1. FC Köln Toni Schumacher sucht neuen Sportchef

Köln · Der ehemalige Nationaltorhüter soll Vizepräsident werden. Vorrangige Aufgabe der neuen Führungsriege, die am 23. April von den Mitgliedern gewählt werden muss, ist die Suche nach einem Nachfolger für Volker Finke. Im Fokus steht dabei besonders Jörg Schmadtke von Hannover 96.

Schumacher als FC-Vize: Das sagen die Fans
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Foto: ddp

Er ist noch gar nicht im Amt. Und doch prescht Toni Schumacher voran. Tatendrang war ihm auf dem Rasen ja auch immer zu eigen. Der ehemalige Torwart der Fußball-Nationalmannschaft erzählte gestern erst einmal der "Welt", was zwar schon alle wissen, was so deutlich aber noch von keinem Würdenträger gesagt wurde: "Ich gehe davon aus, dass Lukas Podolski den Verein verlässt."

Schumacher will sich auch entscheidend an der Suche nach einem neuen Sportdirektor für seinen Verein beteiligen — noch bevor ihn die Mitglieder am 23. April neben dem designierten Präsidenten Werner Spinner und neben Karnevalsfunktionär Markus Ritterbach zum "Vize" wählen sollen.

FC sucht "Mann mit Visionen"

Das Anforderungsprofil für den Nachfolger des vor drei Wochen ausgeschiedenen Volker Finke skizzierte Schumacher im Gespräch mit dem Sender "Sky". Der FC sucht einen "Mann mit Visionen, der bewiesen hat, dass er es kann". Und: "Er sollte ein Auge für junge oder unbekannte Spieler haben, die das Potenzial besitzen, sich schnell in der Bundesliga zu etablieren und ihren Marktwert zu steigern." Die Beschreibung passt zu Jörg Schmadtke, der seit ein paar Tagen als Wunschkandidat am Geißbockheim gehandelt wird. Schmadtkes "Auge" wird spätestens seit dessen Zeiten bei Alemannia Aachen gerühmt. Und dass Hannover 96, sein derzeitiger Klub, so glänzend dasteht, ist maßgeblich dem Transfergeschick des gebürtigen Düsseldorfers zu verdanken.

Schumacher soll "die sportliche Kompetenz im neuen Vorstand verkörpern", hieß es in einer Pressemitteilung des Vereins. Dort wird er der 76-malige Nationalspieler als "Torwart-Legende" bezeichnet. Schumacher weiß, was viele der 56.000 Mitglieder und viele Fans von ihm hören wollen. "Ich weiß, wie Erfolg riecht", sagte er, als er sich nach tagelangem Versteckspiel der Öffentlichkeit präsentierte. Unter Trainer Hennes Weisweiler gewann er 1978 mit dem FC das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg, 1980 war er Europameister, 1982 und 1986 stand er im Endspiel der Weltmeisterschaft.

Eine erfolgreiche Ära des 1. FC Köln verkörpert auch Karl-Heinz Thielen. Der ehemalige Spieler war zu Weisweilers Zeiten Manager des Klubs. Er erwägt, mit Franz-Josef Wernze und dem früheren Vizepräsidenten Bernd Steegmann bei der Mitgliederversammlung anzutreten. Das Trio kann sich aber erst dann zur Wahl stellen, wenn das vom Verwaltungsrat favorisierte Team Spinner-Ritterbach-Schumacher keine Mehrheit findet.

(RP/seeg)
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