Prozess beginnt Half Ex-Nationalspieler seinem Sohn beim Drogenhandel?

Landau in der Pfalz · Der frühere Fußball-Nationalspieler Walter Kelsch steht ab Montag wegen seiner angeblichen Verstrickung in die Drogengeschäfte seine Sohnes vor Gericht. Der 62-Jährige, der in den Jahren 1979 und 1980 in vier Länderspielen drei Tore erzielte, muss sich vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Landau/Pfalz wegen Beihilfe zum Drogenhandel verantworten.

 Walter Kelsch (hinten, 3. von links) auf dem Mannschaftsbild des VfB Stuttgarts im Jahr 1979.

Walter Kelsch (hinten, 3. von links) auf dem Mannschaftsbild des VfB Stuttgarts im Jahr 1979.

Foto: imago sportfotodienst

Fünf Verhandlungstage sind angesetzt, am 24. November soll das Urteil gegen den gebürtigen Stuttgarter gefällt werden. Kelschs 31 Jahre alter Sohn wurde bereits vor einigen Monaten zu fast 15 Jahren Haft verurteilt, weil er Chef des zeitweise größten deutschen Internet-Drogenversands ("Chemical Love") war. Zudem musste Kelsch junior sein Vermögen in Höhe von zehn Millionen Euro dem Staat überlassen.

Ab Montag soll ab 9 Uhr im Saal 309 die Frage geklärt werden, inwieweit Kelsch senior in die illegalen Machenschaften seines Sohnes verwickelt war. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Profi des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers unter anderem vor, seinen Sohn mehrfach zu Drogengeschäften in die Niederlande gefahren zu haben.

Drogenshop im Darknet

Konkret wird Kelsch "Beihilfe zur Einfuhr und zum Inverkehrbringen von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in mehreren Fällen in der Zeit zwischen dem 1. Mai 2015 und dem 14. April 2016" vorgeworfen. Kelsch soll seinem Sohn "Beihilfe zur Einfuhr größerer Mengen illegaler Drogen aus den Niederlanden und deren Verkauf und Versand über einen Internet-Shop im Darknet" geleistet haben. Kelsch bestreitet allerdings, dass er von den Machenschaften seines Sohnes wusste.

Kelsch, der 1984 mit dem VfB die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, wurde bereits im August vom Stuttgarter Landgericht wegen Anlagebetrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Kelsch hatte in den Jahren 2010 und 2011 Geld für zwei Bauvorhaben eingeworben. Seinen Geldgebern hatte Kelsch Zinsen zwischen sechs und zehn Prozent versprochen. Die Bauvorhaben wurden aber nicht realisiert, das Geld der Anleger war verloren. Zudem ist noch ein Prozess wegen Insolvenzverschleppung gegen Kelsch anhängig.

(sid)
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