Draxler, Pizarro und Co. Last-Minute-Transfers: Startelf-Kandidaten oder Bankdrücker?

Von Julian Draxler bis Chicharito: Am ersten Spieltag der Bundesliga nach Ende der Wechselfrist stehen die Debüts der Last-Minute-Transfers bevor - oder eben auch nicht.

Die wichtigsten Transfers der Liga
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Claudio Pizarro schrubbt Sonderschichten, Kingsley Coman ist noch im PR-Modus und Julian Draxler rechtfertigt wortreich seinen Wechsel: Vor dem ersten Spieltag der Bundesliga nach Schließung der Transferliste rätselt Fußball-Deutschland über die Einsatzchancen der Last-Minute-Einkäufe. Startelf, Bank oder gar nur Tribüne, lautet die Frage für die mehr als ein Dutzend Neuen.

"Für mich geht es darum, mich ins Team einzufinden. Wo ich aufgestellt werde, ist erstmal völlig egal", warb Julian Draxler in einer Medienoffensive für sein Debüt beim VfL Wolfsburg. Der 21-Jährige begründete seinen Weggang vom FC Schalke 04 mit der hohen Trainerfluktuation, zu hohen Erwartungen und mangelnder Perspektive. Beim DFB-Pokalsieger erhofft sich der Weltmeister nun mehr Ruhe und eine Weiterentwicklung als Spieler. "Der Verein und ich haben von der Grundeinstellung vieles gemeinsam: Wir arbeiten sehr bodenständig und wollen hoch hinaus", erklärte der Nationalspieler.

Bayer 04 Leverkusen: Javier Hernandez offiziell vorgestellt
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Hernandez in Leverkusen vorgestellt

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Am Samstag gegen den FC Ingolstadt könnte Draxler ebenso seine Startelf-Premiere im Wolfsburger Trikot feiern wie Abwehrspieler Dante. Der Brasilianer hatte zuletzt beim FC Bayern München nur auf der Bank gesessen. "Nun will ich mit meiner Erfahrung der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen", sagte Dante in einem Interview auf der Homepage der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Pizarro fehlt noch die Fitnesss

Sturm-Altmeister Claudio Pizarro verbreitet ebenfalls Optimismus, doch fehlt dem Peruaner noch die Fitness. Werder Bremen hat den 36-Jährigen aus der Arbeitslosigkeit geholt, in der er vor allem Waldläufe und kein fußballbezogenes Training absolviert hat. Statt Selfies mit Fans stand Sondertraining für den bei Bayern München ausrangierten Angreifer auf dem Programm. Ob das aber schon für eine Joker-Rolle am Sonntag bei der TSG Hoffenheim reicht, ist fraglich. "Wir dürfen nicht erwarten, dass er uns in die Europa League schießt", sagte Manager Thomas Eichin dem Fachmagazin "Kicker".

Kingsley Coman: Franck Riberys Nachfolger beim FC Bayern München?
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Das ist Kingsley Coman

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Foto: afp, hm/pr

Bayerns Neuer Kingsley Coman hat keine Fitnessprobleme. Doch nach einer Länderspielreise mit der U21-Nationalmannschaft ist der 19-jährige Franzose nach seiner Ankunft in München erstmal aufs Fahrradergometer gestiegen, um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Anschließend stand für die Leihgabe von Juventus Turin ein Fotoshooting auf dem Programm, ehe der Offensivspieler am Donnerstag offiziell vorgestellt wurde.

Spekuliert wird, dass er gegen den FC Augsburg trotz fehlender Teambindung seinen verletzten Landsmann Franck Ribery ersetzen könnte. "Ich bin der Spieler, der den Unterschied macht - und zwar in jeder Minute des Spiels", versicherte er vollmundig noch vor dem ersten Training mit der Mannschaft und fügte an: "Ich kann sofort spielen. Ich fühle mich in guter Verfassung."

Viel Lob heimste Adnan Januzaj nach seinem ersten Einsatz für Borussia Dortmund im Testspiel beim FC St. Pauli ein. Dribbelstark, passsicher, schussgewaltig: So könnte der von Manchester United ausgeliehene Offensivspieler auch schon gegen Hannover 96 erste Wahl sein, zumal Marco Reus wegen seiner Zehenverletzung ausfällt. "Wir haben gesehen, dass er in der Offensive gerne in das Eins-gegen-Eins geht, dass er gerne dribbelt und eine hohe Passsicherheit hat", sagte Trainer Thomas Tuchel.

Bei Bayer Leverkusen wird mit Spannung das Debüt von Javier Hernandez, genannt Chicharito erwartet. Doch nach Testspielen in den USA muss der Mexikaner erstmal seinen Jetlag überwinden. Ein Kandidat für die Bank ist der Stürmer gegen den SV Darmstadt 98 dennoch allemal. "Javier ist erfahren und fit. Und ein Stürmer braucht in der Regel auch weniger Eingewöhnungszeit", meinte Sportdirektor Rudi Völler im Interview mit der Tageszeitung "Express".

(dpa)
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