DFB-Pokal Zorniger erwartet ein "ekelhaftes" Spiel in Jena

Stuttgart · Laut Wetterbericht wird es ein angenehmer, milder Herbstabend. Aber Trainer Alexander Zorniger prognostizierte vor der Pokalpartie seines VfB Stuttgart beim FC Carl Zeiss: "In Jena wird's ekelhaft."

Das ist Alexander Zorniger
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Foto: dpa, mut jai

Der schwächelnde Bundesligist steht beim ambitionierten Tabellendritten der Regionalliga Nordost gewaltig unter Druck. Sollten die Schwaben in der zweiten Hauptrunde heute Abend (20.30 Uhr/Live-Ticker) scheitern, würde die Debatte über den bislang weit unter den hohen Erwartungen gebliebenen Coach neu angeheizt werden.

Dem wegen seines offensiven Harakiri-Stils teilweise heftig kritisierten Zorniger ist das bewusst: "Es gibt im Profibereich kein Spiel ohne Druck." Aber das ändert nichts an seiner Philosophie, auch wenn das bedingungslose Pressing aus einer hoch stehenden Verteidigung häufig fatale Folgen hat wie zuletzt beim 3:4 in Leverkusen nach einer 3:1-Führung. Wegen teilweise stümperhafter Abwehrfehler hat Stuttgart zumindest derzeit einen Stammplatz in der Abstiegszone garantiert.

Beim Thüringer Traditionsverein muss der als Dickkopf verschriene Ostälbler unter allen Umständen eine Blamage vermeiden. "Wir wollen mit allen Mitteln weiterkommen", versprach Zorniger einen Kampf auf Biegen und Brechen. Deshalb verzichtet er auch auf eine im Pokal normalerweise beliebte Rotation, um Profis für die Punkterunde zu schonen. Sicher auch dadurch bedingt, dass ihm in Kapitän Christian Gentner, dem defensiven Mittelfeldstrategen Serey Dié, dem Offensivtrio Filip Kostic, Daniel Ginczek und Robbie Kruse sowie Torhüter Mitch Langerak ein Sextett an Stammkräften zum Teil schon wochenlang fehlt.

Gestern verlängerte sich die Verletztenliste noch. Lukas Rupp musste an seiner gebrochenen rechten Hand operiert werden. Der offensive Mittelfeldakteur hatte sich die Verletzung bei der 3:4-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen am Samstag zugezogen. Unabhängig von den eigenen Personalproblemen hat Zorniger vom FC Carl Zeiss eine hohe Meinung. "Wir müssen eine hochkonzentrierte Leistung bringen", forderte er. Jena sei sehr laufstark, sehr aggressiv in den Zweikämpfen und habe einen guten Spielaufbau. "Wer in der ersten Runde den Hamburger SV schlägt, spielt gegen uns nicht nur, um gut auszusehen", warnte er nachdrücklich vor einer Unterschätzung des Viertligisten. "Das wird ein sehr heißer Tanz."

Schon beim mühseligen 2:1-Erfolg in der ersten Runde bei Holstein Kiel hatte der VfB große Schwierigkeiten. Leichter wird es nicht. So geht auch Trainer Zorniger davon aus, dass in Jena "wieder so eine Aufgabe wie in Kiel" wartet.

(sid)
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