Fußball-Fest in Manchester Sané und die verrückte Nacht der "tausend Millionen Tore"

Düsseldorf/Manchester · Die Fans erleben in Manchester ein wahres Fußball-Fest. Manchester City kommt gegen AS Monaco zweimal nach einem Rückstand zurück und gewinnt am Ende 5:3. Auch der deutsche Nationalspieler Leroy Sané setzt Glanzlichter.

Leroy Sané erzielt erstes Tor in der Champions League für Manchester City
13 Bilder

Sané erzielt erstes Champions-League-Tor für ManCity

13 Bilder
Foto: rtr, gb

Fußball kann so schön sein. Nach sechs Hinspielen im Achtelfinale der Champions League würde wohl zumindest jeder neutrale Fan, der nicht gerade eine Niederlage seiner Mannschaft verdauen muss, diesen Satz unterschreiben. 29 Tore sind in sechs Spielen gefallen, Im Schnitt 4,8 Tore pro Spiel. Lediglich die 0:1-Niederlage von Borussia Dortmund bei Benfica Lissabon fällt etwas ab. Und wenn der BVB in der vergangenen Woche auch nur ein paar seiner zahlreichen Chancen genutzt hätte, würden wir nun vielleicht von einem Fünf-Tore-Schnitt sprechen.

Das bislang mitreißendste Spiel, da dürften sich Fans und Experten einig sein, war der 5:3-Sieg von Manchester City am Dienstag gegen AS Monaco. Traumtore, Torwartfehler, verschossene Elfmeter und ständige Führungswechsel — mehr kann ein Fußballabend nicht bieten. Mittendrin in der Show von City-Stürmer Sergio Agüero, Monacos Angreifer Radamel Falcao und Co. war auch ein Deutscher: Leroy Sané. Der 21 Jahre alte Nationalspieler rahmte das Spiel mit seinen Aktionen sozusagen ein. Er bereitete das 1:0 der Citizens durch Raheem Sterling (26.) glänzend vor und erzielte 56 Minuten und sechs Tore später den letzten Treffer der Partie höchstpersönlich. Zwischendurch hatte der Gastgeber schon zweimal (1:2 und 2:3) zurückgelegen.

Protagonisten geraten ins Schwärmen

"What an inSané night at the Etihad", twitterte der Youngster wortspielerisch. "Was für eine verrückte Nacht im Etihad." Die war es in der Tat. Der offizielle Twitter-Account von Manchester City begrüßte seine Fans am Tag danach mit den Worten. "Guten Morgen, Fans. Und nein, ihr habt das nicht nur geträumt. Dieses Spiel ist wirklich passiert." Manchesters Trainer Pep Guardiola sprach von einem "wunderschönen" Match, das zeigt, was möglich ist, "wenn beide Mannschaften Protagonisten sein wollen".

Protagonisten hatte dieser Abend viele. Die beiden Doppeltorschützen Agüero und Falcao, die neben ihren Toren durch eine vermeintliche Schwalbe (Agüero) und einen verschossenen Elfmeter (Falcao) auffielen. Die Keeper Willy Caballero und Danijel Subasic, die unfreiwillig ihren Anteil daran hatten, dass es solch ein torreicher Abend wurde. Citizens-Verteidiger John Stones, der sich erst beim Traumtor zum 2:3 von Falcao düpieren ließ und dann nach einem Eckball sein Team mit dem Tor zum 4:3 auf die Siegerstraße führte. Die Jungstars Sané und Kylian Mbappé, die mit ihren 21 bzw. 18 Lenzen mühelos im Konzert der Großen mitspielten. Und natürlich die Trainer.

Monacos brasilianischer Coach Leonardo Jardim, der die einstige monegassische Maurertruppe in ein Team verwandelt hat, das "tausend Millionen Tore machen kann" (Guardiola), sagte, er habe das Spektakel genossen. Nur das Ergebnis nicht. Mit seinem Pressing setzte der französische Tabellenführer die Gastgeber früh unter Druck und schaltete aus den daraus resultierenden Ballgewinnen blitzschnell um.

Sein Gegenüber Guardiola wiegt sich ob der Stärke des Gegners aus dem Fürstentum noch lange nicht in Sicherheit. "Wenn wir in Moncao kein Tor machen, werden wir ausscheiden", sagte der Katalane. Ziel sei es, auch an der Côte d'Azur wieder so viele Treffer wie möglich zu machen. Das verspricht einen weiteren Champions-League-Abend zum Genießen.

Radamel Falcao erzielt Traumtor nach Kläglich-Elfer
9 Bilder

Falcao erzielt Traumtor nach Kläglich-Elfer

9 Bilder
Foto: rtr, gb

Guardiola sprach in seiner Analyse auch die teilweise haarsträubenden Fehler seiner Mannschaft an. "Natürlich müssen wir uns verbessern. Das erste Gegentor war ein Fehler, das zweite Gegentor war ein Fehler. Aber heute lautet die Botschaft, dass wir nie aufgegeben haben." Er sei unglaublich glücklich über den Ausgang des Spiels. "Wir leben noch!"

(areh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort