Champions League Kahn kritisiert Özils Null-Bock-Mentalität

Düsseldorf · Der FC Bayern München steht mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League. Beim 5:1 gegen den FC Arsenal zeigte der Rekordmeister in der zweiten Halbzeit eine überragende Leistung. ZDF-Experte Oliver Kahn übte nach der Partie harsche Kritik am Auftreten der "Gunners" – und an Weltmeister Mesut Özil.

FC Bayern München - FC Arsenal: Pressestimmen - "Abreibung für Özil und Co."
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Bayern - Arsenal: Pressestimmen zum Achtelfinal-Hinspiel

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Foto: ap, FO

Der FC Bayern München steht mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League. Beim 5:1 gegen den FC Arsenal zeigte der Rekordmeister in der zweiten Halbzeit eine überragende Leistung. ZDF-Experte Oliver Kahn übte nach der Partie harsche Kritik am Auftreten der "Gunners" — und an Weltmeister Mesut Özil.

"Sie haben das wahr gemacht, was sie gesagt haben. Sie haben tatsächlich den ominösen Schalter umgelegt", begann Kahn mit der Analyse des Spiels. Doch nach Meinung des Ex-Nationaltorhüters war nicht nur die gute Leistung der Hausherren ausschlaggebend für das Ergebnis, sondern auch der Auftritt der Londoner. "Ohne jetzt die Leistung vom FC Bayern zu schmälern, aber was Arsenal defensiv gezeigt hat, war ein Offenbarungseid", sagte Kahn.

Zwar hat Özil eigentlich nichts mit der Abwehr zu tun, doch auch der Spielmacher musste ordentlich Kritik von Kahn einstecken. "Natürlich hat Arsenal seine Qualitäten, vor allem im Umschaltspiel. Da haben sie gute Spieler wie Özil, den ich aber nicht gesehen habe, vielleicht hast Du ihn gesehen", sagte Kahn zu Moderator Oliver Welke: "Aber defensiv war es ein permanentes Zurückweichen. Das war an Passivität nicht zu übertreffen. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so katastrophal schlecht gegen den Ball gespielt hat", sagte Kahn.

Einen Seitenhieb erlaubte sich Kahn in seiner Abrechnung mit Arsenal auch gegenüber Trainer Arséne Wenger. "Das sieht so aus, und das muss man ganz klar so konstatieren, als ob die Spieler den Trainer nicht mehr ernst nehmen." Dann belegte Kahn seine Aussagen am Führungstor des FC Bayern durch Arjen Robben. Der Niederländer bekam wie so oft auf der rechten Angriffsseite den Ball. Und was macht ein Robben, wenn er auf der rechten Seite den Ball bekommt? Er zieht nach innen und sucht mit seinem starken linken Fuß den Abschluss. Allerdings haben die Londoner es Robben auch ziemlich einfach gemacht. "Der Raum wird überhaupt nicht besetzt, auch Özil hat null Bock irgendwas zu machen und lässt Robben laufen."

Dann findet Kahn deutliche Worte in Richtung Özil. "Es ist doch traurig, wenn man sieht, was Özil für eine Leistung abruft, wie passiv er da spielt. Ein Spieler von seiner Genialität, von seinen Qualitäten — das ist schade."

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Bayern nur zehn Minuten, in denen sie die Partie für sich entschieden. Dabei profitierte der Rekordmeister auch von der Auswechslung von Arsenal-Kapitän Laurent Koscielny, nach der die Abwehr der "Gunners" in sich zusammenfiel. Der erste Treffer von Thiago Alcantara, vorbereitet durch einen sehenswerten Hackentrick von Robert Lewandowski, zeigte, wie löchrig der Defensivverbund der Gäste nach dem verletzungsbedingten Aus ihres Kapitäns war.

Den Bayern kann es egal sein, nach den eher durchwachsenen Leistungen in der Bundesliga in den vergangenen Wochen haben die Münchner wieder ihr anderes Gesicht, ihr Champions-League-Gesicht gezeigt. Im Rückspiel müssten die Bayern schon 0:4 oder höher verlieren, um noch auszuscheiden. Dass die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti in London aber ohne Tor bleibt, ist nach der Leistung der Arsenal-Defensive in München nahezu ausgeschlossen.

(seeg)
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