Transfer-Schlussspurt HSV leiht Holtby aus, Mainz schlägt zu

Köln · Hoffnungsträger Holtby nach Hamburg, Sommer-Schlusseinkauf in Mainz: Die Bundesligisten haben am letzten Tag der Transferperiode noch einmal zugeschlagen.

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Erst kurz vor Toreschluss holte der Hamburger SV seinen neuen Hoffnungsträger: Lewis Holtby kehrt nach anderthalb Jahren in England in die Fußball-Bundesliga zurück. Der dreimalige Nationalspieler, den der HSV für ein Jahr von Tottenham Hotspur ausleiht, war der prominenteste Transfer am letzten Tag der Sommerwechselzeit in Deutschland.

Der 23-Jährige, im Januar 2013 von Schalke 04 in die Premier League ausgewandert, war einer von 66 Spielern, die um 12.00 Uhr auf der letzten Transferliste der Deutschen Fußball Liga (DFL) standen. Bis 18.00 Uhr mussten alle Wechselunterlagen eingereicht sein.

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Foto: afp, ah EJ

Wenige Minuten danach gab der HSV bekannt, dass Holtby den Medizincheck bestanden und einen Einjahresvertrag unterschrieben habe. "Lewis ist ein passstarker Techniker, der unserem Spiel mit seiner Kreativität guttun wird", sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer über den Mittelfeldspieler, der zuletzt als Leihgabe mit dem FC Fulham abgestiegen war.

Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hatte da seine Arbeit längst erledigt. Der spanische Welt- und Europameister Xabi Alonso sprach bei seiner Vorstellung schon vom Champions-League-Titel, während die Konkurrenz noch die letzten Transfers festzurrte.

"Bis 12.00 Uhr ist noch Zeit, wenn Sie mich jetzt gehen lassen, machen wir vielleicht noch etwas Verrücktes", scherzte Sammer, der Großeinkäufer des Sommers, am Montagmorgen. Vor Xabi Alonso, beim 1:1 auf Schalke am Samstag schon erstmals im Einsatz, hatte der Rekordmeister bereits rund 26 für Mehdi Benatia vom AS Rom ausgegeben. Insgesamt kauften die Münchner für knapp 50 Millionen Euro ein.

In den letzten Transferstunden am aktivsten war der FSV Mainz 05. Der Spanier Jairo Samperio Bustara (FC Sevilla/2 Millionen Euro Ablöse) und der Argentinier Pablo De Blasis (Asteras Tripolis/1,2 Millionen) kommen ebenso an den Bruchweg wie der frühere FSV-Profi Sami Allagui (Hertha BSC), Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen) und Jonas Hofmann (Borussia Dortmund). Allagui, Wollscheid und Hofmann werden für ein Jahr ausgeliehen, eine Kaufoption gibt es nur bei Allagui.

Hertha BSC griff noch beim HSV zu: Der norwegische Mittelfeldspieler Per Skjelbred, bereits in der vergangenen Saison ausgeliehen, wechselte für rund 1,5 Millionen Euro endgültig nach Berlin. Aufsteiger SC Paderborn sicherte sich ablösefrei den spanischen Abwehrspieler Rafael Lopez vom FC Getafe.

Zu den teuersten Transfers des Sommers zählt der Neu-Dortmunder Ciro Immobile vom FC Turin (19,4 Millionen Euro). Deutlich günstiger ist Rückkehrer Shinji Kagawa von Manchester United. Der 25 Jahre alte japanische Nationalspieler soll angeblich acht Millionen Euro kosten und damit nur die Hälfte der Summe, die der BVB vor zwei Jahren kassierte. Sammer applaudierte: "Er ist ein toller Spieler, toll für die Bundesliga, und auch für uns wieder eine Herausforderung."

Spanische Verhältnisse herrschen in der Bundesliga trotz des verspäteten Kaufrauschs des "FC Espana" von der Säbener Straße nicht. Zum Vergleich: Der FC Barcelona sicherte sich die Dienste von Uruguays WM-"Beißer" Luis Suarez (FC Liverpool) für 81 Millionen Euro.

Die spanische Primera Division gab eine halbe Milliarde Euro aus und steht doch ganz im Schatten der englischen Premier League. Rund 900 Millionen Euro investierten die besten 20 Klubs von der Insel in Einkäufe - Rekord. Die Bundesliga kommt mit Ausgaben von insgesamt rund 285 Millionen Euro eher bescheiden daher.

(sid)
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