Früherer Nationaltorhüter Tim Wieses Muskelberge: Wie hat er das geschafft?

Düsseldorf · Tim Wiese und sein bverändertes Äußeres werfen seit Tagen unzählige Fragen auf. Warum? Und vor allem: Wie?

So lästern die Twitter-Nutzer über Tim Wiese
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Foto: Twitter

Das Netz diskutiert seit Tagen eifrig, warum der frühere Nationaltorhüter inzwischen aussieht wie Chuck Norris. Und macht sich gleichzeitig über den Ex-Hoffenheimer lustig, der binnen Stunden zum Online-Hit wurde ("Tim Wiese ist in der Neuauflage von "Gladiator" für eine Rolle vorgesehen. Er soll Rom spielen"). Nach eigener Aussage soll Wiese inzwischen sogar noch breiter als auf dem Foto, das den früheren Bremer bei einem Muskel-Selfie vor dem Spiegel zeigt.

Tim Wiese – Nationalkeeper, Hoffenheim-Flop, Wrestler
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Im Mittelpunkt steht deshalb aber auch die berechtigte Frage: Wie hat der 32-Jährige das überhaupt geschafft?

Wiese erklärte dazu: Bis zu dreimal pro Woche Laufen (30 bis 40 Minuten), Krafttraining im Fitnessstudio (Fünf- bis sechsmal in der Woche, jeweils eine bis zwei Stunden) sowie eine eiweißreiche Ernährung (Viel Fleisch, bis zu fünf Eiweiß-Shakes pro Tag). Fertig sind die Muskelberge. Für einen Normalsterblichen innerhalb weniger Monate unmöglich, für jemanden mit langjähriger Trainingserfahrung wie bei Wiese offenbar machbar. Oder?

Das Ergebnis ist zunächst einmal ebenso beeindruckend wie einschüchternd: 122 Kilogramm und unübersehbare Muskelberge, die den bei Hoffenheim ausgemusterten Keeper zum Hit im Internet werden ließen. Und zugleich aber auch den Verdacht aufwerfen: Hat Wiese möglicherweise mit unerlaubten Präparaten nachgeholfen? Auf seiner Facebook-Seite machte in den vergangenen Tagen das böse Wort Anabolika die Runde.

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Anabole Substanzen?

"Grundsätzlich ist zu vermuten, dass ein schnelles und extremes Muskelwachstum sehr häufig mit anabolen Substanzen einhergeht. Allerdings bleibt hier die Frage offen: Was sind verbotene und was erlaubte Substanzen?", sagte Fitness-Professor Dr. Stephan Geisler der "Bild". Nahrungsergänzungsmittel wie Eiweißpräparate oder andere Supplemente seien beispielsweise sehr gebräuchlich im Leistungssport. Medikamente wie Steroidhormone seien hingegen im Leistungssport nicht erlaubt, so Geisler.

Auch aktive Fußballprofis stehen im Fokus der deutschen Anti-Dopingagentur Nada. Die Sportler gehören zur Risikogruppe B mit "mittlerem Dopingrisiko", erklärte Pressesprecherin Eva Bunthoff der "Augsburger Allgemeinen". Ob Wiese auch noch im Nada-Blickfeld steht, dazu wollte die Nada nicht äußern.

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Im Sommer neuer Angriff?

Wieses Vertrag bei 1899 Hoffenheim ist genauso undurchsichtig wie seine Muskelpakete, beendet hat er seine Karriere offiziell nicht, bei Hoffenheim hat er dennoch keine Chance mehr. Sein Vertrag hat weiterhin Gültigkeit. Vom Karriereende will Wiese aber noch nichts wissen. Im Gegenteil: Im Sommer wollte er eigentlich wieder angreifen, wenn am 1. Juli die Transferperiode einen neuen Kontrakt ermöglicht.

Also ein neuer Verein für Wiese? Stand jetzt eher nicht, auch wenn sich der Torhüter mal wieder nachhaltig ins Gespräch gebracht hat. Geisler meint: "Bei einer großen Muskelmasse sinkt in der Regel die Beschleunigungsfähigkeit aufgrund des höheren Körpergewichts ab. Somit ist aus rein physikalischer Sicht eine zu große Muskelmasse eher hinderlich auf dem Fußballfeld!"

15 Kilogramm müsste er wieder abtrainieren, schätzt Wiese selbst. Doch der ist schon längst auf den Geschmack gekommen: "Ich mach mein Ding weiter. Manchen gefällt's, manchen nicht."

(are)
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