Rückkehr in den Prinzenpark 1998 macht den Kroaten Mut gegen die Türkei

Paris · Kroatien. Paris. Prinzenpark. Da war doch was! Es ist zwar schon knapp 18 Jahre her, doch an Ort und Stelle feierte die kroatische Nationalmannschaft ihren bis heute größten Erfolg. Bei der WM 1998 holten die "Feurigen" mit Zvonimir Boban, Robert Prosinecki und Davor Suker "Bronze" – und sie fügten der deutschen Mannschaft auf dem Weg dahin eine schmerzvolle Niederlage zu.

Kroatischer Fan bejubelt das 1:0 mit der Mannschaft
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Kroatischer Fan bejubelt das 1:0 mit dem Team

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Foto: dpa, mr

Kroatien. Paris. Prinzenpark. Da war doch was! Es ist zwar schon knapp 18 Jahre her, doch an Ort und Stelle feierte die kroatische Nationalmannschaft ihren bis heute größten Erfolg. Bei der WM 1998 holten die "Feurigen" mit Zvonimir Boban, Robert Prosinecki und Davor Suker "Bronze" — und sie fügten der deutschen Mannschaft auf dem Weg dahin eine schmerzvolle Niederlage zu.

Am Sonntag kommt es beim EM-Auftaktspiel gegen die Türkei zu einem Déjà-vu. Die neue Generation um Luka Modric, Ivan Rakitic und Mario Mandzukic soll das erste Kapitel einer neuen Erfolgsgeschichte schreiben. Genau da, wo 17 Jahre und 337 Tage zuvor im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande (2:1) der bislang größte Coup glückte.

"Wir müssen rennen, rennen, und nochmals rennen. Und wir brauchen ein großes Herz", sagt der aus seiner Zeit in der Bundesliga (VfL Wolfsburg, Bayern München) noch bestens bekannte Stürmerstar Mandzukic: "Ich kenne die türkischen Spieler sehr gut, wir werden vorbereitet sein. Aber wir sollten auf unsere Qualitäten schauen." Und derer haben die Erben von Suker und Co. nicht eben wenig.

Hinter Mandzukic (Juventus Turin) wirbeln die Champions-League-Sieger Modric (Real Madrid) und Rakitic (FC Barcelona) sowie der Ex-Dortmunder und -Wolfsburger Ivan Perisic (Inter Mailand). Diese klangvollen Namen versprechen große Leistungen - doch in den vergangenen Turnieren riefen die Kroaten ihr Können viel zu selten ab.

Seit der WM 1998 reichte es einzig bei der EM 2008 für die K.o.-Runde. Dort kam das Aus im Viertelfinale — gegen die Türkei, in einem dramatischen Elfmeterschießen. Dort traf nur der aktuelle Kapitän Darijo Srna — Modric, Rakitic und Mladen Petric verschossen. "Ich habe damals geweint wie ein kleines Kind", erinnert sich Modric. Am Sonntag sollen höchstens Freudentränen fließen, und 2008 soll im Prinzenpark keine Rolle spielen. "Daran dürfen wir nicht denken", fordert Mandzukic: "Das hier ist ein komplett neues Spiel."

Damit es endlich wieder besser läuft, ließ Kroatien nichts unversucht. Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic verabschiedete die Mannschaft mit warmen Worten. "Lasst Euch tragen vom Gedanken, dass Ihr die besten Botschafter Kroatiens in der Welt seid", sagte sie. Und Trainer Ante Cacic, der erst seit September 2015 im Amt ist, sperrte die Spielerfrauen aus dem EM-Quartier in Deauville aus.

Bloß keine Ablenkung! Und weil es am Wochenende in Paris regnen soll, ließ das Trainerteam den Platz in Deauville kurzerhand intensiv bewässern - alles Maßnahmen für das eine große Ziel: "Ich wünsche mir, dass wir aus dem Schatten des Teams von 1998 heraustreten", sagte Cacic.

(sid)
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