Heiße Tipps vom Mentalcoach So kommt Schalke aus der Krise

Düsseldorf (RPO). Vier Spiele, vier Niederlagen: Für den FC Schalke 04 sind der Start in die neue Spielzeit in der Fußball-Bundesliga sowie in die Champions League gründlich daneben gegangen. Dabei mangelt es den "Königsblauen" eigentlich nur an einem: dem Glauben an die eigene Stärke. Das zumindest sagt ein Mentaltrainer.

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Steffen Kirchner heißt der Mann, der einen Weg gefunden haben will, wie die Mannschaft von Trainer Felix Magath die Krise zum Saisonstart überwindet. Seine brandheißen Tipps: "Stärkt eure Stärken", sagt der 29-Jährige. "In solch negativen Drucksituationen muss man sich als Spieler mit positiven Emotionen aufladen."

Kirchner, der gerade sein neues Buch "Spielregeln für Gewinner. Mit 25 einfachen Gesetzen zur persönlichen Höchstleistung" veröffentlich hat, wendet sich mit seinen Tipps vor allem an zwei Männer: Felix Magath und Christoph Metzelder. "Generell sollte Magath in der jetzigen schwierigen Phase überwiegend ein Stärkentraining forcieren, damit die Spieler sich immer klarer darüber werden, mit welchen Waffen sie jeden Gegner schlagen können", empfiehlt Kirchner dem Mann, der immerhin zweimal das Double (mit dem FC Bayern München) gewonnen hat und mit dem VfL Wolfsburg in der Saison 2008/2009 Sensations-Meister geworden ist.

Vor dem Revier-Derby am Sonntag gegen Borussia Dortmund (17.30 Uhr im Live-Ticker) rät Kirchner Magath außerdem, dass er sich technischer Hilfsmittel bedienen soll. "Ein Video mit einem Zusammenschnitt aus positiven Aktionen der letzten Spiele wäre sinnvoll, um die eigenen Qualitäten den Spielern immer wieder visuell vor Augen zu führen."

Dabei dürfte Christioph Metzelder jedoch nach seinen — schmeichelhaft ausgedrückt — wenig glücklichen Auftritten in den vergangenen Wochen eher wenige Bildschirm-Minuten bekommen. Doch auch da weiß Kirchner Rat: "In seiner Vergangenheit liegen genügend positive Erlebnisse, man denke nur an das Sommermärchen 2006." Als Innenverteidiger neben Per Mertesacker wurde Metzelder bei der Heim-WM mit der Nationalmannschaft Dritter. "Er hat ja nicht über Nacht verlernt Fußball zu spielen, sondern steckt in einem Loch aus negativen Emotionen." Aus diesen kann er sich im Derby gegen seinen Ex-Verein allerdings noch nicht befreien. Der 29-Jährige muss wegen einer muskulären Verletzung an der rechten Leiste passen.

Von diesen wiederum sollten sich die Fans der Schalke am besten befreien — denn auch für sie hat Steffen Kirchner eine Empfehlung. "Habt Geduld und seid fair", sagt er. Er erinnert: "Schalkes Stärke war immer, dass zwischen Fans und Team kein Blatt Papier passte und die Zuschauer jedem einzelnen Spieler auch immer dann den Rücken gestärkt haben, wenn es gerade nicht gut lief." Will heißen: Die Mannschaft nicht nach jeder misslungenen Aktion ausbuhen, sondern weiter anfeuern. Denn: "Fehlt Schalke der bedingungslose Zuspruch der Fans, wird die Wende sehr viel schwieriger."

(spo/seeg)
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