Benefizspiel für Michael Schumacher "Wir hoffen, dass wir ihn wieder gesund sehen"

Mainz · Ein Torwart, der sich während des Spiels filmt und ein 2,13-Meter-Mann, der Elfmeter in den Winkel schießt: Beim Champions for Charity gibt es nichts, was es nicht gibt. Im Vordergrund stehen Spiel und Spaß. Doch auch Michael Schumacher wird nicht vergessen.

Team von Mick Schumacher gewinnt Charity-Match gegen Dirk Nowitzki
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Schumacher-Team gewinnt Charity-Match

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Foto: dpa, tfr vge

Als Karl-Heinz Körbel sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft feierte, war Dirk Nowitzki noch gar nicht geboren. Umso erstaunlicher war das Geständnis, das der Basketball-Superstar der Dallas Mavericks nach einem Benefizkick ablegte: "Charly Körbel war heute fitter als ich", sagte ein lachender Nowitzki, nachdem er zwei sehenswerte Tore erzielte, aber auch erstaunlich oft "über die eigenen Beine stolperte", wie er es selbst formulierte.

Der Star-Auflauf in der Mainzer Fußball-Arena am Montagabend war wieder einmal dem guten Zweck geschuldet. Nowitzkis All Stars und Schumacher & Friends trafen beim "Champions for Charity" aufeinander, die erspielten 100.000 Euro gehen an die Dirk-Nowitzki-Stiftung und die "Keep Fighting Initiative" von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, der auch an diesem Abend ein Thema war.

"Wir wollen ihn wieder gesund sehen"

"Das ist schon traurig. Wenn man sieht, was los ist, tut es einfach weh. Wir hoffen, dass wir ihn wieder gesund sehen. Natürlich haben wir hier Spaß, aber wir denken trotzdem an ihn", sagte der frühere Nationalspieler Gerald Asamoah, der selbst den größten Spaß hatte:
Ein Doppelpack in Halbzeit eins, der Wechsel ins Tor und anschließend Live-Videos und Selfies mit Fans während des laufenden Spiels. "Wenn jemand Ahnung von Fußball hat, dann Asamoah", sagte Asamoah. Die Spieler hatten vor der Partie ein Transparant mit der Aufschrift "Keep fighting Michael" hochgehalten. Das Spiel zu Ehren Schumachers wurde zum zweiten Mal ausgetragen.

Auf dem Feld mischten sich mal wieder Typen aus allen möglichen Sportarten: Basketball-Hünen, Turn-Helden und natürlich auch Formel-1-Piloten, so wie die ehemaligen McLaren-Fahrer David Coulthard und Mika Häkkinen. "Ich finde, man hat gemerkt, dass der eine oder andere relativ früh nicht mit Bällen gespielt hat, sondern bereits mit drei Jahren in einem Auto gesessen hat", sagte ein bestens gelaunter U21-Coach Stefan Kuntz — und spielte damit auf den Finnen Häkkinen an, der sich bereits nach 13 Minuten zum ersten Mal auswechseln ließ. Von der einstigen Hochgeschwindigkeit des Duos Häkkinen und Coulthard war auf dem grünen Rasen jedenfalls nichts zu sehen.

Mit Miroslav Klose und Lukas Podolski schnürten auch Weltmeister ihres Fachs die Schuhe für den guten Zweck, den in Mainz an diesem Abend auch 16.175 Zuschauer unterstützten. "Ist es doch aufgefallen, dass ich nicht getroffen habe", sagte Klose, der mehrere Male aus kürzester Distanz den einfachen Torabschluss verweigerte und stattdessen noch einmal querlegte. Ob es anstrengend war? "Es ging. Ich stand ja nur vorne rum", sagte Klose.

Eingeladen hatte wie im Vorjahr Nowitzki, der sein Team als Kapitän anführte wie in der anderen Mannschaft Schumacher-Sohn Mick. "Dirk ist nicht so oft in Deutschland. Wenn er mal da ist und ruft, dann müssen wir schon kommen", sagte Asamoah: "Hauptsächlich ist es Spaß, aber es geht auch um den guten Zweck und das ist gut."

Auch der Veranstalter selbst zeigte sich mit dem Benefizspiel zufrieden. "Es ist schon klasse, dass sich so viele Zeit nehmen. Es war wieder ein gelungenes Event und hat riesig Spaß gemacht", bilanzierte Nowitzki. Wenn er schon über die eigenen Beine gestolpert war und weniger Fitness als "Charly" Körbel bewiesen hatte, wollte der Profi-Basketballer im Alter von 39 Jahren dann wenigstens noch einen Erfolg festhalten: "Ich bin von Kai Pflaume ein bisschen geschubst worden. Dann habe ich gedacht: 'Jetzt gehst du runter und machst eine schöne Schwalbe'." Nowitzki bekam den Elfmeterpfiff — und verwandelte selbst.

(dpa)
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