Halbfinale der Champions League Klopp setzt gegen Rom auf das Anfield-Flair

Liverpool · Jürgen Klopp will mit dem FC Liverpool in der Champions League den nächsten Coup landen. Im Halbfinale ist der AS Rom der Gegner. Der deutsche Trainer setzt dabei auf die Fans der "Reds".

 Jürgen Klopp setzt in der Champions League auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen.

Jürgen Klopp setzt in der Champions League auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen.

Foto: dpa, pse nic hpl

Die verpatzte Generalprobe ist für Jürgen Klopp kein Anlass zur Sorge. "Ich muss meinen Spielern nicht sagen, dass das nicht gut genug war und wir es besser können. Ich bin mir sicher, dass meine Jungs bereit sein werden", sagte der deutsche Teammanager des FC Liverpool nach dem 2:2 am Wochenende in der Liga bei West Bromwich Albion mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den AS Rom am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) an der heimischen Anfield Road.

Gegen den Tabellenletzten sah Klopps Mannschaft ohne fünf Stammspieler wie der sichere Sieger aus nach einer 2:0-Führung. Doch nach zwei späten Gegentoren musste sie sich mit nur einem Punkt begnügen. Besonders ärgerlich für Liverpool: Beide Treffer für West Bromwich fielen nach Standardsituationen. Schon in der Vergangenheit war Klopps Team bei Freistößen und Ecken anfällig. Beim entscheidenden Gegentor zum 2:2-Endstand machte auch der deutsche Torwart Loris Karius keine gute Figur.

Das alles soll vergessen sein, wenn an der Anfield Road wieder die Hymne der Champions League erklingt. Der fünfmalige Sieger des Wettbewerbs steht zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder im Halbfinale der europäischen Königsklasse. Das Ziel ist die erste Finalteilnahme seit 2007 und dann der erste Titel seit 2005 durch den legendären Final-Sieg über den AC Mailand nach 0:3-Rückstand.

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Helfen soll dabei die besondere Stimmung im heimischen Stadion. "Wenn du den Platz betrittst, hast du das Gefühl, die Fans geben noch mehr als in der Premier League. Sie können dir wirklich dabei helfen, auch schwierige Momente zu überstehen", sagt Mittelfeldspieler Georginio Wijnaldum über das Europapokal-Flair an der Anfield Road.

Das war im Viertelfinale beim Hinspiel gegen Englands Meister Manchester City zu beobachten. Die Zuschauer sangen von der ersten bis zur letzten Minute und waren so laut wie selten. Getragen von dieser Unterstützung kam Liverpool zu einem 3:0-Erfolg durch drei Tore schon in der ersten Halbzeit. Im Rückspiel in Manchester stellte die Mannschaft mit einem 2:1-Sieg den Einzug in die Runde der letzten vier Teams sicher. "Es ist eine Weile her, dass Liverpool zuletzt im Halbfinale war. Und es ist eine Weile her, dass ich zuletzt im Halbfinale war. Jetzt sind wir zusammen da. Darüber bin ich wirklich glücklich", sagte Klopp direkt nach dem entscheidenden Triumph im zweiten Treffen.

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Der Coach steht zum ersten Mal seit 2013 wieder im Halbfinale der Champions League. Damals zog er mit Borussia Dortmund dann auch ins Endspiel ein, das allerdings gegen Bayern München verloren ging.

Wie damals der BVB startete auch Liverpool in dieser Saison als Außenseiter in den Wettbewerb. Und wie damals die Borussia profitiert auch Liverpool in dieser Saison von einem guten Teamgeist, von einem Coach, der in der Champions League alles aus seiner Mannschaft herausholt, und von einem euphorischen Publikum.

Nach dem Weiterkommen gegen Manchester City, das in der Premier League in dieser Saison noch den Rekord für die meisten Punkte und Tore brechen kann, dürfte Liverpool gegen Rom als Favorit gelten. Doch Klopps Mannschaft ist gewarnt. Denn der Gegner aus Italien schaffte im Viertelfinale ein beinahe unmögliches Comeback gegen den FC Barcelona. "Ich konnte es nicht glauben, als ich davon gehört habe. Sie sind eine gute Mannschaft, aber ich fürchte niemanden", sagt Liverpools Verteidiger Virgil Van Dijk. Nach den bisherigen Auftritten in der Champions League gibt es dazu auch keinen Grund.

(sid)
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