Champions League Gibt's heute auch gegen die Bayern Elfer-Zoff bei PSG?

Paris · Wie Schulkinder auf dem Pausenhof – so stritten die PSG-Stars Neymar und Edinson Cavani über die Ausführung eines Elfmeters. Der Zoff ist nach eineinhalb Wochen noch nicht beigelegt. Was wird gegen die Bayern passieren, falls es wieder einen Strafstoß gibt?

 Teamkollegen Edinson Cavani und Neymar.

Teamkollegen Edinson Cavani und Neymar.

Foto: afp, FF

Wie Schulkinder auf dem Pausenhof — so stritten die PSG-Stars Neymar und Edinson Cavani über die Ausführung eines Elfmeters. Der Zoff ist nach eineinhalb Wochen noch nicht beigelegt. Was wird gegen die Bayern passieren, falls es wieder einen Strafstoß gibt?

Vor dem Champions-League-Gastspiel des FC Bayern stehen bei Paris Saint-Germain nicht Training und Taktik im Mittelpunkt. Stattdessen versucht Frankreichs Vizemeister dieser Tage mit Restaurantbesuchen, Gesprächen und Geldangeboten einen gewaltigen Zoff im Millionärs-Ensemble zu kitten. Beim 2:0-Sieg über Olympique Lyon hatten Megastar Neymar und Torjäger Edinson Cavani auf dem Rasen öffentlich darüber gestritten, wer einen Elfmeter schießen sollte. "Das Problem ist noch nicht gelöst", urteilte die Zeitung "L'Équipe" vor der Partie des FC Bayern am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) im Prinzenpark.

Die Stimmung an der Seine ist bedrückt. Die Ekstase, die der Wechsel von Neymar vom FC Barcelona für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro und auch die Verpflichtung des Sturm-Talentes Kylian Mbappé ausgelöst hatten, ist trotz der sehr guten Ergebnisse zum Saisonstart bereits verflogen. "L'Équipe" kritisierte, Trainer Unai Emery habe ein klares Machtwort sprechen müssen, habe dies aber nicht getan.

Der Coach sagte, dass er sich bei Paris nicht als "Boss der Kompanie" verstehe. "Der, der sich bereit fühlt", antwortete Emery auf die Frage, wer den nächsten Elfmeter für PSG schießen solle. Es werde diese Saison "noch einige Elfmeter" für das Team von Weltmeister Julian Draxler und Nationaltorwart Kevin Trapp geben, sagte der 45-Jährige. "Das Wichtigste ist, sie zu verwandeln."

Gerade das klappte aber gegen Lyon nicht. Cavani, ansonsten ein sehr sicherer Schütze, traf nur die Latte. Wurde der uruguayische Nationalstürmer von der langen Diskussion mit Neymar aus dem Konzept gebracht? In der Kabine wurde eine Schlägerei zwischen den beiden Südamerikanern von Kollegen nur mit Mühe verhindert, berichteten Medien. Es geht um große Egos, aber auch um viel Geld. Cavani soll der Klub im Fall des Gewinns der Ligue-1-Torjägerkanone eine Prämie in Höhe von einer Million Euro versprochen haben.

Versöhnungsdinner für das ganze Team

Nach dem Streit folgte Neymar plötzlich Cavani auf Instagram nicht mehr. Er flog dann zunächst nach London, um mit Formel-1-Star Lewis Hamilton am Rande der Fashion Week mit Models zu feiern. Nach der Rückkehr des 25-Jährigen organisierte Landsmann Dani Alves ein Versöhnungsdinner für das ganze Team. Einen weiteren Restaurantbesuch gab es anlässlich des 33. Geburtstages von Kapitän Thiago Silva.

Die Ölscheichs aus Katar, die bei Paris seit 2011 das Sagen haben, versuchten derweil das Problem laut der Zeitung "El País" mit Geld zu lösen. Eine Million Euro sei Cavani angeboten worden, falls er die Rolle des etatmäßigen Elfmeterschützen aufgibt. Der Uruguayer soll das Angebot abgeschlagen haben. Alle Mühe war bisher wohl vergebens.

Bei der Generalprobe für die Partie gegen die Bayern gab es bei HSC Montpellier ohne den angeschlagenen Neymar ein enttäuschendes 0:0. Nur wenige sind noch so optimistisch wie Ex-Profi Pedro Pauleta. "Ich bin überzeugt, dass Paris die Champions League gewinnen kann", sagte der Portugiese am Tag vor dem Spiel. Mittelfeldspieler Marco Verratti versprach für Mittwoch ein "heißes" Prinzenpark-Stadion. Die Fans des Ligue-1-Tabellenführers hoffen nur, dass die Stimmung nicht wieder bei einem Streit über einen Elfmeter hochkocht.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort