Überblick So schnitten die Champions-League-Finalisten bei WM und EM ab
Chelseas Spanier Fernando Torres und Juan Mata haben das europäische Double gewonnen: Nach dem Champions-League-Triumph mit Chelsea gewann das Duo auch die EM. Wir zeigen Ihnen, wer das vorher schon schaffte.
1994, Champions-League-Finale: FC Barcelona - AC Mailand 0:4
WM-Finale:Brasilien – Italien 3:1 n. E. – Spanien verliert mit den Barca-Stars Andoni Zubizarreta, Miguel Angel Nadal, Albert Ferrer, Jose Mari Bakero und Julio Salinas im WM-Viertelfinale gegen Italien. Christo Stoitschkow führt Bulgarien überraschend ins WM-Halbfinale, wird schließlich nach einer Niederlage gegen die Niederlande Vierter. Ronald Koeman scheitert mit seinem Team zuvor im Halbfinale an Brasilien mit Romario. Dieser wird Weltmeister und Torschützenkönig. Die Italiener, die mit den Milan-Profis Franco Baresi, Paolo Maldini, Demetrio Albertini, Roberto Donadoni und Daniele Massaro antreten, verlieren im Finale nach Elfmeterschießen. Milans Baresi und Massaro scheitern dabei wie Roberto Baggio.
1996, Champions-League-Finale: Ajax Amsterdam - Juventus Turin 2:4 n.E.
EM-Finale: Deutschland - England 6:5 n. E. – Die Ajax-Spieler Edwin van der Sar, Danny Blind, Michael Reiziger, Ronald de Boer, Edgar Davids, Peter Hoekstra und Patrick Kluivert müssen nach dem Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale gegen Frankreich ihre Koffer packen. Didier Deschamps gewinnt beide Elfmeterschießen, ohne selbst anzutreten. Italien scheidet mit dem Juve-Quintett Angelo Peruzzi, Angelo Di Livio, Moreno Torricelli, Alessandro Del Piero und Fabrizio Ravanelli in der Vorrunde aus.
1998, Champions-League-Finale: Real Madrid - Juventus Turin 1:0
WM-Finale Frankreich – Brasilien 3:0 – Juves Franzosen Didier Deschamps und Zinedine Zidane werden bei der WM im eigenen Land Weltmeister. Zidane erzielt zwei Tore im Finale. Für Angelo Di Livio und Alessandro Del Piero ist mit Italien im Viertelfinale Schluss: Niederlage gegen Frankreich im Elfmeterschießen. Beide Juventini treten nicht an. Madrids Spanier Raul, Fernando Morientes und Fernando Hierro scheiden mit Spanien in der Vorrunde aus. Christian Karembeu wird mit Frankreich Weltmeister, Clarence Seedorf scheitert im Viertelfinale mit den Niederlanden an Brasilien. Davor Suker führt Kroatien mit sechs Treffern zum dritten Platz und sichert sich den Titel als Torschützenkönig. Predrag Mijatovic, Siegtorschütze gegen Juve, scheidet mit Jugoslawien gegen die Niederlande im Achtelfinale aus.
2002, Champions-League-Finale: Bayer Leverkusen - Real Madrid 1:2
WM-Finale: Brasilien – Deutschland 2:0 – Bei der WM stehen Leverkusens Carsten Ramelow, Bernd Schneider und Oliver Neuville beim 0:2 im Finale gegen Brasilien in der Startelf. Leverkusen wurde vorher Vizemeister und hatte das DFB-Pokalfinale verloren. Der bei der WM überragende Michael Ballack fehlt im Finale aufgrund einer Gelb-Sperre. Torwart Jörg Butt kommt in Japan und Südkorea nicht zum Einsatz. Bayers Yildiray Bastürk erreicht als Stammkraft mit der Türkei Platz drei. Diego Placente scheitert mit Argentinien in der Vorrunde. Lucio holt ebenso wie Reals Roberto Carlos den WM-Titel. Reals Spanier Iker Casillas, Fernando Hierro, Ivan Helguera, Raul und Fernando Morientes unterliegen Südkorea im Viertelfinale im Elfmeterschießen. Die Franzosen Claude Makelele und Zinedine Zidane, der Siegtorschütze gegen Leverkusen, verabschieden sich als Titelverteidiger bereits nach der Vorrunde, beide kommen nur im letzten Gruppenspiel zum Einsatz – Zidane aufgrund einer Verletzung, die er sich während der Turniervorbereitung zugezogen hatte. Für Luis Figo war mit Portugal ebenfalls nach der Vorrunde Schluss.
2004, Champions-League-Finale: AS Monaco - FC Porto 0:3
EM-Finale: Griechenland – Portugal 1:0 – Bei der EM wirken nur zwei Spieler der Monegassen mit: Jerome Rothen kommt bei Frankreich einmal zum Einsatz. Beim Viertelfinal-Aus gegen Griechenland wird er in der 79. Minute eingewechselt, kann die 0:1-Niederlage nicht verhindern. Fernando Morientes scheidet mit Spanien in der Vorrunde aus, erzielt eins von zwei Turnier-Toren der Iberer. Portugal erreicht mit sechs Porto-Profis das Finale. Nuno Valente, Paulo Ferreira, Ricardo Carvalho, Costinha, Maniche und Deco unterliegen Griechenland 0:1.
2006, Champions-League-Finale: FC Arsenal - FC Barcelona 1:2
WM-Finale: Italien – Frankreich 6:4 n.E. – Jens Lehmann fliegt im CL-Finale nach 18 Minuten vom Platz, bei der WM hält er gut und wird mit Deutschland Dritter. Thierry Henry verliert das Finale mit Frankreich im Elfmeterschießen gegen Italien, davor schmeißt er Teamkollege Gilberto Silva mit Brasilien im Viertelfinale raus und kann sich dabei auch noch bei Barca-Star Ronaldinho revanchieren. Zuvor scheitern Arsenals Cesc Fabregas und Jose Antonio Reyes mit Spanien im Achtelfinale an Henry und Co. Der Schwede Fredrik Ljungberg unterliegt im Achtelfinale Deutschland – genauso wie Barcas Henrik Larsson. Für Sol Campbell und Ashley Cole ist mit England im Viertelfinale gegen Portugal Schluss. Barcelona stellt in Carles Puyol, Xavi und Andres Iniesta drei spanische WM-Akteure. Mark van Bommel und Giovanni van Bronckhorst scheiden mit den Niederlanden im Achtelfinale gegen Portugal und Teamkollege Deco aus. Die Portugiesen werden Vierter.
2008, Champions-League-Finale: Manchester United - FC Chelsea 7:6 n.E.
EM-Finale: Spanien – Deutschland 1:0 – Für die EM hatte sich England sensationell nicht qualifiziert, somit hatte das Champions-League-Finale für die englischen Spieler keine Nachwirkungen. Die Spieler des Turniers kommen ohnehin fast ausschließlich aus Spanien, lediglich Michael Ballack (Chelsea) und Edwin van der Sar (Manchester) können ihre Form mit in die EM nehmen und werden dementsprechend auch in die Elf des Turniers gewählt. Für van der Sar ist das Turnier nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Russland beendet.
2010, Champions-League-Finale: Inter Mailand - Bayern München 2:0
WM-Finale: Spanien – Niederlande 2:1 n. V. – Bayerns Holger Badstuber, Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez, Miroslav Klose, Phlipp Lahm und Thomas Müller spielen eine starke WM und verlieren erst im Halbfinale gegen Spanien 0:1. Auf dem Weg dahin demütigen sie beim 4:0 im Viertelfinale ihren argentinischen Team-Kollegen Martin Demichelis und die Inter-Argentinier Walter Samuel und Diego Milito. Auch die Holländer verkraften die Endspielniederlage gut, Mark van Bommel und Arjen Robben schnuppern sogar am Turniersieg, letztlich reicht es gegen die Iberer nicht ganz. Bei den Mailändern kann nur Wesley Sneijder mit der "Oranje" seine gute Form bestätigen, der Rest des Teams bleibt bei der WM blass.
2012, Champions-League-Finale: FC Chelsea - FC Bayern 5:4 n. E.
EM-Finale: Spanien - Italien 4:0 – Als neunter und zehnter Spieler haben die spanischen Fußballer Fernando Torres und Juan Mata das europäische Double geholt. Sechs Wochen nach dem Gewinn der Champions League mit dem FC Chelsea gewann das Duo, das beim 4:0-Finalsieg gegen Italien eingewechselt wurde, auch den EM-Titel. Vor ihnen hatten das nur acht Spieler geschafft. Es begann 1964 mit dem Spanier Luis Suarez, der zuvor mit Real Madrid den Landesmeister-Cup gewonnen hatte. 1988 wurden die Niederländer mit den fünf Europacup-Siegern Hans van Breukelen, Ronald Koeman, Barry van Aerle, Gerald Vanenburg und Wim Kieft von der PSV Eindhoven Europameister. 2000 standen in Frankreichs Siegerteam auch Nicolas Anelka und Christian Karembeu, sie kamen als Champions-League-Sieger von Real Madrid im EM-Finale aber nicht zum Einsatz.
2014, Champions-League-Finale: Real Madrid - Atletico Madrid 4:1 n. V.
WM-Finale: Deutschland - Argentinien 1:0 n. V. – Zwölf Spieler von Real Madrid fuhren anschließend zur WM, den Titel gewann aber nur einer: Sami Khedira. Die Spanier Iker Casillas, Sergio Ramos, Xabi Alonso sowie die Portugiesen Pepe, Fabio Coentrao und Cristiano Ronaldo schieden ebenso in der Vorrunde aus wie der Kroate Luka Modric. Angel di Maria und Argentinien sowie Raphael Varane und Karim Benzema mit Frankreich scheiterten ebenso wie Brasiliens Marcelo ans Deutschland. Die Atletico-Spieler aus Uruguay, Diego Godin, Jose Maria Gimenez und Cristian Rodriguez, scheiterten bereits in der Vorrunde, Diego Costa, Koke, David Villa und Juanfran mit Spanien ebenfalls bereits in der Gruppenphase und Thibaut Courtois mit Belgien im Viertelfinale.