Juventus siegt 3:0 beim BVB Tevez schießt Dortmund aus der Champions League

Dortmund · Borussia Dortmunds Fußballspieler haben künftig mehr freie Abende. In den Viertelfinalspielen der Champions League ist der Vizemeister der vergangenen Saison nicht mehr dabei. Nach dem 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin unterlag der BVB den Italienern auch noch im Rückspiel mit 0:3.

Borussia Dortmund: BVB-Stars trauern nach Champions-League-Aus
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BVB-Stars trauern nach Champions-League-Aus

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Die Westfalen hatten sich zwar viel vorgenommen, es gelang ihnen aber nie, ihren Gegner zwingend auszuspielen. Vor allem die hochgelobten Dortmunder Angriffsspieler haben schon eindrucksvollere Partien abgeliefert.

Die Borussia startete schon nicht gerade verheißungsvoll in diese Begegnung. Noch bevor sich das Team von Jürgen Klopp überhaupt mit dem Gedanken befasst hatte, wie es Druck auf Juventus ausüben kann, da lag es auch schon zurück. Carlos Tevez bekam den Ball gut 20 Meter vor dem Dortmunder Tor auf den Fuß, und als ihn niemand energisch attackierte, handelte der Argentinier nach der alten Devise: "Dann schieß ich doch einfach mal drauf." Das war ein ziemlich guter Plan. Der Schuss gelang, und weil BVB-Torwart Roman Weidenfeller nicht zu eilig in die bedrohte Ecke seines Kastens sprang, schlug der Ball im Winkel ein.

Die Führung war natürlich nach dem Geschmack der Gäste, die sich nun darauf beschränken durften, das Spiel zu kontrollieren. Dortmund verschärfte zwar erkennbar das Tempo, gelangte aber nicht durch die kompakte Deckung des italienischen Meisters. Die bezeichnende Bilanz des ersten Durchgangs: Der Gastgeber hatte nicht eine torgefährliche Szene.

Juventus Turin feiert Viertelfinal-Einzug bei Borussia Dortmund
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Juve feiert Viertelfinal-Einzug in Dortmund

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Ähnlich wie im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln waren die fußballerischen Beiträge aus dem offensiven Mittelfeld zu hausbacken. Sie konnten Juves erfahrene Truppe nicht überraschen. Die Turiner versperrten in der gefährliche Zone den Zugang für die Dortmunder. Und wenn sie in Ballbesitz kamen, spielten sie ihre Routine und ihr Können aus. Schon kurz nach der Pause hätten sie die Begegnung entscheiden können. Zweimal tauchte Alvaro Morata nach schnellen Gegenangriffen ziemlich frei vor Weidenfeller auf. Der Dortmunder Torwart blieb in seiner Spezialdisziplin, dem Spiel eins gegen eins Sieger.

Auf dem Feld hatten die Akteure auf beiden Seiten längst den Eindruck gewonnen, dass Juventus zumindest an diesem Abend eine Nummer zu groß sein könnte. Die Dortmunder liefen nicht mehr mit dem Selbstvertrauen an, das sie noch durch eine stimmungsvolle Phase nach dem frühen Rückstand getragen hatte. Sie wirkten zunehmend verkrampft und ohne Glauben an die Wende. Juventus gewann nun auch Zweikämpfe im zentralen Mittelfeld und unterband bereits den Spielaufbau. Die Abwehrreihe der Turiner funktionierte als flexibles Bollwerk, das je nach Bedarf aus drei, fünf oder sieben Spielern bestand. Das wirkte eingespielt, selbstverständlich und sehr reif.

Klopps letzte Karte wurde nach einer Stunde ausgespielt. Er brachte die Offensivkräfte Adrian Ramos und Kuba für den erneut enttäuschenden Henrikh Mkhitaryan und Sven Bender, der viel gelaufen war, aber auch keine nachhaltige Wirkung hinterlassen hatte. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Im Gegenteil. Morata gelang nach einem Konter das 0:2 - die Diskussion darüber, ob sich Vorbereiter Tevez im Abseits befunden haben könnte, ertrugen die Italiener lässig. Tevez durfte seine beeindruckende Vorstellung noch mit dem dritten Treffer krönen. Dortmund war zu diesem Zeitpunkt längst geschlagen. Und die Fans flohen in Scharen. Vereinzelt waren sogar Pfiffe zu hören. Ein höchst seltenes Erlebnis im ehemaligen Westfalenstadion.

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