Champions League Barca tanzt ins Halbfinale und wartet auf Pep

Barcelona · Marc-Andre ter Stegen steht mit dem FC Barcelona im Halbfinale der Champions League. Nach dem 2:0 gegen Paris St. Germain können die Katalanen nun auf Bayern München und Ex-Coach Pep Guardiola treffen.

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Andres Iniesta brillierte wie in alten Zeiten, Stürmerstar Neymar stellte Zlatan Ibrahimovic in den Schatten. Doch als sich die "magische" Champions-League-Nacht des FC Barcelona dem Ende neigte, geisterte vor allem der Name Pep Guardiola durch das mit 87.477 Zuschauern gefüllte Camp Nou. Die Gedanken an ein mögliches Wiedersehen mit dem Vereinsidol im Halbfinale der Königsklasse waren beim 2:0 (2:0)-Sieg gegen Paris St. Germain schon vor Abpfiff allgegenwärtig.

Barca gegen Pep: Für den spanischen Titelanwärter ist Bayern München bei der Auslosung am Freitag in Nyon (12 Uhr/Live-Ticker) ein hoch attraktives Los. "Es freut mich, wenn meinen Freunden positive Dinge passieren. Pep hat einmal mehr sein Talent als Trainer bewiesen und gezeigt, was Bayern für ein Team ist", sagte Barca-Trainer Luis Enrique, dem die 6:1-Gala der von Guardiola trainierten Münchner gegen den FC Porto nicht verborgen geblieben war.

Der Respekt des 44-Jährigen ist groß. Dabei ist Enrique auf dem besten Weg, das schwere Erbe Guardiolas in Barcelona zu stemmen. Der 62-malige spanische Nationalspieler stillt die Erfolgs-Sehnsucht der Fans, des Vereins und der Stadt, für deren Strahlkraft der Klub ähnlich bedeutsam ist wie die Sagrada Familia oder der Park Güell.

In manchen Punkten stellt er "Pep" sogar in den Schatten. Das 2:0 am Dienstag war Enriques 42. Sieg in seinem 50. Spiel als Barca-Trainer - Klubrekord. Guardiola, unter dem Barca im Tiki-Taka ganz Europa schwindelig gespielt hatte, wies zum gleichen Zeitpunkt "nur" 37 Siege auf.

Die Leichtigkeit ist zurück in Barcelona. Als Tabellenführer der Primera Division und Pokalfinalist lebt der Traum vom Triple. Angesichts der überzeugenden Vorstellung gegen Paris verneigte sich Spaniens Presse einmal mehr. "Barca tanzt ins Halbfinale", schrieb die Marca. Das Sportblatt AS sprach ehrfürchtig von der "einschüchternden" Form der Blaugrana, Mundo Deportivo bejubelte eine "Vorführung in zwei Akten".

Tatsächlich hatte Barcelona leichtes Spiel gegen erschreckend schwache Franzosen, die mit einer 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel als Hypothek angereist waren. Spätestens nach den Treffern des Brasilianers Neymar (14., 34.) war die Entscheidung gefallen. Der deutsche Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen im Barca-Tor erlebte einen ruhigen Abend.

PSG-Hoffnungsträger Ibrahimovic, der im Hinspiel rotgesperrt gefehlt hatte und schmerzlich vermisst worden war, konnte seine Mannschaft indes nicht mitreißen. Im Gegenteil: Seinen ersten Torschuss gab der schwedische Stürmerstar in der 73. Minute ab. "Barcelona war einfach besser als wir. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Titel, die wir noch gewinnen können", sagte Ibrahimovic.

In der Ligue 1 liegt PSG sechs Spieltage vor Saisonende punktgleich hinter Tabellenführer Olympique Lyon auf dem zweiten Platz, im Pokalfinale trifft die Mannschaft von Laurent Blanc am 30. Mai auf den AJ Auxerre, den Ligapokal hat der Klub bereits für sich entschieden. Die Geldgeber aus Katar, die mit Millioneninvestitionen in den Kader den Sprung auf den europäischen Fußball-Thron erreichen wollen, dürfte das nationale Triple jedoch nur wenig entschädigen. Die Verantwortlichen bei PSG sehnen sich nach dem Titel in der Champions League - stattdessen gab es am Dienstag das dritte Viertelfinal-Aus in Folge.

(sid)
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