Trendwende unter neuem Coach Shakespeare weckt Hoffnungen auf Viertefinal-Einzug von Leicester

Leicester · Unter Teammanager Craig Shakespeare ist Leicester City die Trendwende gelungen. Der englische Meister hat sich stabilisiert und will nun gegen den FC Porto ins Viertelfinale der Champions League.

 Craig Shakespeare gibt Anweisungen gegen Hull City.

Craig Shakespeare gibt Anweisungen gegen Hull City.

Foto: afp

Noch vor wenigen Wochen brachte wohl kaum jemand den Namen Shakespeare mit Fußball in Verbindung. Inzwischen ist er zumindest beim englischen Champion Leicester City in aller Munde. Als Nachfolger von Meistermacher Claudio Ranieri hat Craig Shakespeare in der Liga nicht nur den rasanten Sinkflug der abstiegsgefährdeten Foxes gestoppt, er hat auch Hoffnungen auf den Viertelfinal-Einzug in der Champions League geweckt.

Am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) im Rückspiel gegen den FC Sevilla soll die Überraschung gelingen. "Wir sind defintiv noch im Rennen", sagte Torjäger Jamie Vardy. Den Grundstein legte Leicester dafür noch unter Ranieri beim 1:2 (0:1) im Hinspiel, es war das letzte Spiel vor dem geräuschvollen Rauswurf des Italieners. Und Vardy, der die Spanier schon zu einem eher ungemütlichen Abend nach Mittelengland einlud, gelang dieser eine wichtige Auswärtstreffer.

Shakespeare stimmte seine am vergangenen Wochenende pausierende Mannschaft auf eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte mit einem Kurztrainingslager in der Sonne Dubais ein, nach der Rückkehr durfte der 53-Jährige sich aus seiner Interimsrolle lösen. Zumindest bis zum Ende der Saison bleibt Shakespeare in der Verantwortung.

"Craig genießt hohes Ansehen, wir wussten immer, dass das Team bei ihm in guten Händen ist. Er hat unter großen Druck herausragende Führungsqualitäten gezeigt", sagte Vizepräsident Aiyawatt Srivaddhanaprabha. Und Shakespeare hat dem Sensationsmeister der Vorsaison offensichtlich wieder Sicherheit gegeben. "Er hat die Dinge ganz einfach gehalten und gesagt, was er von uns erwartet. Wir haben das umgesetzt", betonte Außenverteidiger Danny Simpson.

Zweimal hat Leicester in der Premier League in Folge gewonnen, erst gegen den FC Liverpool (3:1) und danach gegen Hull City (3:1). Das Team hat sich nicht nur etwas aus der Abstiegsklemme befreit, es kann auch den formstarken Andalusiern mit der neu entfachten Begeisterung gefährlich werden. "Wir wollen den Sieg gegen Sevilla, die Erfolge waren die beste Medizin für uns", sagte der Ex-Schalker Christian Fuchs im Vereins-TV.

Dass Shakespeare an den richtigen Stellschrauben gedreht hat, kommt nicht von ungefähr. Im Umfeld der Foxes wird ihm auch am Meistertitel ein wesentlicher Anteil zugeschrieben. "Craig Shakespeare ist der Klebstoff, der die Mannschaft zusammenhält. Er ist extrem clever und hat so viel Humor", sagte Leicester früherer Psychologe Ken Way bei BBC Radio 5 Live. Shakespeare hat offenkundig die Spielfreude zurückgebracht. Gegen Sevilla braucht es aber gewiss noch mehr als das.

(ems/sid)
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