Hannover - Stuttgart 1:3 Stuttgart holt ersten Dreier — Hannover am Abgrund

Hannover · Drei Chancen, drei Tore, erster Dreier: Der VfB Stuttgart hat im sechsten Anlauf endlich den ersten Sieg in der Bundesliga gefeiert und zugleich die Einstellung eines unrühmlichen Rekords verhindert. Das Team von Trainer Alexander Zorniger erzwang im Krisengipfel bei Hannover 96 am Mittwoch ein 3:1 (2:1).

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Somit hat weiterhin nur Fortuna Düsseldorf (1991) seine ersten sechs Saisonspiele verloren. Die weiter sieglosen 96er stürzten auf den letzten Platz ab und stecken immer tiefer in der Krise.

Christian Gentner (16.) und Timo Werner (18.) drehten nach dem 96-Führungstor durch Kenan Karaman (14.) die Partie für den engagierten und bissigen VfB. "Das war der Genickbruch, das darf nicht passieren", sagte Hannovers Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler: "Jetzt müssen wir zusehen, dass wir endlich punkten."

Alexandru Maxim (90.+1) setzte den Schlusspunkt beim ersten Stuttgarter Sieg in Hannover seit 3237 Tagen. Zorniger verschaffte sich nach einem Stotterstart damit vor der Partie am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach etwas Luft.

Hannovers Trainer Michael Frontzeck, Retter der Vorsaison, gerät nach der fünften Pleite in Serie dagegen immer mehr in Erklärungsnot. Im Derby beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) dürfte der 51-Jährige aber noch auf der Bank sitzen - Präsident Martin Kind hatte ihm vor der Partie eine Jobgarantie ausgesprochen.

Vor nur 36.800 Zuschauern erwischten die Hausherren den besseren Start, Karaman schloss eine schöne Kombination aus kurzer Distanz ab. Doch nach individuellen Fehlern schockierten Gentner und Werner Hannover innerhalb weniger Sekunden. Als der Stadionsprecher noch den Torschützen durchsagte, fiel schon der Ausgleich, und als Hannover damit noch haderte, bereits das 2:1 für den VfB.

Tatsächlich hatten die Schwaben aus zwei Chancen zwei Tore gemacht - ein ganz neues Gefühl. Zuletzt gegen Schalke 04 (0:1) hatten sie ihre Möglichkeiten noch reihenweise vergeben. Werner traf erstmals seit 1105 Minuten.

Hannover agierte in der Folge teilweise konfus, die "Roten" gewannen lange kaum einen Zweikampf gewinnen und präsentierten sich als dankbarer Aufbaugegner.

Nachdem Marcelo für Hannover nur den Pfosten getroffen hatte, hätte Filip Kostic (45.+2) fast sogar noch vor der Pause die Führung ausgebaut - Nationalkeeper Ron-Robert Zieler im 96-Tor parierte stark. Trotzdem wurde Hannover mit Pfiffen in die Kabine geschickt.

Danach erhöhte 96 das Tempo, agierte aber meist unglücklich. Stuttgart stand dicht gestaffelt und lauerte auf Konter. Am Ende entwickelte sich eine spannende Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten.

Stuttgart hatte seine Besten in Werner und Gentner, bei Hannover überzeugte Kiyotake in Ansätzen.

(sid)
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