Reaktionen CL 13/14, Halbfinal-Auslosung: Pressestimmen
Wir haben den Medienwald für Sie durchforstet.
Spiegel Online: "Schwerster Wunschgegner aller Zeiten – Die öffentliche Einschätzung der Qualitäten von Real Madrid war bis vor drei Wochen noch eine komplett andere. Trainer Carlo Ancelotti wurde mit Lob überhäuft, das Starensemble auf Linie gebracht zu haben. In der Meisterschaft lag Real an der Spitze, in der Champions League wurde der FC Schalke im Achtelfinale geradezu zerfetzt. Dann kam die Heimniederlage gegen den FC Barcelona im spanischen Clásico und am vergangenen Dienstag der desaströse Auftritt im Viertelfinalrückspiel bei Borussia Dortmund. Und urplötzlich gilt dieses Madrid manchen als fußballerisches Leichtgewicht, als eindeutiger Außenseiter, wenn es gegen die Bayern geht."
Abendzeitung: "Real hat Respekt vor La Bestia Guardiola – Dios mio! Bei den Göttern, dürfte man in Madrid gedacht haben. Nicht schon wieder diese Bayern! Der Angstgegner, 'La Bestia Negra', schwarze Bestie – wie man in Spanien dazu sagt. Real Madrid gegen den FC Bayern heißt das Halbfinale der Königsklasse. Wieder einmal, zum fünften, viermal mit dem besseren Ausgang für die Münchner."
ARD: "Das Traumlos der Bayern. Real Madrid - das klingt erstmal nicht wie ein Traumlos. Erst auf den zweiten Blick können die Bayern mit ihrem Gegner zufrieden sein, denn in vielen Spielen ist bei Real Madrid in dieser Saison die Verpackung problematischer als der Inhalt gewesen. In der Primera División hat die Mannschaft schon drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Atlético Madrid, im Rückspiel des Viertelfinals hat Borussia Dortmund gezeigt, wie den Königlichen beizukommen ist."
11Freunde: "Real - Bayern! Und noch ein Spiel! Fun fact: Real gegen Bayern, beide Klubs sehen sich nun schon zum sechsten Mal um Champions-League-Halbfinale. So oft sehen sich andere nicht mal bis zur Silberhochzeit. Atletico-Chelsea hingegen ist der One-Night-Stand unter den Halbfinals."
Die Welt: "Warum Real das optimale Los für die Bayern ist – Der FC Bayern München muss im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid ran. Für den deutschen Rekordmeister hätte es nicht besser kommen können – der Gegner liegt ihnen."
Stern: "Im Halbfinale gibt es keine schwachen Mannschaften. Doch von den verbliebenen Teams ist Real momentan das formschwächste. Im Rückspiel gegen Dortmund machte die Mannschaft nicht ihr bestes Spiel. Die Madrilenen wirkten nach dem verschossenen Elfmeter von Angel di Maria verunsichert, spielten – auch aufgrund des starken Dortmunder Pressings – unerklärliche Fehlpässe. Auch in der Liga zeigte die Formkurve in den vergangenen Monaten nach unten."
Sportschau: "Das Traumlos der Bayern – Bayern München trifft im Halbfinale der Champions League auf Real Madrid. Was schwierig klingt, wird bei näherer Betrachtung zum besten der drei Lose für die Bayern."
Bild: "Bayern heiß auf Real – Bayern gegen Real, Ronaldo gegen Robben, Deutschland gegen Spanien: das Halbfinale der Champions League ist der Hammer! Mehr Fußball geht nicht. Am 23. April müssen die Bayern nach Madrid. Sechs Tage später kann die Guardiola-Truppe in München das Finale (24. Mai in Lissabon) perfekt machen."
Süddeutsche Zeitung: "Ob Real Madrid der Wunschgegner fürs Halbfinale gewesen sei, ist Thomas Müller am Freitag nach der Auslosung gefragt worden, er hat ein bisschen irritiert dreingeschaut. Ihm ist nicht mal ein Witz eingefallen. 'Gibt's im Halbfinale überhaupt noch ein Wunschlos?', hat er gefragt. Dennoch ist genau das die Frage, die ab sofort über dem 'Projekt Titelverteidigung' schwebt: Ist der größte Name im Lostopf womöglich gleichbedeutend mit der kleinsten Herausforderung?"
Tagesspiegel: "Real Madrid fürchtet keine Mannschaft so sehr wie die Bestia Negra.So nennen sie den FC Bayern im Estadio Santiago Bernabéu (was nur in scheinbarem Gegensatz steht zur roten Münchner Vereinsfarbe, denn Bestia Negra bedeutet nicht schwarze Bestie, sondern Angstgegner). Schon vor zwei Jahren, beim letzten Halbfinalduell der beiden, waren die Bayern sehr viel besser, als es der knappe Sieg nach Elfmeterschießen suggeriert. Seitdem sind sie noch besser, nämlich dominanter und variabler geworden. Bei den Madrilenen hat sich dagegen wenig geändert."
Eurosport: "Real Madrid ist keine Mannschaft, die sich wie Manchester United im Viertelfinale gegen die Bayern, mit neun Mann um den eigenen Strafraum postiert. Die Königlichen wollen immer mitspielen und suchen den Weg nach vorne. Dadurch ergeben sich Räume, für die vor allem Spieler wie Arjen Robben, Franck Ribéry oder Mario Götze prädestiniert sind. Kaum ein Team in Europa schaltet so schnell von Abwehr auf Angriff um wie der deutsche Rekordmeister – eine wahre Waffe, gegen einen solchen Gegner. Gerade die Stärke im Eins-gegen-Eins könnte den Unterschied ausmachen."
Marca: "Europas Clasico ist zurück – Wieder kreuzen sich die Wege von Real Madrid und Bayern München in der Champions League. Mit den nächsten beiden Halbfinals werden es 22 Spiele sein, in denen sich das Schicksal der beiden Riesen gekreuzt hat."
AS: "Monatelang konnte man denken, dass Madrid dieses Jahr das Team hat, um den zehnten Titel zu gewinnen. Aber die große schwarze Wolke auf dem Weg waren die Bayern."
El Pais: "Ein Schreckgespenst im neuen Gewand – Madrid, das den Deutschen bereits 2012 klein beigeben musste, misst sich mit einem Bayern München, das nach den Vorstellungen von Pep Guardiola entworfen wurde, um permanent an der Spitze Europas zu bleiben."
El Mundo: "Real ist nicht in der allerbesten Form, aber flößt den Münchnern viel Respekt ein. Es ist der ewige Rivale in Europa, der am wenigsten geliebte. Die Paarung ist vielleicht der ultimative Klassiker des Kontinents."