Belgien - Irland 3:0 Belgien kontert Irland aus und meldet sich zurück

Bordeaux · Der Besuch des Königs kam zur rechten Zeit: Mit einer starken Leistung hat die belgische Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich ihren ersten Sieg gefeiert. Gegen Irland bescherten Romelu Lukaku (48. und 70.) und Axel Witsel (61.) den hoch gehandelten Roten Teufeln ein 3:0 (0:0) – und König Philippe jubelte auf der Tribüne mit.

EM 2016: Romelu Lukaku macht sein zweites Tor für Belgien
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Lukaku macht sein zweites Tor für Belgien

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Der Besuch des Königs kam zur rechten Zeit: Mit einer starken Leistung hat die belgische Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich ihren ersten Sieg gefeiert. Gegen Irland bescherten Romelu Lukaku (48. und 70.) und Axel Witsel (61.) den hoch gehandelten Roten Teufeln ein 3:0 (0:0) — und König Philippe jubelte auf der Tribüne mit.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff erfolgte die Versöhnung mit den Fans, die Belgier standen vor der roten Kurve und ließen sich feiern. "Die Mannschaft hat gut gespielt und Tore erzielt, das war die richtige Antwort", sagte der zweifache Torschütze Lukaku und ergänzte: "Ich habe zwei Tore für meine Mutter und für die Mannschaft erzielt, das wichtigste ist der Sieg."

Ein Unentschieden gegen Schweden am Mittwoch genügt den Belgiern zum Einzug ins Achtelfinale, der Gruppensieg ist aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit Italien (0:2) jedoch nicht mehr möglich. Die Iren müssen ihrerseits gegen Italien gewinnen, um nicht auch bei ihrer dritten EURO-Teilnahme nach 1988 und 2012 in der Vorrunde zu scheitern.

Königsbesuch hat Symbolkraft

Der Besuch des Königs in Bordeaux hatte Symbolkraft, der Monarch gilt als einigende Figur eines gespaltenen Landes. In seiner Gegenwart legten die belgischen Fußballer bei der Nationalhymne die Hand auf die Schulter ihres Nebenmannes - nur Kevin De Bruyne nicht bei Toby Alderweireld. Anschließend fand sich die Mannschaft inklusive der Ersatzspieler und Betreuer zu einem Kreis zusammen, Eden Hazard hielt eine kurze Ansprache.

Hazard ist Kapitän, was De Bruyne gerne wäre - was Nationaltrainer Marc Wilmots den ehemaligen Wolfsburger zu dessen Unmut aber nicht sein lässt. Immerhin stellte der Trainer, unter der Woche von den Medien, Anhängern und "Maulwürfen" in der Mannschaft angezählt, den aufmüpfigen 23-Jährigen wieder in die Mittelfeld-Zentrale.

Ein guter Plan: De Bruyne schien sich auf der Zehn deutlich wohler zu fühlen als auf dem Flügel. Nach den drei Toren demonstrierten die Belgier Zusammenhalt: Alle jubelten gemeinsam und klatschten mit Wilmots ab.

Die Belgier waren vor 39.493 Zuschauern erwartungsgemäß von Beginn an drückend überlegen, allerdings fehlte ihnen die Abstimmung. Sie hatten drei bemerkenswerte Chancen durch De Bruynes Freistoß (17.), Hazards Schuss (21.) und einen Kopfball von Alderweireld, den Wes Hoolahan auf der Torlinie wegschlug (42). Doch davon abgesehen quälten sich die Belgier lange gegen eng stehende Iren, sie suchten verzweifelt nach Platz.

Den bekam in der 48. Minute Lukaku, sehr überraschend bei einem Konter. Er zog aus 18 Metern mit links flach ab, Irlands Torhüter Darren Randolph hechtete dem präzisen Schuss vergeblich in die rechte Ecke hinterher.

Die irischen Fans, wie selten, verstummten. Ihre Mannschaft war nun gefordert, ein Offensivspiel aufzuziehen, das ihnen nicht liegt. Immerhin gelang es ihnen, die Belgier für einige Minuten in deren Strafraum zu drängen - gefährlich wurden sie dabei nicht. Dafür waren sie hinten unsortiert.

Die Belgier hatten nun leichteres Spiel. Erst traf Witsel per Kopf. Auch der dritte Treffer war Resultat eines Konters, dabei ging es so flott her, dass Hazard an der Seitenlinie beinahe den Schiedsrichterassistenten über den Haufen gerannt hätte.

(sid)
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