Wolfsburg - Hoffenheim 2:1 Wolfsburg vermiest Nagelsmann das Jubiläum

Wolfsburg · Julian Nagelsmann verpackte seinen sichtbaren Frust zumindest noch in halbwegs milde Worte. Dass sein "Einjähriges" als Trainer von 1899 Hoffenheim beim VfL Wolfsburg mit 1:2 (1:0) vollkommen unnötig in die Hose gegangen war, machte den 29-Jährigen "schon ein bisschen sauer".

VfL Wolfsburg - TSG 1899 Hoffenheim: Bilder des Spiels
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Foto: dpa, pst lof

Während die Party-Crasher aus Niedersachsen ihren Big Piont im Abstiegskampf noch ausgelassen feierten, gingen die Profis der TSG reumütig in die Selbstanalyse. "So ein Spiel darf man nicht aus der Hand geben", sagte Kerem Demirbay bei Sky. Torhüter Oliver Baumann war wütend über den verpassten Sprung auf Platz drei: "So ein Spiel musst du abarbeiten. Das hat nicht funktioniert. Wolfsburg wollte den Sieg nach der Pause ein Stück mehr als wir."

Steven Zuber (26.) hatte Hoffenheim hochverdient in Führung geschossen - dann riss es ein bei den sonst so gut organisierten Kraichgauern: Maximilian Arnold glich per traumhafter Direktabnahme kurz nach der Pause aus (50.). Der eingewechselte Daniel Didavi drehte die Partie mit seinem Treffer in der 73. Minute und vergrößerte das Polster des VfL auf den Relegationsrang durch den ersten Sieg der Rückrunde auf sechs Punkte.

"Das ist das, was die Fans wollen. Wir haben in der zweiten Halbzeit als Mannschaft ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Das war die Note eins", sagte Didavi bei Sky: "Die Ergebnisse gestern waren nicht gut für uns. Der Sieg war enorm wichtig."

Erstmals richtig in Wallung kam Jubilar Nagelsmann, der am 11. Februar 2016 den Job in Hoffenheim übernommen hatte, nach einem Freistoß, als der starke Demirbay das Leder nach einer Viertelstunde aus 20 Metern an die Querlatte schlenzte.

Die Gäste wurden fortan immer mutiger und ließen sich auch durch die Verletzung von Angreifer Mark Uth, der nach 23 Minuten wegen einer Rippenprellung durch Marco Terrazzino ersetzt wurde, nicht aus dem Konzept bringen. Die fast logische Konsequenz war die Führung durch Zuber, der in der 39. Minute aus aussichtsreicher Position beinahe erhöhte.

Wolfsburg agierte fünf Tage nach dem 0:1 im Pokal bei Bayern München dagegen zunächst zu umständlich. Zwar sorgte Startelf-Rückkehrer Yunus Malli für etwas Belebung in der Offensive, doch vor dem Tor blieben Mario Gomez und Co. im ersten Abschnitt blass. Auch die permanenten Anweisungen von Coach Ismaël halfen nichts - der VfL kam vor der Pause zu keiner nennenswerten Torchance.

Dies änderte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit schlagartig. Vor allem die Einwechslung des quirligen Didavi belebte die Wolfsburger Offensive spürbar. Erst setzte der Mittelfeldspieler einen Kopfball über das Tor (47.), dann bediente er Gomez mustergültig, der jedoch freistehend an Oliver Baumann scheiterte.

Nach der anschließenden Ecke war der 1899-Keeper dann machtlos. Eine zu kurze Abwehr hämmerte Arnold humorlos per Direktabnahme aus 20 Metern in die Maschen. Nur zwei Minuten später prüfte der Torschütze Baumann per Fernschuss.

Doch auch Hoffenheim blieb gefährlich. So musste Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio gegen Demirbay (59.) all sein Können aufbringen. In der 66. Minute klärte der eingewechselte Jakub Blaszczykowski auf der Linie gegen Adam Szalai, ehe Didavi nach einer Ecke aus dem Gewühl traf.

(sid)
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