Bayer - Bremen 4:2 n.V. Leverkusen erreicht mit einem Kraftakt das Halbfinale

Erstmals seit 2009 hat Bayer 04 wieder das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Gegen einen starken SV Werder Bremen benötigte die Werkself am Dienstagabend jedoch einen Kraftakt, um bei eisigen Temperaturen einen frühen Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen.

Bayer 04 Leverkusen - SV Werder Bremen: Einzelkritik im DFB-Pokal
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Bayer 04 - Bremen: Einzelkritik

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Foto: dpa, fg hjb

Das Endergebnis lautete 4:2 (1:2, 2:2, 2:2) nach Verlängerung. Für Leverkusen war es der erste Sieg über die Norddeutschen in der Geschichte des Pokalwettbewerbs nach zuvor sechs Niederlagen.

"Die Fans singen schon 'Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin'. Aber so weit sind wir noch nicht. Heute geht bei uns nicht mehr viel, aber wir sind sehr, sehr froh. Das war ein sehr wichtiges Spiel", sagte Brandt in der ARD.

Das feurige Duell in der mit 25.653 Zuschauern nicht ausverkauften BayArena hatte alle Zutaten, die eine klassische Pokalschlacht ausmachen - und es begann mit einem Blitzstart der Gäste. Nach einem ungestümen Einsatz des Leverkusener Nationalspielers Jonathan Tah gegen Max Kruse zeigte Schiedsrichter Marco Fritz zum Entsetzen der Bayer-Anhänger auf den Elfmeterpunkt. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0 für die Gäste (4.).

Nur drei Minuten nach dem frühen 0:1 ergatterte Kruse, der neben Florian Kainz der auffälligste Bremer im ersten Abschnitt war, von Kevin Volland und Kai Havertz den Ball und schickte seinen Teamkollegen Aron Johannsson auf die Reise. Der US-Amerikaner hatte plötzlich freie Bahn auf das von Bernd Leno gehütete Tor und lupfte den Ball frech über den herauseilenden Nationaltorwart hinweg zum 2:0. Leverkusen wirkte in der Anfangsphase ungewohnt unsortiert und hatte Glück, dass Johannsson in der 11. Minute nicht auf 3:0 für die furios beginnenden Gäste erhöhte.

Der Angriff der Werkself war zunächst kaum zu sehen

Vom zuletzt viel gelobten Angriff der Werkself war in der ersten halben Stunde wenig zu sehen. Mehr als einen Kopfball-Aufsetzer von Leon Bailey, bei dem sich Werder-Torhüter Jiri Pavlenka ordentlich strecken musste, hatte das Bayer-Team nicht zu bieten (5.). Doch gleich die zweite große Chance brachte den Hausherren den herbeigesehnten Anschlusstreffer. Nach einer sehenswerten Kombination und einer ebenso überlegten Vorarbeit von Dominik Kohr erzielte Julian Brandt das 1:2 (31.).

Der SV Werder zeigte sich vom Leverkusener Lebenszeichen aber nicht geschockt. Ein Distanzschuss von Kainz hatte gar das Potenzial zum Tor des Monats, doch Leno verhinderte den Einschlag mit einer Glanzparade (39.). Mit dem 1:2 aus Bayer-Sicht ging es dann in die Pause, in der Herrlich die richtigen Worte gefunden zu haben schien. Sein Team benötigte lediglich zehn Minuten im zweiten Durchgang, um das Spiel auszugleichen. Erneut war es der gebürtige Bremer Brandt, der für Leverkusener Jubelschreie sorgte. Mit einem sehenswerten Schlenzer vom Sechzehner erzielte der umworbene Confed-Cup-Sieger das 2:2 (55.).

In der letzten halben Stunde der regulären Spielzeit mühten sich beide Teams vergeblich, das entscheidende Tor zu erzielen. Es blieb beim Remis und eine Verlängerung musste über das Weiterkommen entscheiden. Dort erwies sich Leverkusen als die ausdauerndere Mannschaft - und machte durch den kurz zuvor eingewechselten Karim Bellarabi (111.) und Kai Havertz (118.) den ersten Halbfinaleinzug seit neun Jahren fix.

(sb)
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