Champions League Englische Zeitungen machen Leicester Mut

Leicester · Eigentlich ist der Champions-League-Triumph von Leicester City schon so gut wie sicher - jedenfalls nach Ansicht einiger englischer Zeitungen. Sie machen ihrem letzten Klub im Wettbewerb vor dem Viertelfinal-Rückspiel am Dienstag gegen Atlético Madrid (20.45 Uhr/Live-Ticker) auf typisch britische Art noch einmal Mut.

Atletico Madrid - Leicester City: die Bilder des Spiels.
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Atletico - Leicester: die Bilder des Spiels.

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Foto: ap, AG

Denn trotz des 0:1 im Hinspiel, so rechnet unter anderem das Massenblatt "The Sun" vor, stehen die Chancen der Foxes auf den Königsklassen-Gewinn laut der Buchmacher bei 1:50. Und das sei eben immer noch 100-mal besser als die Quoten beim Tipp auf den Titelgewinn des Sensationsmeisters vor der vergangenen Saison der Premier League.

Mit dieser "Erfolgsaussicht" im Rücken geht Teammanager Craig Shakespeare zuversichtlich in die Partie gegen die Spanier, die zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren ins Halbfinale einziehen können. "Natürlich wird es sehr schwer. Aber wir sind nach dem Ergebnis in Madrid immer noch am Leben", sagte der Coach: "Die Stärke von Atlético ist der Konter, wir müssen nach dem Resultat im Hinspiel also aufpassen - aber wir sind noch lange nicht raus."

Huth fehlt gelbgesperrt

Die Ansicht des Trainers, der Ende Februar den entlassenen Meistercoach Claudio Ranieri beerbt hat, wird beim Blick auf die Statistik durchaus untermauert. Schließlich haben die Engländer, die ohne den früheren deutschen Nationalspieler Robert Huth (Gelbsperre) auskommen müssen, alle bisherigen vier Heimspiele in der Champions League gewonnen - und dabei noch kein Gegentor kassiert.

Im Achtelfinale machte der FC Sevilla unliebsame Bekanntschaft mit der Heimstärke Leicesters. Die Foxes warfen die Spanier nach einem 1:2 im Hinspiel durch ein 2:0 zu Hause aus dem Wettbewerb. "Unsere Heimbilanz macht uns Mut", äußerte Shakespeare, der auf die Rückkehr seines lange verletzten Kapitäns Wes Morgan hofft: "Unsere Fans lieben diese Champions-League-Abende - und wir wissen genau, was wir zu tun haben."

Das befürchtet auch Madrids Trainer Diego Simeone, der mit seinem Team in der Runde zuvor Bayer Leverkusen ausgeschaltet hat. "Wir müssen uns auf einen Abend mit purem Fußball einstellen", sagte der Argentinier: "Ein englisches Stadion mit den Fans nahe am Spielfeld - darauf müssen wir gefasst sein."

Beim Hinspiel war von der Kampfkraft der Engländer allerdings kaum etwas zu sehen. Stürmerstar Jamie Vardy und Kollegen verbuchten nicht einen Schuss auf das Tor der Gastgeber, Stürmerstar Antoine Griezmann sorgte per Foulelfmeter (28.) für den hochverdienten Sieg der Hauptstädter.

Doch sang- und klanglos will sich der einzig verbliebene englische Hoffnungsträger nach dem frühzeitigen Aus von Tottenham Hotspur, Manchester City und dem FC Arsenal auf keinen Fall verabschieden. "Jeder ist bereit", sagte Torwart Kasper Schmeichel, der wie gewohnt den Vorzug gegenüber Weltmeister Ron-Robert Zieler erhalten wird: "Es geht um das Halbfinale - mehr Motivation kann es kaum geben."

(sid)
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