Bayern - Manchester City 1:0 Boateng beschert Bayern perfekten Start

München · Der FC Bayern München hat in beinahe letzter Minute den perfekten Start in die Champions League geschafft. In einem taktisch hochklassigen Spiel kam der deutsche Meister gegen Englands Titelträger Manchester City durch ein spätes Tor von Jerome Boateng zum 1:0-Sieg.

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Guardiola geht Boateng an die Gurgel

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Die Münchner stecken wegen ihrer Verletzungsprobleme und der zahlreichen Neuverpflichtungen aber immer noch in einer Findungsphase. So richtig ins Rollen kamen sie nicht. Die bessere und engagiertere Mannschaft waren sie trotzdem.

Bayern München - Manchester City: die Fakten
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Foto: afp, ej

"Wir haben viele Chancen gehabt. Am Ende kam der Ball genau richtig. City hat ein gutes Spiel gemacht. Wir haben fast nichts zugelassen. Das ist jetzt pure Freude", sagte Jerome Boateng nach dem Coup gegen seinen Ex-Klub im ZDF. "Wichtig war nur, dass wir im ersten Spiel drei Punkte holen. Es war ein hartes Stück Arbeit. Zum Glück stand Mario im Weg und hat den Rücken noch hingehalten", sagte Kapitän Philipp Lahm.

Münchens Trainer Pep Guardiola musste auch zum Auftakt der Gruppenrunde improvisieren. Verteidiger Holger Badstuber hatte die beachtliche Verletztenliste der Bayern noch bereichert. Deshalb kam Mehdi Benatia zu seinem Debüt in der Abwehr. Er wirkte bereits gut eingebunden in die Aktionen. Xabi Alonso war erneut der Taktgeber aus der Defensive, während sich Philipp Lahm und David Alaba um offensivere Akzente im Mittelfeld kümmern sollten.

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"Peng, Boateng"

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Einiges blieb in bemühten Ansätzen stecken, trotzdem hätten die Bayern früh in Führung gehen können. Beim ersten Angriff spielten Mario Götze und Robert Lewandowski ihren Angriffspartner Thomas Müller frei. Weil der aber aus dem Gleichgewicht geriet, brachte er den Ball nicht mehr am bereits überspielten Torwart Joe Hart vorbei über die Torlinie; der Schuss landete am Außennetz. Müller beklagte sich vergeblich über ein vermeintliches Foul. Bei einer ganz ähnlichen Situationen scheiterte Lewandowski noch vor der Pause.

Kein Spiel für Event-Fans

Bis dahin hatte allerdings auch Manchester City längst Torgefahr entwickelt. Wenn es mal schnell über die Flügel ging oder nach Standardsituationen kam City einem zählbaren Erfolg nahe. Darüber hinaus bewies der englische Meister große Ballsicherheit und ein ausgeprägtes Selbstvertrauen. Weil auch die Bayern über solche Tugenden verfügen, entwickelte sich ein vor allem für Taktikfreunde hochinteressantes Spiel zweier Teams, die die vielzitierte Augenhöhe beanspruchen dürfen. Für Fans, die eher auf fußballerische Unterhaltung im Stadion hoffen, war das allerdings auch ein wenig gepflegte Langeweile.

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Schließlich wollten sich keines der Teams eine Blöße geben — im Bewusstsein, dass Fehler auf diesem Niveau Spiele entscheiden können. Das Geduldsspiel bot jedoch auch einige aufschlussreiche Erkenntnisse. So war offensichtlich, dass den Bayern ohne ihre Flügelspieler Arjen Robben, der erst spät ins Spiel kam, und Franck Ribery, der wieder verletzt fehlte, das Überraschungsmoment abgeht. Die erklärten Individualisten können Begegnungen, die sich festzulaufen scheinen, neue Ideen und Frische geben. Götze, der weit mehr als Ribery und Robben seine Qualitäten auf dem Weg in den Strafraum und beim wuseligen Spiel vor dem Tor entfaltet, fehlt dieses Tempo auf der Außenbahn. Der erzwungene Verzicht auf die Flügelzange schmerzt die Bayern deshalb noch mehr als der Ausfall der Strategen im defensiven Mittelfeld. Alonso ist sicher keine schlechte Vertretung für Thiago und Bastian Schweinsteiger. Dass der Abgang von Toni Kroos zu Real Madrid immer noch nicht verkraftet ist, wurde aber ebenfalls deutlich.

Je länger die Begegnung dauerte, desto kontrollierter wurden die Offensivbemühungen der beiden Mannschaften. Dennoch hatten die Bayern ein erkennbares Übergewicht, ohne dabei grandiose Chancen herauszuarbeiten. Selbst kleinere Unsicherheiten des City-Torwarts Joe Hart konnten sie nicht nutzen.

Dann aber kam der große Auftritt von Boateng. Mit einem ersten Fernschuss scheiterte er noch an Hart. Dann traf er von der Strafraumgrenze. Es war sein erstes Champions-League-Tor.

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