Eklat um Stürmer Proschwitz Jetzt spricht Effenberg

Düsseldorf · Stefan Effenberg hat nach dem Eklat im Trainingslager des SC Paderborn geschwiegen – bis jetzt. Denn in einer Pressemitteilung erklärte der frühere Bundesliga-Profi des FC Bayern München die Ereignisse um Stürmer Nick Proschwitz aus seiner Sicht.

SC Paderborn: Stefan Effenberg leitet erstes Training nach dem Eklat
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Effenberg leitet erstes Training nach Paderborns Eklat

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Foto: dpa, frg nic

Stefan Effenberg hat nach dem Eklat im Trainingslager des SC Paderborn geschwiegen — bis jetzt. Denn in einer Pressemitteilung erklärte der frühere Bundesliga-Profi des FC Bayern München die Ereignisse um Stürmer Nick Proschwitz aus seiner Sicht.

Proschwitz hatte sich im Trainingslager der Ostwestfalen im türkischen Belek offenbar alkoholisiert an der Hotelbar entblößt. Nach einer mehrstündigen Sitzung gab Vereinsboss Wilfried Finke am Montag bekannt, dass Proschwitz suspendiert wird und Effenberg weiter als Trainer arbeiten darf.

Am Dienstag äußerte sich Effenberg wiefolgt:

"Die Ereignisse der vergangenen Tage haben zu heftigen und teilweise überzogenen Schlagzeilen geführt. Verantwortlich dafür sind einzelne Spieler, die den Ruf unserer Mannschaft mit vielen einwandfreien Charakteren beschädigt haben. Eine faire Bewertung der Ereignisse setzt indessen eine sachliche Analyse und Bewertung voraus.

Die in den Medien dargestellten Vorfälle in der Nacht vom 20. Januar (Mittwoch) auf den 21. Januar (Donnerstag) sind in der beschriebenen Form nicht passiert. Darüber habe ich mich gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Michael Born bei einer Begutachtung der Videoaufnahmen überzeugt. Die betroffenen Spieler, die Inventar des Hotels beschädigt haben, sind umgehend mit einer Strafe durch den Verein belegt worden und haben darüber hinaus den Schaden persönlich beglichen.

Der Vorfall mit Nick Proschwitz in der Nacht vom 23. Januar (Samstag) auf den 24. Januar (Sonntag) um 0.35 Uhr ist nicht zu tolerieren und hat dazu geführt, dass Nick Proschwitz nicht mehr für den SC Paderborn 07 spielen wird. Auch in dieser Angelegenheit sind zeitnah die notwendigen Konsequenzen gezogen worden.

Die freien Abende am Mittwoch (Bettruhe in der Eigenverantwortung der Spieler) und am Samstag (Bettruhe um 1.00 Uhr) entsprechen den üblichen Gepflogenheiten in einem Trainingslager. Im Rahmen von 20 Trainingseinheiten und drei Testspielen habe ich diese Freizeiten als angemessen angesehen. Aus heutiger Sicht waren diese Maßnahmen wohl ein Fehler, da mein Vertrauen von einigen wenigen Spielern nicht zurückgegeben worden ist.

Selbstverständlich bin ich als Chef-Trainer für die Aufsichtspflicht mitverantwortlich. Allerdings sollte unterschieden werden zwischen der Aufstellung von Regeln und der Missachtung der Vorgaben durch Einzelne.

Die Aufgabe, den SC Paderborn 07 aus der schwierigen sportlichen Situation herauszuholen, betrachte ich als große Herausforderung. Ich bin dafür bekannt, dass ich vor der Verantwortung gerade auch in Drucksituationen nicht weglaufe. Vor allem auch im Sinne meiner Mannschaft stelle ich mich dieser Herausforderung. Und ich weiß ganz genau, was ich brauche, um diese Prüfung zu bestehen.

Gern halte ich es dabei mit dem Vereinsmotto des SC Paderborn 07: Helden geben nie auf!"

(seeg)
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