Wolfsburg - Frankfurt 2:1 Wolfsburg siegt trotz Wackel-Abwehr – De Bruyne blass

Wolfsburg · Trainer Dieter Hecking nahm Kevin De Bruyne in den Arm, Manager Klaus Allofs gab Deutschlands Fußballer des Jahres einen aufmunternden Klaps mit auf den Weg in die Kabine. Der Belgier brauchte nach dem 2:1 (2:1)-Arbeitssieg von Pokalsieger und Vizemeister VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt offenbar Aufmunterung.

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"Er war nicht so stark wie gewohnt, aber da sollte man nicht zu viel heraus ableiten", sagte Allofs bei Sky mit Blick auf die anhaltenden Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied des Mittelfeldspielers von den Wölfen. Allofs bestätigte zum wiederholten Male, dass man De Bruyne halten wolle, verwies aber erneut auf die Unwägbarkeiten im Profifußball.

Allerdings zeigte sich Wolfsburg auch mit einem unauffälligen De Bruyne im Angriff äußerst effektiv und feierte nach dem Supercup-Triumph und dem Erstrundensieg im DFB-Pokal auch in der Liga ein Erfolgserlebnis.

Ivan Perisic (13.) und Bas Dost (17.) sorgten dafür, dass auch die beeindruckende Heimserie der Wölfe anhält: Seit nunmehr 23 Ligaspielen und über 17 Monaten ist der VfL in der heimischen Arena unbesiegt. Für die Eintracht traf Neuzugang Stefan Reinartz (19.).

Für Armin Veh endete das Comeback als Eintracht-Coach auf der Bundesligabühne nach 463 Tagen ohne Punkte. Bereits von 2011 bis 2014 hatte er die Hessen trainiert und war nach einem missglückten Engagement beim VfB Stuttgart zur Eintracht zurückgekehrt. 2009 hatte er für ein halbes Jahr auch in Wolfsburg gearbeitet. "Wir hatten anfangs die Chance, in Führung zu gehen. Wir waren beim ersten Gegentor etwas zu passiv. Anschließend haben wir zu schnell den zweiten Gegentreffer bekommen", sagte Veh.

Hecking musste zum Bundesligastart auf Stammtorhüter Diego Benaglio (Rückenprobleme), Weltmeister Andre Schürrle (Oberschenkelprobleme) und Luiz Gustavo (Trainingsrückstand) verzichten. Veh entschied sich für den finnischen Nationaltorhüter Lukas Hradecky als Nachfolger des zu Paris St. Germain gewechselten Kevin Trapp.

Vor 29.126 Zuschauern gehörte die Anfangsphase eindeutig den Gästen. Gleich mehrmals kamen die Frankfurter gefährlich vor das Tor von Koen Casteels. Der vermeintliche Führungstreffer von Haris Seferovic (2.) wurde aber zurecht wegen Abseits nicht anerkannt, anschließend retteten die Wolfsburger Verteidiger zweimal in letzter Sekunde. Gegen die früh pressenden und schnell konternden Gäste zeigte sich die VfL-Abwehr anfällig.

Doch dann schlugen die Wolfsburger gnadenlos zu. Nach dem ersten gelungenen Angriff erzielte zunächst Perisic auf Vorlage von Neuzugang Max Kruse das 1:0, Dost erhöhte nur wenige Minuten später aus kurzer Distanz. Alles sah - zumindest auf der Anzeigetafel - nach einer klaren Angelegenheit aus. Jedoch nicht lange. Die Hessen behielten ihren mutigen Spielstil bei und belohnten sich: Reinartz köpfte in der unterhaltsamen Partie zum Anschlusstreffer ein (19.).

In der zweiten Halbzeit rochierte De Bruyne häufiger in die Mitte der Wolfsburger Mittelfeldreihe, leitete aber weiterhin kaum gefährliche Aktionen ein. Dennoch dominierten die Gastgeber nun die Begegnung, ohne sich jedoch größere Tormöglichkeiten zu erspielen. Die Frankfurter blieben durch Konter immer gefährlich, doch auch ihnen fehlte vor dem Tor die entscheidende Konsequenz.

Beste Spieler waren bei den Wolfsburgern Kruse und Maximilian Arnold, bei den Gästen überzeugten Seferovic und Reinartz.

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