Kuriose Szene nach Pokalsieg Liebeserklärung an Jürgen Klopp

Hamburg · Borussia Dortmund hat sich mit einem souveränen Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten FC St. Pauli (3:0) den Bundesliga-Frust von der Seele geschossen. Nach der Partie sorgte ein weiblicher BVB-Fan auf der Pressekonferenz für eine kuriose Szene und bekundete ihre Liebe zum BVB.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp wollte wie üblich auf der Pressekonferenz Fragen zum Spiel beantworten. Nach den Rückschlägen in der Bundesliga hätte der Übungsleiter nach dem souveränen 3:0 im Pokal beim FC St. Pauli auch wieder Grund gehabt, seine Mannschaft zu loben. Doch bevor Klopp irgendetwas zum Spiel sagen konnte, hatte ein weiblicher Fan seinen großen Auftritt.

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Die Frau stellt sich vor Klopp auf und bekundet ihre Liebe zum Verein. "Ich möchte Ihnen eins sagen, Herr Klopp. Sie haben uns zum Erfolg getragen, und heute tragen wir Sie durch die Krise. Und es gibt für mich nichts mehr, das ich liebe als meinen BVB", sagt die Frau. Klopp sitzt vor ihr, schaut sie an und lacht zwischen ihren Ausführungen gerührt. "Ok, vielen Dank", sagt der Trainer geschmeichelt, als der Fan weiterspricht: "Ich bin so glücklich, dass Sie heute da sind". Klopp antwortet: "Das merke ich". Aus dem Hintergrund ruft jemand: "Wann kommt denn jetzt der Heiratsantrag?" "Ich habe einen tollen Mann, der zehn Jahre jünger ist als ich und ich liebe Herrn Klopp nicht als Mann...", antwortet die Frau, als sie von Klopp unterbrochen wird. Der Trainer ist mittlerweile aufgestanden. "Können wir jetzt trotzdem weitermachen? Unser Flieger geht", sagt der Coach und umarmt die Frau.

Als er wieder auf seinem Stuhl sitzt, nimmt Klopp die kuriose Szene erneut auf. "Man könnte sagen, wenn solche Liebesbekundungen notwendig sind, dann ist die Kacke wirklich am dampfen. Trotzdem vielen Dank", sagt er und steigt in die Spielanalyse ein. "Tolle erste Halbzeit, wir haben genau das gemacht, was wir wollten", sagt Klopp und lobt seine Mannschaft für den Auftritt am Millerntor. "Wir haben verdient gewonnen, keiner ist verletzt und wir haben die nächste Runde erreicht. Passt", so Klopp.

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2. Runde: Pressestimmen

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Dessen Mannschaft stand nach der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 in der Bundesliga beim Zweitligisten aus der Hansestadt unter Druck, löste die Aufgabe aber sehr souverän. Ciro Immobile (33.) und Marco Reus (44.) stellten in Halbzeit eins die Weichen auf Sieg, Shinji Kagawa erzielte vier Minuten vor dem Abpfiff den dritten Dortmunder Treffer.

Selbstvertrauen für Duell mit den Bayern

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Durch den Sieg tankte der BVB Selbstvertrauen für das Topspiel beim FC Bayern München am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker). "Wir fahren bestimmt nicht nach München und sagen: 'Wir holen da nichts.' Wenn für uns was möglich sein wird, werden wir da sein", sagte Klopp, verzichtete angesichts des jüngsten Absturzes auf Platz 15 aber auf die üblichen Kampfansagen vor dem großen deutschen Fußball-Gipfel der vergangenen Jahre. Der sonst so angriffslustige Coach weiß: Sollte der BVB beim Rekordmeister nicht gewinnen, wäre der schlechteste Saisonstart in der schwarz-gelben Klub-Historie perfekt.

Um dieses Szenario noch zu verhindern, bedarf es am kommenden Wochenende einer weiteren Leistungssteigerung. Denn trotz der Treffer von Ciro Immobile (33.), Nationalspieler Marco Reus (44.) und Shinji Kagawa (86.) leistete sich der Vorjahresfinalist auch beim klassentieferen Kontrahenten einige Unkonzentriertheiten in der Defensive - Fehler, die von den Bayern wohl eiskalt bestraft würden.

Und so wollten auch die BVB-Spieler den glanzlosen Erfolg beim Tabellen-16. der 2. Liga nicht überbewerten. "Das war ein wichtiger Schritt, aber wir dürfen nicht vergessen: Das war St. Pauli. Am Wochenende wartet ein ganz anderes Kaliber", sagte Mittelfeld-Abräumer Sebastian Kehl. Helfen könnte in der Spielvorbereitung die Kraft der Erinnerung: Von den letzten vier Ligaspielen in der bayerischen Landeshauptstadt gewann die Borussia immerhin drei, ein Duell endete remis.

Jeder Wettbewerb außerhalb der Bundesliga scheint für Klopps Truppe derzeit einer Therapie-Sitzung gleichzukommen. Denn sowohl in der Champions League (drei Spiele, drei Siege, 9:0 Tore) als auch im DFB-Pokal ist die Bilanz in dieser Saison makellos. "Bei den Spielen unter der Woche haben wir zuletzt keine Gegentore bekommen. Das sollten wir jetzt auch mal am Wochenende hinbekommen", sagte Kehl. Den Anfang will Dortmund am liebsten schon am Samstag gegen die Bayern machen.

(seeg)
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