Startelf-Comeback in der Champions League Schweinsteiger hat Spaß beim Sieg im Schongang

Von Ruben Stark · Paris, Juventus, Arsenal, Donezk und Basel: Keiner der möglichen Achtelfinalgegner kann die Bayern erschrecken. Bevor 2015 die "großen Spiele" anstehen, wollen Schweinsteiger und Co. noch die Herbstmeisterschaft einfahren - am liebsten schon in Augsburg.

FC Bayern München: Bastian Schweinsteiger feiert Startelf-Comeback
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Schweinsteiger feiert Startelf-Comeback als Kapitän

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Als die Kollegen längst geduscht und frisch frisiert den Heimweg angetreten hatten, lief Bastian Schweinsteiger immer noch in der verschmutzten Spielkleidung durch die Stadion-Katakomben. Der Man of the Match beim 3:0 (1:0) des FC Bayern gegen ZSKA Moskau musste zur Doping-Kontrolle, aber das nervte den Kapitän nach seinem ersten Vollzeit-Einsatz seit dem heroischen WM-Finale gegen Argentinien am 13. Juli nicht wirklich. Mit einer Flasche Wasser in der Hand plauderte Schweinsteiger über das schöne Gefühl, 2014 doch noch einmal 90 Minuten auf dem Rasen gestanden zu haben.

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"Das hat Spaß gemacht. Das letzte Mal habe ich hier in der Allianz Arena vor sieben Monaten von Beginn an gespielt", sagte der Weltmeister dankbar. Beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart am 10. Mai musste er frühzeitig raus wegen Knieproblemen. Diese hätten ihn fast die WM gekostet und zwangen ihn nach dem sommerlichen Kraftakt in Brasilien erneut zu einer monatelangen Pause. Jetzt gehe es "der Verletzung schon viel besser", berichtete Schweinsteiger am Mittwochabend und fügte mit leiser Stimme hinzu: "Ich bin froh, in dem Jahr noch Fußball spielen zu dürfen."

Sieg gegen Moskau schnell abgehakt

Der Schongang-Sieg zum Jahresabschluss in der Champions League nach Toren von Thomas Müller (Foulelfmeter/18. Minute), Sebastian Rode (84.) und Mario Götze (90.) war insgesamt schnell abgehakt. Der Kampf um die Herbstmeisterschaft im Topspiel beim Überraschungs-Dritten FC Augsburg am Samstag sowie die Auslosung der Achtelfinalpartien in der Königsklasse am kommenden Montag rückten in den Fokus.

Paris St. Germain, Juventus Turin und Dauer-Rivale FC Arsenal seien "drei super Mannschaften", urteilte Arjen Robben. Schachtjor Donezk und der FC Basel heißen die weiteren möglichen Kontrahenten. "Der dickste Brocken ist Paris", urteilte Torhüter Manuel Neuer. Fürchten aber muss der FC Bayern keinen dieser fünf Gruppenzweiten, wie Schweinsteiger in typisch Münchner "Mia-san-mia"-Mentalität sagte: "Ich glaube, dass auch keiner so gerne gegen uns spielt."

Bis zum Achtelfinal-Hinspiel im Februar 2015 möchte auch der 30-Jährige wieder ganz der Alte sein. Die harmlosen Moskauer waren gerade auch für ihn ein idealer Aufbaugegner. Mit 156 Ballkontakten führte Schweinsteiger die Rotations-Elf von Pep Guardiola mit etlichen Akteuren aus der zweiten Reihe (Rode, Hojbjerg, Gaudino) erfolgreich an. Das 2:0 von Rode bereitete er überlegt vor.

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"Wir haben ein bisschen rotiert und es hat trotzdem sehr gut funktioniert", resümierte Schweinsteiger. "Ich bin sehr zufrieden mit Basti", äußerte Trainer Guardiola. Tempo und Kondition wird sich Schweinsteiger in der Wintervorbereitung in Katar erarbeiten müssen. "Die ganz großen Spiele kommen im neuen Jahr", sagte er selbst.

Vor Weihnachten wartet auf Schweinsteiger und Co. in der letzten Englischen Woche mit Ligaspielen in Augsburg, gegen Freiburg und in Mainz noch der Auftrag, die 20. Herbstmeisterschaft einzufahren. Am liebsten gleich in Augsburg, wo die Bayern in der letzten Saison beim 0:1 erstmals nach 53 Partien (Bundesliga-Rekord) wieder verloren hatten. Robben erwartet eine schwerere Aufgabe als gegen Moskau. "Weil Augsburg einen Lauf hat, sie haben einen positiven Flow und eine gute Mannschaft", begründete der Niederländer.

"Augsburg hat sich super entwickelt", lobte Schweinsteiger. Götze erwartet ein "heißes Spiel", sagte aber auch: "Wir sind gewappnet." Weihnachtsgeschenke wollen die Münchner Stars jedenfalls nicht verteilen, wie Müller ankündigte: "Man gönnt ja den vermeintlich Kleineren immer ein bisschen mehr - nur am Samstag leider nicht."

(dpa)
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