3. Liga Baumann neuer Trainer in Rostock

Rostock · Karsten Baumann soll den Traditionsverein Hansa Rostock vor dem Absturz in die Viertklassigkeit bewahren. Der 45-Jährige unterschrieb am Dienstag beim abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten von der Ostsee einen Vertrag bis zum Saisonende und wird damit Nachfolger des am Samstag beurlaubten einstigen Rostocker Aufstiegstrainers Peter Vollmann.

 Karsten Baumann trainierte zuletzt den MSV Duisburg.

Karsten Baumann trainierte zuletzt den MSV Duisburg.

Foto: Christoph Reichwein

"Trotz der aktuell schwierigen sportlichen Lage ist der Trainerposten bei Hansa eine Aufgabe, die mich sofort gereizt hat. Für mich geht es jetzt vor allem darum, die Mannschaft schnell kennenzulernen, um dann gemeinsam mit ihr die nötige Stabilität in die Leistungen auf dem Platz zu bekommen", sagte Baumann: "Jeder muss sich der Bedeutung der Aufgabe bewusst sein, alles für den Klassenerhalt zu geben!"

Der neue Trainer steht dabei aber vor einer schwierigen Aufgabe. Der Klub steckt sportlich wie finanziell in der Krise. Lediglich vier Siege gelangen dem bei den Fans äußerst beliebten Trainer in 20 Spielen, Hansa ist mittlerweile auf den vorletzten Platz abgestürzt. Dies war Vollmann zum Verhängnis geworden. Sein Nachfolger wird bereits am kommenden Samstag im Spiel bei Rot-Weiß Erfurt auf der Bank sitzen. Bei den Thüringern stand Baumann von Februar 2008 bis April 2009 unter Vertrag.

Baumann arbeitete in der vergangenen Saison beim Drittligisten MSV Duisburg, dort wurde aber sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Ende April 2013 war der ehemalige Kölner und Dortmunder Bundesligaprofi wenige Spieltage vor Saisonende beim Zweitligisten Erzgebirge Aue beurlaubt worden. 2010 stieg er mit dem VfL Osnabrück in die zweite Bundesliga auf. Den Trainerlehrgang schloss er 2007 als Jahrgangsbester ab, auch Hansas-Sportdirektor Uwe Klein gehörte damals zu den Teilnehmern.

Seitdem Kult-Trainer Frank Pagelsdorf Ende 2008 entlassen wurde, gab es beim einstigen "Leuchtturm des Ostens" Trainerwechsel in Serie. Dabei schaffte es nur Vollmann in seiner ersten Amtszeit, sich länger als ein Jahr auf seinem Posten zu halten. Ein deutliches Zeichen, dass sich bei der sportlichen Führung in den vergangenen Jahren die Fehleinschätzungen häuften.

Nicht wirklich überraschend, dass mit der mangelnden Kontinuität der schleichende Abstieg begann. Mit Ausnahme des Zweitliga-Aufstiegs 2011 ging es für Hansa eigentlich nur in eine Richtung: Nach unten.

Besonders bitter: Die vergangenen Begegnung gegen Preußen Münster sahen gerade noch etwas mehr als 5.500 Zuschauer. Zu seinen Hochzeiten galt der Klub als einer der beliebtesten in ganz Deutschland. Nun droht er in der Viertklassigkeit zu verschwinden.

(sid)
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