MSV Duisburg Aufstieg perfekt: MSV ist zurück in der 2. Bundesliga

Duisburg · Zwei Jahre nach der Lizenzverweigerung durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ist der MSV Duisburg zurück in der 2. Bundesliga. Mit einem 3:1 (3:1)-Sieg im vorgezogenen Endspiel gegen Holstein Kiel sicherten sich die Zebras am vorletzten Spieltag den direkten Aufstieg. Arminia Bielefeld steht ebenfalls als Rückkehrer fest, Holstein muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Zweiten Liga.

MSV Duisburg feiert Zweitliga-Aufstieg
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MSV-Spieler feiern Zweitliga-Aufstieg

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Foto: Christoph Reichwein

Der MSV feierte vor 31.002 Zuschauern seinen sechsten Erfolg hintereinander. Das abschließende Ligaspiel am kommenden Samstag beim SV Wehen-Wiesbaden wird zum Schaulaufen für die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri. Dabei waren die Gastgeber nicht gut in die Partie gestartet. Bei hohen Bällen in ihren Strafraum hatten die Duisburger zunächst Mühe. Und als Torhüter Michael Ratajczak einen schlecht platzierten 30-Meter-Freistoß von Maik Kegel zum 0:1 (10.) passieren lassen musste, befand sich der MSV in einer schlechten Position. Doch das Team schüttelte sich und schlug eindrucksvoll zurück. Martin Dausch bewies Übersicht und spielte Enis Hajri auf der rechten Seite frei, so dass der aus einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Kiels Torhüter Kenneth Kohlmann den Ausgleich (20.) erzielen konnten.

Der Treffer zeigte bei den Gästen Wirkung, sie erstarrten förmlich. Michael Gardawski, der in dieser Saison zuvor erst drei Tore erzielt hatte, köpfte das 2:1 (21.) und schoss das 3:1 (27.) aus kurzer Distanz. Die Party in der Schauinsland-Reisen-Arena erreichte ihren ersten Höhepunkt. "Zebrastreifen weiß und blau" beanspruchte die Boxen bis an ihre Leistungsgrenzen. Die besonders aktiven Fans auf der Nordtribüne sangen "Nie wieder 3. Liga" und "Wer nicht hüpft, der ist kein Zebra".

Die Führung zur Pause spiegelte die Kräfteverhältnisse richtig wieder. Die Gäste ließen in der Defensive zu viele Räume, der MSV agierte im Angriff konsequent. Stürmer Kingsley Onuegbu war ein ständiger Unruheherd. Allerdings vergab er einige hochkarätige Möglichkeiten, mit denen er die Partie vorzeitig hätte entscheiden können.

Lettieri, der pausenlos durch seine Coaching-Zone tigerte, passte es nicht, dass sich seine Elf phasenweise weit in die eigene Hälfte zurückzog. Doch die MSV-Defensive hielt stand. Dosierte Angriffe brachten immer wieder die erforderliche Entlastung. Ein Freistoß des Kielers Patrick Kohlmann, der knapp am Duisburger Tor vorbei segelte, brachte noch einmal Gefahr. Doch den Norddeutschen fehlte die Überzeugung, dass sie das Spiel noch einmal hätten drehen können.

Mit Duisburg und Bielefeld als Ergänzung zu den anderen Traditionsklubs Fortuna Düsseldorf und VfL Bochum bekommt die Zweite Liga damit in der kommenden Saison wieder einen deutlicheren westdeutschen Akzent. 70er-Jahre-Fußballklassiker wie "Oh, wie ist das schön" und "Von der Nordsee bis zur Isar, immer wieder MSV" schallten durch die Arena, in der zuletzt vor sieben Jahren ein Punktspiel ausverkauft war. Minuten vor Schluss ließ sich das Vereinsmaskottchen schon von den Zuschauern feiern. Die Ansage des Stadionsprechers ("Kein Platzsturm! Danke!") stieß auf der Nordtribüne auf taube Ohren. Hunderte drängten in den Innenraum, als der Aufstieg perfekt war.

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