DFB-Pokalspiel gegen Bayern Zinnbauer macht dem HSV wenig Hoffnung

Hamburg · Wenn Rekordmeister Bayern München in den Volkspark kommt, stapelt sogar der sonst so selbstbewusste Joe Zinnbauer mächtig tief. "Dieser Gegner ist einfach brutal stark. Riesengroße Chancen können wir uns da nicht ausrechnen", sagt der seit Montag auch per Änderungsvertrag ganz offiziell neue Chefcoach des Hamburger SV vor dem Nord-Süd-Duell im DFB-Pokal am Mittwoch (20.30 Uhr/Live-Ticker) in der Hansestadt.

Josef Zinnbauer feiert Debüt als HSV-Trainer gegen Bayern München
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Josef Zinnbauer feiert Debüt als HSV-Trainer gegen Bayern

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Der Vergleich, in dem es einst um die führende Position im deutschen Vereinsfußball ging, findet schon seit geraumer Zeit längst nicht mehr auf Augenhöhe statt. Daran hat auch der Achtungserfolg Zinnbauers in der Bundesliga, bei dem man den Gästen ein torloses Unentschieden abtrotzte, nichts geändert: "Wir werden das nicht herschenken, aber unser Brennpunkt ist die Bundesliga."

Denn die Berufung des 44-Jährigen zum Nachfolger seines Trainerkollegen Mirko Slomka hat die Norddeutschen in der Tabelle nicht wirklich vorangebracht. Sechs Punkte aus sechs Partien, Relegationsplatz 16 - nach wie vor hängt der HSV im Abstiegsbereich fest. Gegen den Tabellenführer, so Zinnbauer, "wollen wir mit einem guten Spiel die 0:3-Niederlage in Berlin wieder aus dem Kopf bekommen."

Blasse HSV-Offensive

Eigene Torerfolge traut sich der Coach fast schon nicht mehr einzufordern, so schwach präsentiert sich die Hamburger Offensive bislang in der Liga. Drei Tore in neun Begegnungen - ein historischer Negativrekord, auf den niemand an der Elbe stolz sein kann. Auch Torjäger Pierre-Michel Lasogga hat sich bislang mit mageren zwei Treffern begnügen müssen.

Und dennoch: Münchens Trainer Pep Guardiola warnt vor dem bulligen Angreifer der Platzherren. "Lasogga ist ein sehr aggressiver Spieler, den man immer kontrollieren muss", sagte der Spanier, für den sich die Zweitrundenbegegnung vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena "wie ein Endspiel" anfühlt: "Pokal in Deutschland ist immer gefährlich. Nur eine Niederlage - und du bist raus."

Ein Austragungsmodus, der zweifellos den Außenseiter begünstigt, dennoch hat sich der Katalane längst damit angefreundet. "Weniger Spiele im Pokal, weniger Mannschaften in der Liga, das erhöht das Spielniveau", glaubt Guardiola. In seiner heimischen Primera Division wird mit 20 Klubs gespielt, im Pokal werden in Hin- und Rückspiel die Teams ermittelt, die sich für die nächste Runde qualifizieren.

Ob Superstar Arjen Robben beim Titelverteidiger mithelfen kann, in Hamburg das Achtelfinale zu erreichen, wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Der Niederländer hat seine muskulären Probleme noch nicht vollständig überwunden. Definitiv fehlen wird Verteidiger Mehdi Benatia, der Neuzugang aus Rom kann wegen einer Sperre aus dem italienischen Pokalwettbewerb der Vorsaison nicht mitwirken.

(sid)
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