Champions League betroffen Festnahmen in Lettland wegen Manipulation

Nyon · Ein Manipulationsskandal in der Champions League schockiert den lettischen Fußball. Zwei Profis und der Trainer von Ex-Meister Daugava Daugavpils wurden gesperrt.

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Foto: dpa, Franz-Peter Tschauner

Die lettische Polizei hat acht Personen wegen des Verdachts der Manipulation eines Qualifikationsspiels zur Champions League, Geldwäsche und Steuerbetruges vorläufig festgenommen. Zwei Spieler des lettischen Meisters von 2012, FC Daugava Daugavpils, seien betroffen, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit.

Die Europäische Fußball-Union Uefa leitete ein Disziplinarverfahren gegen den Club ein. Man sei über die Festnahmen am Mittwoch informiert worden, erklärte die Uefa. Nun würden entsprechende Schritte gegen den Club, seinen Präsidenten und betroffene Spieler in die Wege geleitet.

Die Disziplinarkommission des lettischen Verbands sperrte die Daugavpils-Profis Jevgenijs Kosmacovs und Aleksandrs Vlasovs sowie Trainer Ivan Tabanov und den Technischen Direktor Jevgenijs Klopovs. "Die Anzahl an Verdächtigen steigt von Tag zu Tag.

Wir waren sehr überrascht über einige der Beteiligten und dass sie in Kontakt mit kriminellen Gruppen gestanden haben", sagte der lettische Verbandschef Janis Mezeckis nach Angaben der Nachrichtenagentur Leta.

Eine der acht Personen bleibt nach Behördenangaben in Haft, die weiteren sieben seien vorerst freigelassen, sollen aber unter Polizeikontrolle bleiben. Der Steuerschaden soll sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen.

Bei der Partie von Daugavpils gegen IF Elfsborg aus Schweden in der zweiten Qualifikationsrunde am 17. Juli 2013 seien unregelmäßige Wettmuster festgestellt worden, erklärte die Uefa. Daraufhin waren Untersuchungen in Kooperation mit dem lettischen Verband und den Behörden des baltischen Staates angestrengt worden. Die verdächtige Partie hatte Daugavpils auswärts 1:7 verloren, sechs Tage später setzte es eine 0:4-Niederlage vor eigenem Publikum. Laut Polizei werden auch mehrere Ligaspiele untersucht, es laufen Untersuchungen über Manipulationen in weiteren Clubs.

Als mögliche Sanktion für Spielmanipulation und Korruption nannte die Uefa lebenslange Sperren, ohne auf die konkreten Fälle einzugehen.

(dpa)
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