Fotos Manuel Neuers Riesenspiel gegen Manchester
Der Schalker Traum vom Finale im Wembley-Stadion ist so gut wie geplatzt, daran konnte auch ein unglaublicher Manuel Neuer nichts ändern.
Auch der Ritterschlag von Sir Alex Ferguson konnte Manuel Neuer nicht mehr aufmuntern.
"Er ist unglaublich", hatte der erfolgreichste Trainer der Welt gesagt, der seit 1986, dem Jahr von Neuers Geburt, die Geschicke von Manchester United lenkt: "In meiner Zeit als Teammanager habe ich vielleicht noch nie eine solche Leistung gesehen."
Auch Manchesters Torwart Edwin van der Sar gratulierte nach dem Schlusspfiff seinem Schalker Gegenüber.
Doch der Torwart von Schalke 04 wollte von all dem Lob nach dem 0:2 (0:0) gegen den englischen Rekordmeister im Halbfinal-Hinspiel der Champions League nichts hören. "Dafür kann ich mir nichts kaufen", sagte er tief enttäuscht.
Weder Neuer, noch irgendeiner seiner bemitleidenswerten Teamkollegen hatte nach der Lehrstunde durch einen übermächtigen Gegner mehr zu bieten als Durchhalteparolen.
Dass sich die Königsblauen am Ende ihrer Träume vom Finale im Wembley-Stadion doch noch ein wenig als Sieger fühlen durften, hatten sie einzig und allein ihrem Torwart zu verdanken.
Durch Neuers fast unglaubliche Leistung halten die Schalker im Poker um den 25-Jährigen immer mehr Trümpfe in der Hand.
"Ich saß auf der Tribüne und habe mich gefragt: Warum soll ich so einen Spieler überhaupt verkaufen?", sagte Manager Horst Heldt: "Dass er weltklasse ist, wussten wir vorher, jetzt haben es Millionen Menschen in allen Ländern gesehen."
Die Frage nach der Höhe der Wahrscheinlichkeit, dass Neuer auch in der kommenden Saison noch für Schalke spielt, beantwortete Heldt mit einer Gegenfrage, die den Verantwortlichen von Bayern München zu denken geben sollte: "Gibt es eine Steigerung von 100 Prozent?"
Dass Neuer spätestens nach dem Ablauf seines Vertrages am Ende der kommenden Spielzeit das Trikot des deutschen Rekordmeisters tragen wird, daran besteht trotz Fergusons Lobeshymnen kein Zweifel mehr.
"Manchester war für mich nie eine Option, weil nie Interesse bestand", sagte Neuer, der nur offen ließ, ob es sich dabei um Sir Alex' Interesse oder sein eigenes handelte.
Ferguson, der einen Nachfolger für den 40-jährigen Edwin van der Sar sucht, erweckte nicht den Eindruck, als würde er noch in die Pokerpartie um Neuer einsteigen: "Ich glaube, dass er woanders hingeht."
Sir Alex ist sich längst über die Sinnlosigkeit eines konkreten Vorstoßes im Klaren und konzentriert sich deshalb angeblich auf eine Verpflichtung des spanischen Supertalents David de Gea von Atletico Madrid.
Mit vier herausragenden Paraden und zahlreichen weiteren Klassereflexen schon in der ersten Halbzeit hatte Neuer den übermächtigen Gegner in die Verzweiflung getrieben.
"Frustriert" seien seine Spieler in der Pause gewesen, sagte Ferguson, und ein staunender Sat.1-Experte Franz Beckenbauer meinte mit Blick auf das kommende Duell der Schalker bei den Bayern: "Ich bitte darum, am Samstag nicht ganz so gut zu halten."
Bei dem Doppelschlag durch Ryan Giggs (67.) und Wayne Rooney (69.) war aber selbst Neuer machtlos, und so blieben nur bittere Erkenntnisse.
"Wenn du immer nur hinterher läufst, ist das sehr frustrierend", sagte Christoph Metzelder, der nicht als einziger das Wort Klassenunterschied gebrauchte. Im Rückspiel am kommenden Mittwoch in Old Trafford gehe es darum, "ein Stück weit zu genießen und uns teuer zu verkaufen".
"Wenn du immer nur hinterher läufst, ist das sehr frustrierend", sagte Christoph Metzelder, der nicht als einziger das Wort Klassenunterschied gebrauchte. Im Rückspiel am kommenden Mittwoch in Old Trafford gehe es darum, "ein Stück weit zu genießen und uns teuer zu verkaufen".
Einen Vergleich zu bemühen mit dem Viertelfinal-Hinspiel bei Titelverteidiger Inter Mailand, das Schalke sensationell mit 5:2 gewann, war allen Schalkern angesichts der Lehrstunde zu blöd. Metzelder stellte klar: "Wir brauchen ein Wunder von San Siro - hoch zehn!"