Erste Runde im DFB-Pokal 430 Kilometer Anfahrt zum "Heimspiel"

München · Von "Heimspielen" können nicht alle Gastgeber-Vereine in der ersten Runde des DFB-Pokals sprechen. Während sich Amateurklubs mit Aussicht auf viele Zuschauer und mehr Geld größere Stadien als die eigenen suchen, trifft es Würzburg und Koblenz ungewollt – und richtig hart. Ein Überblick.

Diese Teams müssen im Pokal umziehen
Infos

Diese Teams müssen im Pokal umziehen

Infos
Foto: dpa

Ein paar genervte Anwohner brocken den Würzburger Kickers ein Heimspiel in 100 Kilometern Entfernung ein, die TuS Koblenz muss als Gastgeber sogar absurde 430 Kilometer weit reisen — und als Gastgeber damit sogar weiter als Gegner Dynamo Dresden.

Koblenz muss nach Zwickau umziehen, weil das heimische Stadion Oberwerth aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen nicht zur Verfügung steht. Der Regionalligist erhält für sein "Heimspiel" zumindest finanzielle Unterstützung von der Stadt Koblenz in Höhe von 50.000 Euro. Es sei nur fair, dem Verein bei den Mehrkosten Unterstützung zu bieten, sagte Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig: "Die TuS kann schließlich nichts dafür, dass ausgerechnet während der Sanierungsphase des Stadions so eine sportliche Großchance geboten wird."

Diese Mannschaften nehmen am DFB-Pokal teil
Infos

Diese Mannschaften nehmen am DFB-Pokal teil

Infos
Foto: dpa, wie

Koblenz hatte sogar über Facebook ein Ausweichstadion gesucht. Der Regionalligist hatte unter anderem in Mainz, Wiesbaden und Köln (Südstadion) nachgefragt. In NRW wäre eine Austragung an diesem Wochenende nicht möglich gewesen, da alle Kräfte bereits bei sechs anderen Sportveranstaltungen verplant gewesen sind. Die eigentlich zuständige rheinland-pfälzische Ordnungsbehörde hatte frühzeitig wegen Überlastung abgewunken.

Würzburg muss auf sein Heimspiel verzichten, da sechs Anwohnerparteien klagten und in Würzburg kein Spiel nach 19.30 Uhr angepfiffen werden darf. Eine Vorverlegung der am Samstag für 20.45 Uhr geplanten Partie kam für den DFB zu kurzfristig.

Die zwei Vereine sind die prominentesten Umzügler in der ersten Pokal-Runde am kommenden Wochenende. Während sich — wie jedes Jahr — kleinere Amateurklubs größere Fußballstadien in der Nähe suchen, um Zuschauerzahl und Einnahmen zu erhöhen, hätten sich Würzburg und Koblenz ihre Auswärtsfahrten zu den Heimspielen gern erspart.

(dbr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort