Einstieg beim Bundesligisten? Die Deutsche Bank wird BVB-Fan

Frankfurt/Main · Die Tabelle der Fußball-Bundesliga könnte künftig eine wichtige Rolle bei der Deutschen Bank spielen. Denn Deutschlands größte Bank verhandelt derzeit mit Deutschlands zweitgrößtem Fußball-Klub, Borussia Dortmund, über eine zehnprozentige Beteiligung.

Steigt die Deutsche Bank bei Borussia Dortmund ein?
Foto: Kevin Kurek

Das berichtet das Magazin "Bilanz". Demzufolge führen Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen und Privatkundenvorstand Rainer Neske die Gespräche mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Beide Seiten kommentierten den Bericht nicht.

Die Rede ist von einer Kapitalerhöhung, die der Borussia die nötige Finanzkraft für den Wettkampf mit Branchenprimus FC Bayern München verleihen soll. Der Dauerrivale ist dank seiner sportlichen Erfolge und vieler Millionen der Anteilseigner Audi, Adidas und Allianz mit Geld vollgepumpt. Paul Achleitner, Aufsichtsratschef der Bank, soll den Plan verfolgen, mehrere namhafte deutsche Unternehmen als Aktionäre an die Dortmunder zu binden und so ein Gegengewicht aufzubauen. Heute will der Vorstand der Bank über das Thema beraten.

Ganz so abwegig ist eine Beteiligung bei Deutschlands einzigem börsennotierten Fußballverein nicht. Gemessen am Börsenwert (260 Millionen Euro) läge das Investment bei über 20 Millionen Euro - für die Bank Kleingeld. Das Institut hat gerade durch eine Kapitalerhöhung 8,5 Milliarden Euro eingesammelt.

Die schwarz-gelbe Aktie hat durch sportliche Erfolge und die damit verbundenen Rekord-Zahlen (305 Millionen Euro Umsatz, 51,2 Millionen Euro Gewinn) einen Höhenflug hingelegt. Am 23. Juni ersetzt das Papier Air Berlin im Börsenindex S-Dax - der dritten Liga der Finanztitel. "Ein Engagement der Deutschen Bank würde der Aktie Stabilität geben", sagt Daniel Bauer von der Schutzvereinigung der Kapitalanleger. Analysten sehen den Titel allerdings eher als Fan-Artikel und nicht als Geldanlage.

Auch die Deutsche Bank würde wohl nicht einsteigen, um Geld zu verdienen. Das Engagement dürfte eher als Image-Hilfe dienen. Die krisengeplagte Bank aus Frankfurt braucht positive Nachrichten in ihrem Umfeld, die könnten die europaweit bekannten Fußballer aus Dortmund liefern.

(RP)
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