Halbfinale im DFB-Pokal Guardiola entschuldigt sich bei Werder für Vidals Schwalbe

München · Die Schwalbe von Arturo Vidal im Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Bayern München und Werder Bremen war nach dem Sieg des Rekordmeisters das große Thema. Alle Beteiligten waren sich einig: Der Elfmeter zum entscheidenden 2:0 für die Bayern hätte nicht gegeben werden dürfen. Trainer Pep Guardiola entschuldigte sich sogar bei den Gästen.

FC Bayern München: Arturo Vidal holt per Schwalbe Elfmeter raus
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Vidal holt per Schwalbe Elfmeter raus

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Foto: Screenshot ARD

Die Schwalbe von Arturo Vidal im Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Bayern München und Werder Bremen war nach dem Sieg des Rekordmeisters das große Thema. Alle Beteiligten waren sich einig: Der Elfmeter zum entscheidenden 2:0 für die Bayern hätte nicht gegeben werden dürfen. Trainer Pep Guardiola entschuldigte sich sogar bei den Gästen.

"Der Elfmeter war kein Elfmeter. Es tut mir Leid", sagte Guardiola und betonte, auf so eine Art wolle er eigentlich nicht gewinnen. Sein Kollege Viktor Skripnik wollte zu der Entscheidung lieber nichts sagen, er betonte lieber: "Mit einer solchen Einstellung müssen wir vor den letzten vier Spielen keine Angst haben."

Auch Thomas Müller, der den Elfmeter in der 71. Spielminute sicher verwandelte, kam im ARD-Studio nicht drumherum, die Aktion Vidals als Schwalbe zu bewerten. "Im Spiel sieht es nach Foul aus. Wirklich getroffen hat er ihn nicht. Natürlich war es eine Schwalbe. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Wenn das bei uns im Strafraum passiert, stehe ich hier und spreche in einer anderen Tonart", sagte Müller.

Die Bremer dagegen haderten mit Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg). Dass er das Eigentor von David Alaba nicht anerkannte, weil Fin Bartels den Österreicher gefoult hatte, konnten sie noch nachvollziehen. Nicht aber, dass der Unparteiische wenig später auf Strafstoß entschied — und tatsächlich hatte Janek Sternberg den eingewechselten Vidal nicht berührt. Müller verwandelte eiskalt.

"Das war eine Schwalbe. Der Schiedsrichter muss mehr aufpassen auf solche Sachen", sagte Werder-Stürmer Claudio Pizarro. Sein Teamkollege Clemens Fritz war der gleichen Ansicht: "Das werde ich als Schwalbe. Das war besonders ärgerlich, weil das gerade in einer Phase passierte, in der wir sehr mutig waren." ARD-Experte Mehmet Scholl sah in Vidals Flugeinlage sogar die "klarste Schwalbe seit langem".

Auch Stieler gab nach der Partie zu, dass er mit seiner Entscheidung falsch gelegen hatte und räumte die "Fehlentscheidung" ein. Der Pfiff zum Strafstoß sei falsch gewesen, sagte der Referee aus Hamburg am Dienstagabend nach Ansicht der TV-Bilder. "Es tut mir leid."

Guardiola hat es als großes Glück bezeichnet, zum Abschluss seiner Zeit beim FC Bayern München noch einmal im Endspiel um den DFB-Pokal zu stehen. "Natürlich bin ich glücklich, noch einmal dieses schöne Finale in Berlin zu spielen. Ich habe einmal erlebt, was es bedeutet", sagte er nach dem wenig überzeugenden Sieg gegen Werder Bremen. Vor zwei Jahren hatte Guardiola in seiner ersten Saison mit den Münchnern das Pokalfinale gegen Borussia Dortmund gewonnen (2:0 n.V.).

Thomas Müller stellte am Dienstabend mit einem Kopfballtreffer (30.) und dem unberechtigten Foulelfmeter (71.) den 21. Einzug des Rekordsiegers (17 Titel) ins Pokalfinale sicher. Am 21. Mai trifft der FC Bayern auf Hertha BSC oder Dortmund. Beide spielen am Mittwochabend. Gegen den BVB war der FC Bayern im Vorjahr im Halbfinale gescheitert.

"Danke", sagte Guardiola nach dem Spiel, "danke, dass mir die Spieler die Möglichkeit geben, noch eine Woche länger mit ihnen zu arbeiten." Zunächst aber, betonte er, wolle er sein Augenmerk auf das Bundesligaspiel am Samstag bei Hertha BSC und anschließend auf das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atlético Madrid legen (27. April).

(sid)
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