Österreicher muss operiert werden Warum dem FC Bayern der Ausfall von Alaba so weh tut

München · Für David Alaba vom FC Bayern München ist das Fußballjahr 2014 wohl beendet. Wie der Klub nach einer eingehenden Untersuchung mitteilte, zog sich der Österreicher einen Teilriss des Innenbandes im rechten Knie und eine Innenmeniskus-Verletzung zu. Der österreichische Nationalspieler muss operiert werden und wird dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen.

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Für den FC Bayern ist es ein bitterer Ausfall. "David ist der totale Fußballer. Durch ihn kann der Trainer darüber nachdenken, mit drei oder vier Spielern in der Abwehr zu spielen. Er spielt alle Positionen überragend. Wir verlieren einen super Typen, einen super Menschen. Und er ist ein überragender Fußballer. Er beklagt sich nie, gibt immer 100 Prozent. Es ist einfach schade, dass er zwei, drei Monate ausfällt. Ich hoffe, er kann nach Weihnachten zurückkommen. Er ist sehr, sehr, sehr wichtig für uns", hatte Trainer Pep Guardiola unmittelbar nach dem Spiel mit Sorgenfalten auf der Stirn gesagt.

"Das ist im Moment ganz bitter für mich", so @David_Alaba nach der Diagnose. Alles Gute, David http://t.co/Ydmyf1C4cj pic.twitter.com/yjHa2Tgpwv

Alaba, der jüngst zum zweiten Mal in Folge zum Sportler des Jahres in Österreich gewählt wurde und damit die Wintersport-Stars der Alpenrepublik erneut kollektiv hinter sich ließ, ist ein Eckpfeiler in Guardiolas System. Der 22 Jahre alte Linksfuß ist der Traum aller Fußball-Lehrer, er ist die Polyvalenz in Person, spielt immer dort, wo Guardiola ihn einsetzt, ganz gleich, ob der Katalane ihn als linken Innenverteidiger in der Dreierkette, als Linksverteidiger in der Viererkette oder als zentralen Mittelfeldspieler spielen lässt. Fast noch wichtiger: Alaba erfüllt alle Aufgaben nahezu ohne Qualitätsverlust.

Im Spiel wird seine Flexibilität deutlich, Alaba ist überall auf dem Platz. Gegen Rom stellte ihn Guardiola als linkes Glied der Dreierkette in der Abwehr auf, doch Alaba trieb sich immer wieder auf dem linken Flügel herum und belebte dort die Münchner Offensive. So auch beim 1:0 durch Frank Ribery, dem ein sehenswerter Doppelpass zwischen dem Franzosen und dem Österreicher vorausging. Seine Dynamik, sein Einsatzwille und das exzellente Zusammenspiel mit seinem "Ziehvater" Ribery auf links sind Säulen des dominanten Bayern-Spiels.

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Alabas Bedeutung für die Bayern wird auch dadurch deutlich, dass er zu den vier Bayern-Akteuren gehört, die bei Guardiola, der bei jedem Spiel die Startelf ändert, unrotierbar sind. Manuel Neuer, Juan Bernat und Philipp Lahm kamen wie Alaba bislang in jedem der 17 Pflichtspiele der Saison zum Einsatz, nur Neuer, der als Torhüter naturgemäß nur im Falle einer Verletzung ausgewechselt wird, kommt auf mehr Einsatzminuten als der Sohn eines Nigerianers und einer Philippinerin, der 2008 von Austria Wien in die Jugendabteilung des FC Bayern wechselte.

Wie werden die Bayern auf den Ausfall reagieren? Grundsätzlich gilt: Jeder Spieler ist beim Rekordmeister zu ersetzen. Das gilt auch für Alaba. Die Bayern konnten in der laufenden Spielzeit beispielsweise bislang weder auf die Spanier Thiago Alcantara und Javi Martinez, noch auf Weltmeister Bastian Schweinsteiger zurückgreifen. Auch Arjen Robben und Ribery fehlten immer mal wieder angeschlagen, trotzdem sind die Bayern in Meisterschaft, Pokal und Champions League noch ungeschlagen.

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Trotzdem wiegt Alabas Ausfall schwer. Seine Rolle als Innenverteidiger in der Dreierkette könnte Dante dauerhaft einnehmen, jedoch ohne die Offensivkraft Alabas. Der Brasilianer ist im Gegensatz zum Österreicher ein reiner Verteidiger. Deshalb ist es auch gut möglich, dass Guardiola Lahm aus dem Mittelfeld zurückzieht, er kommt Alabas Spielstil am nächsten. Eine weitere Option wäre die Rückkehr zur Viererkette. In diesem System wäre Alaba noch leichter zu ersetzen, nämlich durch Bernat, der bislang fast immer vor Alaba im linken Mittelfeld gespielt hatte. Natürlich könnten auch die Mittelfeldspieler Pierre-Emile Höjbjerg, Sebastian Rode oder Gianluca Gaudino von Alabas Ausfall profitieren und mehr Spielzeit als bisher erhalten. Trotz aller Verletzungssorgen verfügt Guardiola also noch über genügend Optionen.

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Foto: afp, GS/DG

Ein Einbruch der Bayern ohne Alaba ist demnach nicht zu befürchten und die gute Nachricht für die Bayern lautet, dass Alaba wohl in der Rückrunde wieder zur Verfügung steht und in der wichtigen Phase des Saisonfinals bereits wieder den nötigen Rhythmus haben sollte, um Top-Leistungen zu bringen.

(can)
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