Nach Duselsieg in der Champions League Ronaldo ermahnt Real: "Das ist eine Warnung"

Madrid · Nachdem Cristiano Ronaldo Titelverteidiger Real Madrid gegen seine alte Liebe vor einer Blamage bewahrt hatte, stellte er seine Kollegen in den Senkel. "Dieses Spiel ist eine Warnung, dass wir die nächsten Spiele nicht so lasch angehen dürfen", sagte der Superstar mit eisigem Blick.

Trotz erfolgreicher Aufholjagd war Cristiano Ronaldo nicht nach Jubelarien.

Trotz erfolgreicher Aufholjagd war Cristiano Ronaldo nicht nach Jubelarien.

Foto: dpa, apc hm

Dass bei Ronaldos Wiedersehen mit seinem Herzensklub Sporting Lissabon am Ende die laut Marca "unzerstörbaren Champions" 2:1 (0:0) gewannen, empfand selbst "CR7" als Ungerechtigkeit. "Sporting hätte Punkte verdient gehabt", sagte Ronaldo. Doch er selbst per direktem Freistoß (89.) und Joker lvaro Morata (90.+4) auf Flanke des für Weltmeister Toni Kroos eingewechselten James Rodríguez drehten die Begegnung.

Dass Lissabons Torhüter Rui Patrício den Ball bei beiden Toren noch erwischte, aber jeweils nur an den Innenpfosten lenken konnte, machte es für die tapferen Gäste noch schlimmer. "Grausam", titelte Record, A Bola schluchzte: "So nah am Ruhm ..." Und AS stellte fest: "Nur Madrid gewinnt so."

Das bestätigte auch Ronaldo. "So ist der Fußball, so ist Real Madrid, und Spiele zu drehen ist Teil des Mythos dieses Stadions", sagte er. Seinen 367. Treffer im 350. Pflichtspiel für Real hatte er jedoch nicht bejubeln wollen. Er stieß die Arme in die Luft, schaute aber fast zerknirscht. "Es war gegen die Mannschaft, die mich gemacht hat, die ich in meinem Herzen und vor der ich viel Respekt habe", sagte er, "deshalb konnte ich nicht jubeln."

Trainer Zinédine Zidane mahnte danach: "Wir werden analysieren müssen, was mir nicht so gefallen hat. Ich weiß, dass wir es besser machen können." Weil seine Mannschaft nach dem 0:1 durch Bruno César (48.) aber noch zurückkam, "gehe ich mit einem Lächeln", meinte er, denn: "Das ist Madrid: Wir wissen, dass wir in einer Minute alles ändern können." Auch dank ihm, denn der große Franzose hatte sein Team laut Morata aufgefordert, zu "kämpfen bis zum Tod".

Ähnlich schwer tat sich Juventus Turin beim 0:0 gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla, bei dem Weltmeister Sami Khedira zwei gute Chancen vergab. Tuttosport sah den Deutschen "ohne Schwung", der Corriere della Sera vermisste "seine übliche Intensität". Und Kollege Andrea Barzagli meinte: "Uns fehlte vorne der entscheidende Funke."

Der englische Sensationsmeister Leicester City feierte derweil ein Traumdebüt in der Königsklasse - 3:0 (2:0) beim FC Brügge. Matchwinner war Doppeltorschütze Riyad Mahrez mit zwei Toren (29. und 61., Foulelfmeter). "Vielleicht hat ihn die Champions-League-Hymne aufgeweckt", sagte Teammanager Claudio Ranieri über den Algerier, der in der Liga zuletzt enttäuscht hatte. Den Strafstoß sollte eigentlich Islam Slimani schießen, weshalb Ranieri augenzwinkernd anfügte: "Wenn er nicht getroffen hätte, hätte ich ihm das Genick gebrochen."

(sid)
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