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Trotz anhaltender Debatte Schiri-Boss will Videobeweis weiter einsetzen

Düsseldorf · Die Nörgler und Gegner dürfen weiter motzen: Den Videobeweis wird es laut Schiri-Boss Lutz Michael Fröhlich auch in der kommenden Saison der Bundesliga geben.

Videobeweis in der Bundesliga: Wichtige Szenen und Probleme seit Saisonbeginn
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Videobeweis: Wichtige Szenen und Probleme seit Saisonbeginn

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Foto: dpa, fg nic

Trotz der anhaltenden Diskussion um den Videobeweis wird das technische Hilfsmittel auch in der nächsten Saison der Fußball-Bundesliga zum Einsatz kommen. Mit seiner Ankündigung machte der deutsche Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich schon kurz vor der WM-Entscheidung deutlich, wohin die Reise geht.

"Davon gehe ich aus", antwortete Fröhlich im "kicker" auf die Frage, ob der Videobeweis in der kommenden Spielzeit eingesetzt wird: "Vielleicht wird auch die Testphase verlängert. Wir wollen und müssen weiter Erfahrung sammeln, uns mit den Klubs austauschen und das Instrument Video-Assistent weiterentwickeln. Auch das Feedback der Öffentlichkeit und in den Medien ist wichtig."

Feedback haben auch die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) eingeholt. Sie entscheiden am 3. März in Zürich über den Einsatz des Hilfsmittels bei der WM-Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Sollte das IFAB wie erwartet grünes Licht geben, müsste noch das Council des Weltverbands Fifa mit DFB-Präsident Reinhard Grindel am 15./16. März in Kolumbiens Hauptstadt Bogota zustimmen.

Fifa-Präsident Gianni Infantino hat kaum Zweifel an einem Votum für den Videobeweis. Er sei "positiv und zuversichtlich", dass sich das IFAB für einen Einsatz der Technik entscheiden werde, sagte der Schweizer zuletzt: "Wenn wir die Chance haben, dem Schiedsrichter zu helfen, sollten wir das tun."

Laut Fröhlich gibt es für die Bundesliga bereits Pläne, die Transparenz für die Zuschauer im Stadion zu verbessern. "Es gibt Überlegungen, eine standardisierte Kommunikation für die Schiedsrichter zu entwickeln", äußerte der 60-Jährige: "Wenn ein Check in einen Reviewprozess mündet, dann sollte es darüber auch mehr öffentliche Transparenz geben. Das ist zumindest das Ziel. Der Weg sollte mit der Liga und den Klubs besprochen werden."

Mit Blick auf Abseitsentscheidungen gibt es dagegen erst einmal keine Verbesserung. "Kalibrierte Linien gibt es nach wie vor nicht, die Fifa hat noch keine Version eines Dienstleisters zertifiziert", sagte Fröhlich.

Den Ärger über angebliche Ungerechtigkeiten wird nach Ansicht des Referee-Chefs auch in der kommenden Saison nicht verschwinden. "Das wird es im Fußball immer geben, dass jemand im Quervergleich zu einem früheren Spieltag sagt: Da hat es Elfmeter gegeben, und bei uns in einer vergleichbaren Szene nicht", sagte Fröhlich: "Diese Diskussionen bekommt man auch durch den Video-Assistenten nicht aus der Welt."

Während in Deutschland weiter diskutiert wird, herrscht in Afrika Vorfreude. Am Samstag feiert der Videobeweis beim Super-Cup-Duell zwischen dem marokkanischen Klub Wydad Casablanca und TP Mazembe aus der Demokratischen Republik Kongo seine Premiere auf dem schwarzen Kontinent. Für Amr Fahmy, Generalsekretär des afrikanischen Verbands (CAF), ist das ein "historischer Moment" - aber wahrscheinlich nur bis die Nörgler kommen.

(sid)
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