Champions League Schiedsrichter beweisen keine Königsklasse

Düsseldorf · Es war nicht der Abend der Schiedsrichter in der Champions League. Drei Spiele, grobe Fehlentscheidungen – zwei davon mit direkter Torfolge. Gerade in K.o.-Spielen eine unglückliche Quote.

 Sokratis sieht nach dem vermeintlichen Elfmeter-Foul Gelb.

Sokratis sieht nach dem vermeintlichen Elfmeter-Foul Gelb.

Foto: dpa, nic

Es war nicht der Abend der Schiedsrichter in der Champions League. Drei Spiele, grobe Fehlentscheidungen — zwei davon mit direkter Torfolge. Gerade in K.o.-Spielen eine unglückliche Quote.

Marc Albrighton verstand die Welt nicht mehr. Sein Foul gegen den pfeilschnellen Antoine Griezmann war unstrittig, doch über den Ort des Geschehens passte die Wahrnehmung des schwedischen Schiedsrichters Jonas Eriksson so gar nicht zu seiner eigenen. Für ihn war es ein Foul außerhalb des Strafraums, Eriksson zeigte jedoch unnachgiebig in Richtung Elfmeterpunkt. Strafstoß für Atletico Madrid. Eine klare Fehlentscheidung. Griezmann verwandelte in der Folge zum 1:0-Endstand.

"Es war eine wirklich enttäuschende Entscheidung des Schiedsrichters", urteilte Leicesters-Trainer Craig Shakespeare nach der Partie über die Szene, in der Albrighton knapp links neben dem Strafraum den Laufweg von Griezmann kreuzte und den Franzosen damit zu Fall brachte. "Es war ein wichtiger Moment. Das muss er einfach richtig entscheiden und darf nicht nur vermuten", sagte Shakespeare.

Abseitstor in Dortmund

Ortswechsel. Dortmund. Sportlich blieb beim vom Anschlag überschattetem Spiel ein 3:2-Sieg für den AS Monaco in Erinnerung - allerdings auch ein Führungstreffer, der irregulär fiel. Eine Flanke von Thomas Lemar über links sprang Kylian Mbappé im Getümmel ans Knie und von da ins Tor.

Beim Abspiel stand der junge Franzose allerdings mit einer ganzen Beinlänge vor dem letzten Dortmunder-Spieler. Der Abseitspfiff blieb jedoch aus, da Assistent Lorenzo Manganelli beim Abspiel nicht ganz auf der Höhe des Balls stand und keine gute Perspektive hatte - der Angriff der Monegassen verlief schlicht zu schnell für ihn. Eine Fehlentscheidung blieb es trotzdem. "Es ist mir unbegreiflich, wie man das nicht sehen kann", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel.

Auch das 0:2 hätte nicht zählen dürfen, weil Sven Bender vor seinem Eigentor gefoult wurde. Für Schiedsrichter Daniele Orsato zugegebenermaßen schwer zu sehen. Der Elfmeter, den Monaco beim Stande von 0:0 verschoss, war ebenfalls strittig. Unter den besonderen Umständen blieb der große Aufschrei hinterher allerdings aus. Insgesamt auch für das Gespann keine leichte Partie.

Rizzoli einmal falsch und zweimal richtig

Auch in München löste eine Fehlentscheidung später nicht das ganz große Erdbeben aus - auch, weil Arturo Vidal den anschließenden Elfmeter kläglich in Richtung Stadiondach drosch. Einen Schuss von Franck Ribery hatte Dani Carvajal zuvor per Brust geklärt, Schiedsrichter Nicola Rizzoli deutete den Abwehrversuch jedoch als Handspiel und zeigte konsequent die Gelbe Karte. Wenn nicht Rizzoli mit verdeckter Sicht, hätte aber zumindest dem gut positionierten Torlinienrichter diese Fehlentscheidung auffallen müssen. Tat es aber nicht. Zumindest blieb diese Szene ohne Folge.

Der Platzverweis gegen Javi Martinez war dagegen ebenfalls korrekt wie auch ein nicht gegebenes Abseitstor durch Sergio Ramos in der Nachspielzeit.

(dbr)
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