"Noch nicht perfekt" Zwayer warnt vor überzogenen Erwartungen an Videobeweis

München · Schiedsrichter Felix Zwayer hat sich für den Einsatz des Video-Beweises ausgesprochen, zugleich aber vor überzogenen Erwartungen an die Technik gewarnt.

Das ist Felix Zwayer
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Foto: afp, iw

"Das System funktioniert noch nicht perfekt, es gab bei den ersten Live-Tests ein Problem in der Funkübertragung", sagte der Fifa-Referee, der am Dienstag im Länderspiel Frankreich - Spanien als erster deutscher Unparteiischer auf Nationalmannschaftsebene den Videobeweis in Anspruch nehmen wird, am Sonntag in der Sport1-Sendung "Doppelpass".

"Die Erfahrung zeigt aber: Der Entscheidungsprozess wird im Laufe der Zeit - bei gleicher Präzision - immer kürzer. Zum Teil klappte es in 12 bis 15 Sekunden, zum Teil länger", erläuterte der 35-jährige Münchner. Die Technik befindet sich derzeit noch in der Phase der Erprobung.

Der Unparteiische warnte vor unangemessenen Erwartungen. "Keine Fehlentscheidungen - das wird es nicht geben. Es wird ja auch nicht jede Entscheidung - Einwurf, Freistoß oder Ecke - überprüft", erklärte Zwayer. Es gehe darum, "krasse Fehlentscheidungen zu vermeiden".

Sein Video-Assistent wird am Dienstag Tobias Stieler sein. Er könnte bei Entscheidungen von großer Tragweite (Tore, Platzverweise, Elfmeter) korrigierend eingreifen. "Der Druck wächst stetig. Das Tempo wird immer höher, die Spieler werden stärker, es gibt wenige Pausen im Spiel. Wir müssen sehr knifflige Situationen entscheiden", sagte Zwayer. Sorgen um seine Autorität macht er sich wegen des Videobeweises nicht: "Fehler gehören dazu. Dann stelle ich den Fehler lieber sofort fest und korrigiere ihn."

(dpa)
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