"Klare Siege sind die schönsten" Pokalticket-Gewinner ist Fortune
Düsseldorf · Heute steigt das Pokalderby zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach. 50.000 Fans strömen in die Esprit-Arena. Auch Peter Knab, Gewinner der Ticketverlosung der RP und der Ergo-Versicherung. Der treue Fan feiert heute eine Premiere.
Die Nähe zu seinem Herzensverein spiegelt sich gleich in der Wahl seines Wohnortes wider: Nicht weit von seinem Haus entfernt, da liegt der Flinger Broich. Peter Knab (67) wohnt in der Ostparksiedlung. Auf seiner Einfahrt steht das Auto, natürlich mit Fortuna-Sticker verziert. Und im Keller des Hauses, da hängt das rot-weiße Plakat "Heimat", unübersehbar, unverkennbar. Der Anruf am Montagmittag scheint den richtigen erreicht zu haben: Peter Knab hat zwei Business-Seats-Tickets, bereitgestellt von der Ergo-Versicherung, einen Shuttle-Service zum Stadion und eine Stadionführung vor dem Spiel gewonnen.
Seit den 1950er Jahren ist er Fortuna-Fan. Mit seinem Vater sei er ins Stadion gefahren und seitdem vom Fortuna-Virus infiziert, erzählt er. Dem Verein ist er so verbunden, dass er mit wenigen Ausnahmen alle Höhepunkte miterlebt hat. Auf- und Abstiege, die Pokalendspiele 1978, 1979 und 1980. Nur das Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg im Jahr 1962, als Düsseldorf nach Verlängerung mit 1:2 unterlag, hat er verpasst. Da war er erst 14 Jahre alt und zu klein, um die Fortuna zu begleiten. Schöne Momente hingegen kann er zahlreiche nennen. "Man ist ja mit Herz und Seele dabei", sagt Knab und lächelt. Er denkt dabei an an den ersten Pokalgewinn gegen Hertha BSC im Jahr 1979 zurück. Düsseldorf gewann diesmal 1:0 nach Verlängerung. Auch das Tor zum 1:0 durch Maxi Beister in der Bundesliga-Relegation gegen Hertha BSC vor fünf Jahren ist ihm im Gedächtnis geblieben. "Das hat eine Emotion ausgelöst, die mit wenigen anderen Dingen zu vergleichen ist", sagt Knab, ehemaliger Ingenieur.
Solche Erinnerungen hat nur, wer einem Verein lange die Treue hält. Knab sitzt bei fast jedem Heimspiel auf der Südtribüne. Nun wird er das Pokalderby in ungewohnter Umgebung verfolgen. Er habe gleich nachgefragt, ob man auch mit Fußballtrikot auf der VIP-Tribüne erscheinen dürfe. Kein Problem, hat man ihm gesagt, "das hätte ich mir auch nicht nehmen lassen", sagt der 67-Jährige. Auf seinem rot-weißen Trikot steht hinten "Düsseldorf" drauf, kein Name, keine Nummer. Mehr als 40 Jahre ist Knab mit seiner Ehefrau Ute verheiratet. Doch zum ersten Mal wird es heute Abend passieren, dass sie ihn zu einem Spiel begleitet. "Das hat die Rheinische Post angerichtet", sagt er.
Für heute Abend erhofft er sich das Weiterkommen. "Natürlich", sagt er. Doch Herz, Bauch und Verstand gingen da getrennte Wege: Das Gefühl tippe auf einen Sieg. Aber der Verstand sei realistischer. "Wir sind zwar Spitzenreiter der Zweiten Liga, aber wir haben auch viel Glück gehabt", sagt er. "Da darf man den Blick nicht verstellen."
Könnte er sich einen Spielverlauf wünschen, es wäre sein Standardtipp: ein 6:1 für seinen Klub. Denn: "Nichts ist schöner, als ein glasklarer Sieg mit vielen Toren und einem guten Gefühl von Beginn an", sagt er. An diese Momente erinnere man sich ein Leben lang.
