Champions League BVB schnuppert an der Sensation — Dortmunder Kampf nicht belohnt

Dortmund · Borussia Dortmund hat trotz einer leidenschaftlichen Aufholjagd das erhoffte Fußball-Wunder knapp verpasst. Ein Tor fehlte dem deutschen Vizemeister zur Verlängerung, zwei für den historischen Coup und den zweiten Einzug ins Halbfinale der Champions League in Folge.

CL 13/14: BVB-Spieler schieben Frust nach Aus gegen Real
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BVB-Spieler schieben Frust nach Aus gegen Real

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Nach dem hochverdienten 2:0 (2:0) gegen Real Madrid, das im Hinspiel ein 3:0 vorgelegt hatte, verabschiedete sich der BVB jedoch erhobenen Hauptes und unter den Ovationen der Fans für diese Saison aus der Königsklasse.

Das ohne Weltfußballer Cristiano Ronaldo angetretene Real zog hingegen dank seines überragenden Nationaltorhüters Iker Casillas zum vierten Mal in Folge in die Runde der letzten Vier ein, in der es im vergangenen Jahr nicht zuletzt wegen einer 1:4-Niederlage an gleicher Stelle an den Westfalen gescheitert war.

CL 13/14: Weidenfeller hält Elfmeter von Angel di Maria
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CL 13/14: Weidenfeller hält Elfmeter von Angel di Maria

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Nachdem Nationaltorhüter Roman Weidenfeller einen unberechtigten Handelfmeter (17.) von Angel di Maria gehalten hatte, traf Marco Reus per Doppelpack (24. und 37.) und ließ die 65.829 Zuschauer in der ausverkauften Arena von einem Wunder träumen.

Ronaldo nur Zuschauer

BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte mit seiner Rotation vor dem Abpfiff für Irritationen unter den Dortmunder Fans gesorgt. Statt Sokratis begann Manuel Friedrich in der Innenverteidigung und Milos Jojic sowie Oliver Kirch bildeten die Doppel-Sechs vor der Vierer-Kette. Bei Real blieb Ronaldo, der einen letzten Versuch beim Abschlusstraining am Montag wegen Knieproblemen abbrechen musste, 90 Minuten auf der Bank.

Die Dortmunder Rumpfmannschaft strafte alle Zweifler schon in den Anfangsminuten Lügen, denn sie versuchte mit aggressivem Zweikampfverhalten und zahlreichen Ballgewinnen im Mittelfeld ein frühes Zeichen zu setzen. Die Marschroute der Königlichen war offensichtlich: Aus einer kompakten Abwehr sollte per Konter der sicherlich vorentscheidende Auswärtstreffer gelingen.

Doch von dem waren die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti in der ersten Halbzeit weit entfernt, bis Schiedsrichter Damir Skomania aus Slowenien nach einem angeblichen Handspiel von Oliver Kirch plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. Doch Weidenfeller gewann das Duell mit di Maria. Fast im Gegenstoß vergab Henrich Mchitarjan aus nur acht Metern freistehend die Riesenchance zum Führungstreffer.

Der gelang schließlich Reus, der eine missglückte Kopfball-Abwehr von Pepe nach einem langen Pass von Friedrich zum 1:0 nutzte. Pech hatte Mats Hummels, der Real-Keeper Iker Casillas mit einem Kopfball zu einer Glanzparade zwang. Schließlich staubte Reus nach einem Pfostenschuss von Robert Lewandowski zum 2:0 ab und verwandelte die Dortmunder Arena in ein Tollhaus.

Dortmund dominierte Ball und Gegner mit einer imponierenden Vorstellung. Das Starensemble von Real mit der stärksten Offensive des laufenden Wettbewerbs vermochte sich bis zur Pause nicht eine Chance zu erspielen und stand in der Defensive mit dem Rücken zur Wand.

BVB vergibt zahlreiche Chancen

Nach dem Wechsel präsentierte sich Real offensiver und sorgte sporadisch für Gefahr, doch der BVB drängte auf den dritten Treffer, den Mchitarjan gleich zweimal auf dem Fuß hatte. Nachdem der Armenier Casillas umspielt hatte, landete der Ball nur am Pfosten. Anschließend parierte der 32-Jährige in Weltklassemanier erneut gegen Mchitarjan sowie Kevin Großkreutz und hielt seine Mannschaft im Spiel.

Reus und Wintereinkauf Jojic ragten bei der Borussia heraus, beim spanischen Rekordmeister überzeugten vor allem Casillas und Luka Modric.

(sid)
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