Überraschungen in der ersten Runde Das Ost-Quartett drückt Pokal den Stempel auf
Dresden, Chemnitz, Leipzig, Magdeburg: Gleich vier Klubs aus dem Osten sorgten in der ersten Runde des DFB-Pokals für faustdicke Überraschungen.
Berlin (SID) Der Fußball-Osten feiert: Mit dem Sensationssieg gegen Schalke 04 sorgte Drittligist Dynamo Dresden am Montagabend für den krönenden Abschluss eines mehr als erfolgreichen und denkwürdigen Pokalwochenendes. Nach vielen schmerzhaften Rückschlägen in der jüngeren Vergangenheit durfte die Region nach gleich vier Überraschungen durch Ostklubs gegen Bundesligisten im großen Stil jubeln.
"Wir freuen uns sehr über die guten Ergebnisse. Das hat richtig gut getan", sagte Präsident Rainer Milkoreit vom Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) dem SID bereits vor dem Pokalcoup der Dresdner. Denn zuvor hatten bereits der Chemnitzer FC (5:4 i.E. gegen Mainz), der 1. FC Magdeburg (1:0 gegen Augsburg) und der finanzstarke Zweitligist RB Leipzig (2:1 n.V. gegen Paderborn) Klubs aus dem Bundesliga-Oberhaus düpiert.
Zudem kam Zweitligist Erzgebirge Aue nach einem Sieg im Ostduell bei Carl Zeiss Jena weiter. Und auch Energie Cottbus stand dicht vor einer Sensation. Erst im Elfmeterschießen unterlag der Zweitliga-Absteiger aus der Lausitz dem Hamburger SV. Noch im Sommer musste der Osten die Abstiege von Cottbus und Dresden aus der 2. Liga verschmerzen. "Eine Erklärung, warum es auf einmal so gut läuft, habe ich auch nicht. Man sieht eben wieder, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat", sagte DFB-Vize Milkoreit.
Vor allem Drittligist Dresden scheint sich vom Abstieg aber gut erholt zu haben. In der Liga stehen die Sachsen auf Platz zwei, im Pokal gelang gegen den Champions-League-Teilnehmer Schalke die vielleicht größte Überraschung. Und damit ein beachtliches Pokal-Comeback, nachdem der achtmalige DDR-Meister im vergangenen Jahr wegen wiederholter Fan-Ausschreitungen ausgeschlossen war.
Begonnen hatten die Sensationen aber bereits gleich zu Beginn am Freitagabend mit einem Spiel für die Geschichtsbücher. 5:5 hatte es in Chemnitz nach dramtischen 120 Minuten gestanden, dann folgte das Happy-End für den Drittliga-Spitzenreiter. Es war der Startschuss für eine lange Partynacht in Chemnitz.
Jetzt hoffen die Himmelblauen wie natürlich auch Dresden, Magdeburg und Leipzig in der zweiten Runde auf attraktive Begegnungen. "Wir kriegen jetzt Dortmund. Danach hauen wir den ganzen Ruhrpott weg, ehe wir uns nach Süddeutschland aufmachen", meinte der Dresdner Dennis Erdmann im Überschwang der Gefühle.
Auch finanziell haben sich die Erfolgserlebnisse vor allem für die zumeist finanziell nicht auf Rosen gebetteten Klubs gelohnt. 268.000 Euro spült der Einzug in die zweite Runde extra in die Vereinskassen, hinzu kommen Einnahmen aus den Heimspielen. "Wir haben das Geld natürlich nicht eingeplant. Da schauen wir ganz in Ruhe, was wir damit machen", sagte der Chemnitzer Präsident Mathias Hänel.