Kimmich hadert nach Bayern-Niederlage "So viele Chancen hatten wir nicht mal gegen Hannover"

Nach dem bitteren Abend gegen Real gibt es viel zu hadern beim FC Bayern. Weil die Münchner viele Chancen nicht nutzen, stehen sie im Halbfinal-Rückspiel vor einer Mammut-Aufgabe. Aufgeben wollen sie sich dennoch nicht - auch wenn ein Weltmeister ausfallen dürfte.

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Foto: dpa, jai

Nach dem bitteren Abend gegen Real gibt es viel zu überdenken beim FC Bayern. Weil die Münchner viele Chancen nicht nutzten, stehen sie im Halbfinal-Rückspiel vor einer Mammut-Aufgabe. Aufgeben wollen sie sich dennoch nicht - auch wenn ein Weltmeister ausfallen dürfte.

Trotz der unnötigen Heimniederlage gegen Real Madrid und großer Personalsorgen hat Jupp Heynckes den Einzug des FC Bayern ins Champions-League-Finale noch nicht aufgegeben. Ein couragierter Auftritt und viele erarbeitete Torchancen beim 1:2 (1:1) lassen den Trainer nicht hoffnungslos zum Rückspiel nach Spanien fahren.

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"Ich denke, dass wir unverdient verloren haben und dass wir das Spiel hätten gewinnen müssen", sagte Heynckes am Mittwochabend. "Das stimmt mich doch schon ein Stück weit optimistisch." Zudem habe Reals 1:3-Heimpleite im Viertelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin gezeigt, "dass Real Madrid verwundbar ist in der Defensive. Daraus können wir Hoffnungen schöpfen", ergänzte Heynckes.

Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic meinte: "Wir geben nicht auf, fahren nach Madrid und werden alles versuchen." Torschütze Joshua Kimmich ergänzte: "Sie sind leicht favorisiert, aber wir werden alles reinhauen."

Beim Titelverteidiger um Weltfußballer Cristiano Ronaldo werden sich die Münchner aber keinen weiteren Chancenwucher leisten dürfen, wenn sie noch das finale Ticket nach Kiew lösen wollen. In der heimischen Arena ließen allein Franck Ribery und Robert Lewandowski mehrere große Möglichkeiten ungenutzt. Dass auch Real-Torgarant Ronaldo erstmals in dieser Saison in der Königsklasse nicht traf, war für frustrierte Münchner überhaupt kein Trost.

Nationalspieler Joshua Kimmich, der in der 28. Minute das 1:0 erzielt hatte, sagte gefrustet: "Ich hätte vor dem Spiel nicht gedacht, das wir so viele hochkarätige Chancen bekommen. So viele Riesenchancen hatten wir nicht mal gegen Hannover letzte Woche."

"Wenn man das Spiel sieht, hätte das Ergebnis auch ganz anders ausfallen können", sagte Kapitän Thomas Müller. Die Madrilenen Marcelo (44.) und Marco Asensio (57.) bestraften individuelle Fehler der Bayern "eiskalt", wie Salihamidzic feststellte. Den Ausgleich kurz vor der Pause wertete Heynckes als "Knackpunkt" und "völlig unnötig". Beide Treffer ordnete er als "Geschenke" ein. Müller verkündete trotzig: "Wir geben nicht auf."

Boateng droht WM-Aus

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Allerdings drohen den vom Triple träumenden Bayern schmerzhafte Ausfälle. Jerome Boateng musste nach einer guten halben Stunde wegen einer Verletzung im Adduktorenbereich vom Platz. "Bei ihm ist es etwas Muskuläres, er wird wohl ausfallen", meinte Heynckes mit Blick auf das Rückspiel. Vor einer genauen Prognose wolle er die Untersuchungen am Donnerstag abwarten.

Nach Informationen der "SportBild" hat sich der Bayern-Verteidiger eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und wird vier bis sechs Wochen ausfallen. Die Saison wäre für den 29-Jährigen damit beendet, sogar die WM-Teilnahme in Gefahr.

Arjen Robben und Javi Martinez mussten ebenfalls verletzt vom Platz. Robben humpelte schon kurz nach Spielbeginn in die Kabine. "Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist", sagte Heynckes. Martinez hatte in der Schlussphase einen Schlag gegen die Schläfe bekommen. "Javi war benebelt", sagte Sportdirektor Salihamidzic.

Das entscheidende Rückspiel in Spanien steigt am kommenden Dienstag. Madrid fühlt sich auf dem Weg ins Finale am 26. Mai in Kiew keinesfalls sicher. "Wir werden auch im Rückspiel leiden müssen, die Bayern können das auch im Bernabeu noch wettmachen", sagte Trainer Zinedine Zidane. Kapitän Sergio Ramos pflichtete bei: "Wir haben noch nichts erreicht."

(old)
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