Real schlägt PSG Ronaldo rettet die alte Fußball-Weltordnung

Madrid/Köln · Mit viel Mühe hat Real Madrid den ersten Angriff von Paris St. Germain abgewehrt. Einmal mehr war Cristiano Ronaldo für den Champions-League-Titelverteidiger zur Stelle.

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Real Madrid gewinnt im Hinspiel gegen PSG

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Foto: rtr, mb

Zumindest drei weitere Wochen lang bleibt die alte Weltordnung intakt. Dank einer wieder einmal historischen Vorstellung von Weltfußballer Cristiano Ronaldo haben die Königlichen von Real Madrid das neureiche Paris St. Germain in die Knie gezwungen. Der französische Spitzenklub um Superstar Neymar gibt vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am 6. März im heimischen Prinzenparkstadion aber noch lange nicht klein bei.

"Es wird schwer, aber nichts ist unmöglich", sagte 222-Millionen-Mann Neymar nach dem 1:3 (1:1) im ersten Teil des Gigantenduells: "Wir haben nicht schlecht gespielt. Aber um Real Madrid zu schlagen, müssen wir besser sein." Vor allem in der Schlussphase beging die Mannschaft von Trainer Unai Emery Fehler, die auf europäischem Spitzenniveau entscheidend sein können.

Weil Paris vor 78.158 Zuschauern im ausverkauften Estadio Santiago Bernabeu dem Dauerdruck der Königlichen in der Schlussphase nicht mehr gewachsen war, verwandelten Ronaldo (83.) und der Brasilianer Marcelo (86.) ein 1:1 noch in ein durchaus komfortables 3:1.

"Man muss Real Madrid siebenmal töten, wie Katzen", tönte Kapitän Sergio Ramos. Superstar Ronaldo, der zuvor per Elfmeter (45.) nach einem Foul an Weltmeister Toni Kroos sein 100. (!) Champions-League-Tor für Los Blancos erzielt hatte, griff am Valentinstag zu sanfteren, aber nicht weniger treffenden Worten: "Real Madrid liebt einfach die Champions League."

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Foto: dpa/Martin Rickett

Toni Kroos sagte: "Wir mögen diese Abende gegen gute Gegner und holen alles aus uns raus. Das ist unsere letzte Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen, da werfen wir alles rein. Das hat man heute gesehen, und das werden wir in Paris wieder tun."

"Cristiano hat einmal mehr gezeigt, dass wir in großen Matches auf ihn zählen können", schwärmte Real-Trainer Zinedine Zidane. Zwei Champions-League-Triumphen zum Trotz war auch der Franzose aufgrund des schwachen Saisonverlaufs in der Liga und dem frühen Aus in der Copa del Rey zuletzt unter erheblichen öffentlichen Druck geraten.

An der Person des dreimaligen Weltfußballers lässt sich trefflich ablesen, wie schnell sich beim weltweit erfolgreichsten Fußballklub der Wind drehen kann. "Meisterhafter Zidane", schrieb die Sporttageszeitung Marca am Donnerstag voller Pathos und rühmte den "perfekten Plan" des 45-Jährigen.

Als schlechter Verlierer erwies sich PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi. "Zwei Gelbe Karten gegen uns waren keine. Das Abseits von Kylian Mbappe war kein Abseits. Also ehrlich... Ich sage nicht, dass wir wegen des Schiedsrichters verloren haben, aber diese Details helfen großen Teams wie Real Madrid", haderte der Katarer, unter dessen Ägide die Investmentgruppe QSI einen Milliardenbetrag in den französischen Hauptstadtklub gepumpt hat: "Das ist nicht gut für den europäischen Fußball, die UEFA muss etwas unternehmen."

Die Hoffnungen der Franzosen auf das Weiterkommen im Rückspiel stützen sich vor allem auf das Auswärtstor von Adrien Rabiot aus der 33. Minute. "Es ist noch nicht vorbei", titelte das französische Sportorgan L'Equipe am Donnerstag trotzig.

Superstar Neymar, der sich gegen die Galaktischen in zahlreichen Zweikämpfen aufrieb und bei der Vorlage zur Pariser Führung seine beste Szene hatte, hofft einfach darauf, dass sich Geschichte wiederholt. "Letztes Jahr war ich in einer noch schlechteren Situation. Ich hoffe, dass wir im zweiten Spiel besser sind", sagte der 26-jährige Brasilianer.

Tatsächlich ist der teuerste Fußballer der Welt eine Art Experte für Fußballwunder. Im Achtelfinale der Vorsaison führte ein bärenstarker Neymar seinerzeit noch den FC Barcelona nach einem 0:4 durch ein 6:1 noch ins Viertelfinale der Champions League. Was er in den Katakomben des altehrwürdigen Bernabeu nicht erwähnte: Der dramatisch geschlagene Gegner hieß Paris St. Germain.

(sid/dpa)
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