Wintertransfers in der Bundesliga Wer kauft ein — wer hält den Kader zusammen?

Frankfurt/Main · Verstärkung gesucht, Ersatzspieler günstig abzugeben - in der Winterpause feilen die Klubs an ihrem Kader für eine anstrengende Rückrunde. Vor allem zwei Vereine müssen kräftig nachlegen.

Die Wintertransfers der Bundesligisten
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Foto: Twitter / Bayer 04

Der erste Transferknaller wurde zwar schon vor Silvester gezündet. Doch nach dem Wechsel von Nationalspieler Julian Draxler vom VfL Wolfsburg zu Paris St. Germain deutet sich in der Winterpause der Fußball-Bundesliga nicht gerade ein Kaufrausch an. Das liegt vor allem an den Top-Klubs, die den Millionen-Wahnsinn aus dem Ausland (bis jetzt) nicht mitmachen.

Rekordmeister Bayern München ist mit seinem Kader zufrieden, und der Tabellenführer dürfte auch ohne Neuzugänge nur schwer von der Spitze zu verdrängen sein. "Wir haben mit dem Trainer vor kurzem eine Diskussion dazu gehabt", sagtte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge kürzlich im Sky-Interview. Und wird im Winter das Festgeldkonto angepackt? "Das glaube ich nicht", sagte der 61-Jährige.

Weil sich auch Borussia Dortmund nach dem 200-Millionen-Euro-Umbruch im Sommer zurückhalten dürfte und die Wölfe die rund 45 Draxler-Millionen wohl nicht eins zu eins reinvestieren, ist der prominenteste Name in der Gerüchteküche derzeit Olympia-Held Davie Selke von RB Leipzig. Der 21-Jährige saß in den ersten 16 Spielen beim Sensations-Aufsteiger fast nur auf der Bank und will angeblich weg.

Laut der Fachzeitschrift "kicker" war Selke, der Leipzig im Sommer 2015 acht Millionen Euro gekostet hatte, bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Der Werksklub wiederum würde laut der "Bild" den Mexikaner Javier Hernández ziehen lassen - aber nur, wenn ein Verein bereit ist, 30 bis 40 Millionen Euro für "Chicharito" auf den Tisch zu legen.

Schalke und HSV müssen aktiv werden

Nachlegen werden wohl vor allem die kriselnden Klubs, bei denen die Verantwortlichen mit dem bisherigen Saisonverlauf höchst unzufrieden sind. Der Hamburger SV und Schalke 04 sind solche Kandidaten. Dass HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga zu den Königsblauen wechselt, wurde von Schalke allerdings schon dementiert. Neu bei den ebenfalls enttäuschenden Wolfsburgern sind bislang bislang eher Unbekannte: Mittelfeldspieler Riechedly Bazoer und Stürmer Victor Osimhen.

Zeit zum Einkaufen haben die Bundesligisten vom 1. bis zum 31. Januar, im Vergleich zum Sommer-Transferfenster wurden in den vergangenen Jahren aber immer nur "Peanuts" ausgegeben. Zum Jahreswechsel 2015/16 nahmen die Bundesligisten 44,6 Millionen Euro ein und gaben 52,1 Millionen Euro aus - im folgenden Sommer war es jeweils fast das Zehnfache (Quelle: Transfermarkt).

Richtig Bewegung dürfte deshalb nur dann in das Wintergeschäft kommen, wenn nach Paris noch andere Klubs aus dem Ausland mit Millionen um sich werfen, Vereine aus Chinas Super League beispielsweise, die auch für alternde Stars so viel zahlen wie für Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zusammen.

Das sind finanzielle Sphären, in denen die meisten Bundesliga-Klubs gar nicht mitbieten könnten - selbst, wenn sie wollten oder müssten. Der große Umbruch kommt ohnehin meist erst im Sommer, so wie in Dortmund vor der Saison. Dann schlägt wohl auch wieder der Branchenführer Bayern München zu: Die Nationalspieler Niklas Süle und Sebastian Rudy sollen von 1899 Hoffenheim an die Isar wechseln.

(sid)
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