Rückspiel gegen Benfica Lissabon Vorsicht BVB — Mitroglu ist im Torrausch

Am Mittwoch trifft Borussia Dortmund im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League auf Benfica Lissabon. Nach der 0:1-Niederlage in Portugal waren die Dortmunder sichtlich ratlos – und brauchen im Rückspiel einen Sieg mit zwei Toren Differenz.

Das ist Konstantinos Mitroglou
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Foto: ap, EM

Am Mittwoch trifft Borussia Dortmund im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League auf Benfica Lissabon. Nach der 0:1-Niederlage in Portugal waren die Dortmunder sichtlich ratlos — und brauchen im Rückspiel einen Sieg mit zwei Toren Differenz.

Trotz großer Dominanz und zahlreicher Chancen konnte das Team von Thomas Tuchel in Lissabon nicht gewinnen. Im Rückspiel soll es nun besser laufen. Doch die Portugiesen haben etwas dagegen. Sie wollen an die letzte Saison anknüpfen und sich erneut für das Viertelfinale qualifizieren. Für den BVB spricht die Bilanz gegen portugiesische Teams, aber für das Weiterkommen ist Sieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung nötig.

Ausgangslage

Am Wochenende gab es für die Schwarz-Gelben zum Aufwärmen schon mal einen deutlichen 6:2-Sieg über Bayer Leverkusen. Zuvor gab es zudem zwei souveräne 3:0-Erfolge über Wolfsburg und Freiburg. Schwer wiegt allerdings der Ausfall von Marco Reus, der sich gegen Leverkusen erneut eine Muskelverletzung zuzog.

Die Portugiesen gewannen derweil vier Mal in Serie — zuletzt am vergangenen Samstag mit einem knappen 1:0 bei Aufsteiger CD Feirense. Damit sind die "Adler" seit sieben Spielen ungeschlagen.

Stärken und Schwächen Benficas

Benfica ist offensiv eingestellt, wird in Dortmund aber abwartend spielen. Die nötige Effizienz haben sie schon im Hinspiel bewiesen, als der einzige Schuss in der zweiten Halbzeit zum entscheidenden Tor führte. Benfica versucht oft, das Spiel schnell zu machen. Das birgt bei eigenem Ballbesitz Gefahren. Doch so oft werden die Gäste in Dortmund sehr wahrscheinlich nicht in Ballbesitz sein.

Die Abwehr der "Encarnados" wird vom 36-jährigen Brasilianer Luisão zusammengehalten. Der Routinier bestritt im Hinspiel seine 500. Partie für Benfica. Aufgrund seines Alters ist er allerdings nicht mehr der Schnellste und lässt sich auch mal von gegnerischen Stürmern überlaufen. Im Sturm setzt Trainer Rui Vitória auf den ehemaligen Mönchengladbacher Kostas Mitroglou.

Schlüsselspieler Kostas Mitroglou

Mit seinem Tor zum 1:0 machte er den Unterschied im Hinspiel. Der Deutsch-Grieche ist mit 24 Saisontreffern Benficas erfolgreichster Torschütze in dieser Saison. Das Kicken lernte der Nationalspieler aber nicht etwa in Griechenland, sondern am unteren Niederrhein.

Als kleiner Junge zog Mitroglou mit seinen Eltern nach Neukirchen-Vluyn. Über TuS Preußen Vluyn und den SV Neukirchen kam er zum MSV Duisburg und später zu Borussia Mönchengladbach. 2006 bestritt er bei den "Fohlen" in der zweiten Mannschaft sein Profidebüt, konnte aber in seinen 23 Regionalliga-Einsätzen kein Tor erzielen. Es folgte 2007 ein Wechsel zu Olympiakos Piräus, dem Lieblingsverein seines Vaters. Dort schoss Mitroglou 41 Tore in 93 Partien und machte auf sich aufmerksam. Ironischerweise war auch der BVB 2014 an ihm dran, entschied sich aber für den Italiener Immobile. So landete Mitroglou beim FC Fulham, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Nur ein Jahr später kam es zum Wechsel nach Lissabon, wo er seither 49 Tore erzielte.

Seine Leistungen blieben seither nicht unbemerkt. Im Januar klopfte der chinesische Klub Tianjin Quanjian an und war bereit, 35 Millionen Euro für den 28-Jährigen zu zahlen. Benficas Präsident aber lehnte ab. Dabei wäre ein Wechsel für Mitroglou finanziell ein Segen gewesen. Rund 7,5 Millionen Euro Jahresgehalt hätten ihm gewunken — gut fünfmal so viel wie in Lissabon. Aber er blieb und beteuerte, dass "es nicht um Geld gehe. Ich bin zufrieden mit meiner Lebenssituation in Lissabon". Am Mittwoch wird die Familie Mitroglou zur Unterstützung im Stadion erwartet — von Neukirchen-Vluyn ist es ja nicht weit.

Wer kommt weiter?

Statistisch gesehen ist Dortmund klar im Vorteil. Der BVB entschied in der Vergangenheit alle fünf Heimspiele gegen portugiesische Teams für sich. Für Benfica sieht es deutlich schlechter aus. Auf deutschem Boden war der Hauptstadtklub lediglich in zwei von 22 Partien siegreich. Erst vergangene Spielzeit verlor sich das Team von Rui Vitória bei Bayern München (0:1).

Auch im direkten Duell haben die Westfalen die Nase vorn. Schon 1963 kickte Dortmund Benfica mit einem Gesamtergebnis von 6:2 aus dem Pokal der Landesmeister. Wie schon vor zwei Wochen gewannen die Rot-Weißen seinerzeit zuhause mit einem Tor Differenz (2:1), kamen aber im Rückspiel mit einem 0:5 unter die Räder.

Ein ähnliches Ergebnis wäre den Zuschauern diesmal sicher recht.

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