Massenpanik in Turin Polizei lässt zwei Verdächtige wieder gehen

Nach der Massenpanik während der Übertragung des Champions-League-Endspiels zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) hat die Turiner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen der Anwesenheit von etwa 100 Randalierern mit Stadionverbot aufgenommen. Zwei Verdächtige wurden vernommen, sind aber schon wieder auf freiem Fuß.

1500 Verletzte bei Massenpanik in Turin
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Foto: rtr, MR

Die Personen hätten auf dem Platz San Carlo bereits vor Spielbeginn Rauchbomben und Knallkörper gezündet. "Schon anderthalb Stunden vor dem Anstoß hatten sie die Kontrolle über den Platz übernommen", sagte ein Augenzeuge.

Bei der Massenpanik in der Turiner Innenstadt waren am Samstagabend 1527 Personen verletzt worden. Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Platz seien unzulänglich gewesen, hieß es weiter. Deswegen ist auch die Bürgermeisterin der Stadt, Chiara Appendino, unter Druck geraten.

Die Polizei vernahm zudem zwei Jugendliche, die verdächtigt werden, die Massenpanik ausgelöst zu haben. Die beiden waren zuvor durch die Bilder von Videoüberwachungskameras identifiziert worden. Sie bestritten den Vorwurf und wurden nach mehrstündigen Vernehmungen am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittler appellierten an Augenzeugen, sich bei der Polizei zu melden, um die Hintergründe der Massenpanik zu klären. Die Polizei schloss inzwischen aus, dass die Explosion eines Knallkörpers die Panik ausgelöst haben könnte.

Zwei Frauen liegen noch in kritischem Zustand in einem Krankenhaus in Turin. Der Zustand eines chinesischen Jungen, der mit einer Gehirnerschütterung und Frakturen in die Klinik eingeliefert wurde, hat sich leicht gebessert. Weitere vier Personen liegen noch im Krankenhaus.

(sid)
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