Bayern-Trainer stürzt bei Torjubel Van Gaal liegt Robben zu Füßen

Bremen (RPO). Wie groß die Erleichterung bei Bayern München über den 3:2-Siegtreffer bei Werder Bremen war, zeigte der "General" höchstpersönlich. Als Superstar Arjen Robben den Freistoß ins Bremer Tor zirkelte und sich bei Trainer Louis van Gaal bedanken wollte, legte sich der Coach auf der Flucht vor seinem niederländischen Landsmann auf die Nase. Am Ende konnte der Rekordmeister über den Zwischenfall lachen.

Van Gaal stürzt bei Torjubel
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Das war geschehen: Robben setzte nach seinem erfolgreichen Freistoß zum Sprint in Richtung der Bayern-Bank an und kannte nur ein Ziel — seinen Trainer. Van Gaal hatte in der Halbzeitpause gesagt, dass ab sofort nicht mehr Holger Badstuber, sondern Robben die Ecken und Freistöße treten solle. Mit Erfolg.

Als Robben dem Trainer für den Schachzug danken wollte, rutschte van Gaal aus und ging zu Boden. Robben ließ van Gaal aber nicht entkommen und warf sich voller Freude auf ihn. "Das sah sehr komisch aus und war ein Spaß für die Mannschaft", sagte Robben nachher schmunzelnd: "Vielleicht hatte er ein bisschen Angst vor mir."

"Normalerweise macht das ja Holger Badstuber. Aber der muss immer von hinten nach vorne. Da wären wir anfällig für Konter gewesen", sagte van Gaal, der seine Umstellung beim anschließenden Ausrutscher mit einem Pflaster am Daumen bezahlen musste, zu seiner Entscheidung. "Ich weiß nicht, ob es ein Foul war", meinte Bastian Schweinsteiger mit verschmitztem Lächeln.

Für Robben hätte der 26. Geburtstag kaum besser laufen können: Mit einer überragenden Leistung trug er maßgeblich zum achten Pflichtspielsieg in Folge bei. "Die besten Geschenke habe ich mir selbst gemacht", sagte der Niederländer, nachdem die Münchner mindestens bis zum Sonntagabend die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen hatten. Trotzdem war er nicht uneingeschränkt zufrieden.

Zu viele Chancen liegen lassen

"Bei allem Respekt für Werder wären selbst zehn Treffer für uns realistisch gewesen, und ich hätte Stefan Kießling in der Torjägerliste überholen müssen", sagte der Matchwinner, der in Bremen lange auf sein fünftes Saisontor warten musste. Immer wieder war Robben bis zu seinem direkt verwandeltem Freistoß kurz vor dem Ende an der eigenen Abschlussschwäche gescheitert. Der Leverkusener Kießling, der mit zwölf Treffern die Liga-Torschützenliste anführt, ist da kaltschnäuziger.

Nicht nur Robben, auch seine Kollegen hätten bei den schwächelnden Bremern viel früher für die Vorentscheidung sorgen müssen. Bereits nach wenigen Minuten tauchte Robben alleine vor Werder-Keeper Tim Wiese auf, traf aber nur den Pfosten. Wenig später war Ivica Olic durch, scheiterte aber mit einem Heber am gut reagierenden Wiese.

Im zweiten Abschnitt vergaben die Bayern zahlreiche gute Konterchancen. Auch der eingewechselte Miroslav Klose ließ seine Kaltschnäuzigkeit vermissen, als er in den Schlussminuten einen Kopfball neben das Tor setzte. Eigentlich eine klare Sache für den Nationalstürmer.

Die schlechte Chancenauswertung ging auch van Gaal gehörig gegen den Strich. "Das wir hier nur 3:2 gewonnen haben, ist ein Witz. Wir hatten viele gute Chancen, aus denen wir zu wenig gemacht haben. Das ist schade", sagte der Trainer. Zum Glück hatte er in der Halbzeit den richtigen Riecher und leitete das Happy End die Bayern selbst ein.

(SID/seeg)
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